Auf wen Fußball-Deutschland jetzt schaut
Berlin (dpa) - Der deutsche Profi-Fußball sehnt sich zurück in den Spielbetrieb. In den nächsten Tagen könnten dafür die Weichen gestellt werden. Erst beraten Bundesregierung und Ministerpräsidenten am Mittwoch in Berlin über mögliche Lockerungen der harten Beschränkungen in der Corona-Krise. Dann entscheidet am Freitag eine außerordentliche Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga über eine mögliche Wiederaufnahme der Saison mit Geisterspielen.
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfahl jetzt, „in Abhängigkeit von der möglichen räumlichen Distanz und den Kontaktintensitäten der Beteiligten“ sportliche Veranstaltungen
„nach und nach“ wieder zu ermöglichen. Nun sind die Entscheider gefragt. Auf wen es besonders ankommen könnte:
Christian Seifert (Geschäftsführer und Präsidiumssprecher DFL): Über viele Jahre war Seifert den Fußballfans eher als der Unterhändler bekannt, der die milliardenschwere TV-Verträge aushandelt. In der Coronavirus-Krise ist der 50-Jährige plötzlich als Krisenmanager in der ersten Reihe gefragt. Seifert muss die verschiedenen Interessen der 36 Profi-Clubs moderieren und mit dem, was Bund und Länder vorgeben, in Einklang bringen. Er ist ein Mann der klaren Worte, dem zuletzt vor allem auch wichtig war, dem Eindruck des in der Krise bevorteilten Profifußballs entgegenzuwirken. Über allem stehe die Gesundheit, betont Seifert stets.
Tim Meyer (Leiter der Task Force Sportmedizin): Der 52-Jährige ist ärztlicher Direktor des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes und Arzt des Fußball-Nationalteams. Er leitet die „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ der DFL. Diese soll einen verbindlichen Leitfaden entwickeln, der laut DFL-Boss Seifert „im Detail klärt, unter welchen Bedingungen sich Hygiene und Prävention bei der Durchführung von Gruppentraining, Mannschaftstraining - und im Falle der Wiederaufnahme des Spielbetriebs auch dort - bestmöglich gewährleisten lassen“. Meyer ist auch Vorsitzender der Medizinischen Kommission des Deutschen Fußball-Bunds. Er ist Vertrauter von Bundestrainer Joachim Löw und war schon bei fünf Weltmeisterschaften dabei.
Angela Merkel (Kanzlerin) und Jens Spahn (Bundesgesundheitsminister): Keine falschen Hoffnungen machen ist derzeit das Motto der Bundesregierung. Merkel war selbst in häuslicher Quarantäne und wendet sich immer wieder mit persönlichen Botschaften an die Bürger. Vor Ostern stellte die 65-Jährige klar: Für sie als Kanzlerin muss das Gesundheitssystem oberste Priorität haben. Spahn profiliert sich als Krisenmanager. Fußball ist für die Bundesregierung derzeit ein Thema unter vielen, und nicht das drängendste. Erst mal geht es um Kontaktverbote, Schulen und Kitas, Unternehmen, Schutzmasken. Das Hin und Her um Spiele ohne Publikum zu Beginn der Krise in Deutschland zeigte auch: Wenn die Bundesländer es anders wollen als der Bund, sind die Möglichkeiten für Vorgaben eingeschränkt.
Prof. Lothar H. Wieler (Präsident des Robert Koch-Instituts): Der Veterinärmediziner und Mikrobiologe leitet das RKI seit März 2015. Auf Basis von Datenanalysen aus dem In- und Ausland gibt das Institut Einschätzungen und Empfehlungen zum Coronavirus. Die Entscheidungen - etwa zu Maßnahmen wie Kontaktsperren - treffe aber die Politik, betont Wieler immer. Der 59-Jährige ist selbst Fußballfan: „Wir sind in der ganzen elterlichen Familie Fans des 1. FC Köln, seit wir laufen und denken können“, sagte er Ende März der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Wann wir wieder ins Stadion dürfen, das hängt an uns allen. Wenn sich alle vernünftig verhalten, dann können wir die Welle vielleicht abbiegen. Je strenger wir uns an die Kontaktsperre halten, desto früher dürfen wir wieder nach draußen.“ (Foto: dpa)
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfahl jetzt, „in Abhängigkeit von der möglichen räumlichen Distanz und den Kontaktintensitäten der Beteiligten“ sportliche Veranstaltungen
„nach und nach“ wieder zu ermöglichen. Nun sind die Entscheider gefragt. Auf wen es besonders ankommen könnte:
Christian Seifert (Geschäftsführer und Präsidiumssprecher DFL): Über viele Jahre war Seifert den Fußballfans eher als der Unterhändler bekannt, der die milliardenschwere TV-Verträge aushandelt. In der Coronavirus-Krise ist der 50-Jährige plötzlich als Krisenmanager in der ersten Reihe gefragt. Seifert muss die verschiedenen Interessen der 36 Profi-Clubs moderieren und mit dem, was Bund und Länder vorgeben, in Einklang bringen. Er ist ein Mann der klaren Worte, dem zuletzt vor allem auch wichtig war, dem Eindruck des in der Krise bevorteilten Profifußballs entgegenzuwirken. Über allem stehe die Gesundheit, betont Seifert stets.
Tim Meyer (Leiter der Task Force Sportmedizin): Der 52-Jährige ist ärztlicher Direktor des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes und Arzt des Fußball-Nationalteams. Er leitet die „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ der DFL. Diese soll einen verbindlichen Leitfaden entwickeln, der laut DFL-Boss Seifert „im Detail klärt, unter welchen Bedingungen sich Hygiene und Prävention bei der Durchführung von Gruppentraining, Mannschaftstraining - und im Falle der Wiederaufnahme des Spielbetriebs auch dort - bestmöglich gewährleisten lassen“. Meyer ist auch Vorsitzender der Medizinischen Kommission des Deutschen Fußball-Bunds. Er ist Vertrauter von Bundestrainer Joachim Löw und war schon bei fünf Weltmeisterschaften dabei.
Angela Merkel (Kanzlerin) und Jens Spahn (Bundesgesundheitsminister): Keine falschen Hoffnungen machen ist derzeit das Motto der Bundesregierung. Merkel war selbst in häuslicher Quarantäne und wendet sich immer wieder mit persönlichen Botschaften an die Bürger. Vor Ostern stellte die 65-Jährige klar: Für sie als Kanzlerin muss das Gesundheitssystem oberste Priorität haben. Spahn profiliert sich als Krisenmanager. Fußball ist für die Bundesregierung derzeit ein Thema unter vielen, und nicht das drängendste. Erst mal geht es um Kontaktverbote, Schulen und Kitas, Unternehmen, Schutzmasken. Das Hin und Her um Spiele ohne Publikum zu Beginn der Krise in Deutschland zeigte auch: Wenn die Bundesländer es anders wollen als der Bund, sind die Möglichkeiten für Vorgaben eingeschränkt.
Prof. Lothar H. Wieler (Präsident des Robert Koch-Instituts): Der Veterinärmediziner und Mikrobiologe leitet das RKI seit März 2015. Auf Basis von Datenanalysen aus dem In- und Ausland gibt das Institut Einschätzungen und Empfehlungen zum Coronavirus. Die Entscheidungen - etwa zu Maßnahmen wie Kontaktsperren - treffe aber die Politik, betont Wieler immer. Der 59-Jährige ist selbst Fußballfan: „Wir sind in der ganzen elterlichen Familie Fans des 1. FC Köln, seit wir laufen und denken können“, sagte er Ende März der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Wann wir wieder ins Stadion dürfen, das hängt an uns allen. Wenn sich alle vernünftig verhalten, dann können wir die Welle vielleicht abbiegen. Je strenger wir uns an die Kontaktsperre halten, desto früher dürfen wir wieder nach draußen.“ (Foto: dpa)
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Allgemeine Zeitung
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