Aufbruch verlangt

Windhoek - Alle drei namibischen Referenten der Podiumsdiskussion zur "Woche schwarzer Geschichte" haben am Montagabend zum Ablegen hemmender Gewohnheiten und zur mitmenschlichen Zusammenarbeit aufgerufen. Bischof Zephania Kameeta, der Personalexperte Jerry Tobias und Carola Engelbrecht, Generalsekretärin der Republikanischen Partei haben das Thema der Woche angesprochen, das die Universität von Namibia gestellt hatte: "Namibia und die USA am Scheideweg: die Rassen- und ethnischen Gräben des 21. Jahrhunderts überwinden". Die US-amerikanische Perspektive dazu kam von Dr. Thomas Battle.

Bischof Kameeta rief zu einer "Revolution der Gesinnung" auf, weil viele Namibier sich noch nicht aus ihrer "sklavischen Mentalität" befreit hätten. Die angeblich "afrikanische" Unpünktlichkeit, den schlampigen Umgang mit der Zeit, und das Selbstmitleid zählt er zu dieser Haltung. "Namibier sind voller toller Ideen, aber sie setzen sie kaum um", bemängelte er. Zusammen mit Tobias bedauert er, dass es 15 Jahre nach der Unabhängigkeit noch nötig sei, ein solches Thema öffentlich zu diskutieren. "In den nächsten 15 Jahren lassen wir das hoffentlich hinter uns", so Tobias.

Carola Engelbrecht ging auf die politische Apathie vieler Weißer ein, deren Abwesenheit einige Stimmen aus dem großen Publikum bemängelten. Die Weißen sollten ihre Befangenheit aus der Apartheid überwinden und sich mit den anderen auf die Entwicklung Namibias konzentrieren. Sie verurteilte die sporadischen Hassreden der Politiker, auch des Präsidenten. Ethnische Spannung könne nur überwunden werden, wenn sich jeder sicher fühle.