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Aufklärung gegen kulturelle Riten
Aufklärung gegen kulturelle Riten

Aufklärung gegen kulturelle Riten

Windhoek - "Wir haben zu lange auf die ABC-Strategie bei der Aids-Vorbeugung gesetzt. Doch die Infektionen, gerade bei Frauen, nehmen zu", erklärte Elizabeth /Khaxas, Leiterin des Women`s Leadership Centre in Windhoek.

Die Abkürzung ABC steht für Abstain (Enthaltsamkeit), be faithful (Treue) und condomise (Kondome). Allein die Verteilung von Kondomen schützt Frauen nach Meinung von /Khaxas nicht vor der tödlichen Krankheit, denn bei vielen Stämmen in Namibia hätten die Frauen beim Sex ohnehin nichts zu sagen. Kulturell geprägte Riten würden Infektionen zusätzlich fördern.

Deshalb will ihr Projekt direkt bei den Frauen ansetzen, sie über ihre Rechte informieren und ihr Selbstbewusstsein stärken. Ein Programm mit dem sich Seija Kinni-Huttunen von der finnischen Botschaft sehr gut identifizieren kann. Am Mittwoch vergangener Woche wurde zwischen dem Frauenprojekt und der finnischen Botschaft ein Vertrag über eine Kooperation von dreieinhalb Jahren geschlossen.

Insgesamt 245.355 Euro werden innerhalb des Zeitraums an das Women's Leadership Centre fließen. Khaxas will das Geld für Workshops, Broschüren und ein weiteres englischsprachiges Buch aus der Reihe "Womens Voices" mit Erzählungen und Gedichten von namibischen Frauen verwenden. Im vergangenen Jahr hat das Frauenprojekt bereits mit Unterstützung der finnischen Botschaft das erste Buch "Between Yesterday and Tomorrow" herausgegeben.

Da die Organisation allein mit Büchern viele Frauen nicht erreicht, setzt sie außerdem auf Radiosendungen und die Arbeit vor Ort. Vor allem im Caprivi und im Kavango leistet /Khaxas Team Aufklärungsarbeit. Das Selbstverständnis der dortigen Frauen soll sich wandeln. "Diesen Frauen wird von Kindheit an beigebracht, dass ihr Körper nur der sexuellen Befriedigung von Männern dient. Also warum sollten sie sich wehren?", erklärte /Khaxas.

Sie schockierte ihr Publikum mit Berichten über schmerzhafte Schamlippenverlängerung, Austrocknung der Vagina durch Kräuter oder Schnittverletzungen. Auch sexueller Missbrauch durch Verwandte oder Medizinmänner würden nicht hinterfragt. Gleichzeitig steigerten sie das HIV-Infektionsrisiko erheblich.

"Heiler erzählen den Männern, sie würden von Aids geheilt, wenn sie mit Babys oder kleinen Kindern schlafen würden. Natürlich ohne Kondom", berichtete /Khaxas. Gegen solche Riten will die Frauenorganisation vorgehen. "Denn die Verletzung von Menschenrechten darf nicht mit Kultur oder Religion gerechtfertigt werden", bekräftigte auch Seija Kinni-Huttunen. Ihr ist es wichtig, den Kampf für die Rechte von Frauen in einem Land zu unterstützen, indem diese längst noch nicht so selbstverständlich sind wie in Finnland, wo Frauen bereits seit 100 Jahren wählen dürfen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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