Aufschwung zum Jahresende
Windhoek - Nach der positiven Einschätzung der Zentralbank (BoN), die vor wenigen Tagen ihren Bericht über das zweite Quartal 2009 herausgegeben hat und von Anzeichen der Erholung spricht (AZ berichtete), bestätigen Zahlen aus dem Vormonat das optimistische Bild. So wies Robin Sherbourne, Chefökonom der Old-Mutual-Gruppe, am Freitag darauf hin, dass die Zahl der Firmenregistrierungen im September im Vergleich zum Vorjahresmonat zweistellige Wachstumsraten zeige. Laut dem Handelsministerium hat die Zahl der angemeldeten Firmen im vergangenen Monat die 3500-Marke überschritten und somit im 5-Jahres-Rückblick einen neuen Rekord erreicht. Im September 2008 wurden nur knapp über 3000 Unternehmen registriert.
Diese Entwicklung deute darauf hin, dass "das Geschäftsvertrauen stärker" werde, analysiert Sherbourne. Der gleichen Meinung ist Matthias Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Forschungsinstitut IPPR. "Die Leute haben Zuversicht in die Zukunft und investieren", sagte er auf AZ-Nachfrage.
Auch die Zahlen für den Zementimport verbreiten laut Sherbourne Optimismus. Zwar sei die Menge im September im Vergleich zum August um 3,3% auf knapp 28000 Tonnen gesunken. Dafür beträgt der Rückgang in den ersten neun Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur 3,2%. Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise ein beachtliches Ergebnis, aus dem der Volkswirt ableitet, dass die fest geplanten Investitionen dieses Jahr auf hohem Niveau bleiben.
Ein Rückgang ist indes beim Autoverkauf abzulesen. So seien im August 2009 gegenüber dem Vorjahresmonat 21,6% weniger Neuwagen verkauft worden. Auch die Reisebranche sei von der Krise betroffen. In den ersten acht Monaten 2009 seien auf dem Hosea-Kutako-Flughafen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 9,7% weniger Gäste aus dem südlichen Afrika angekommen, so Sherbourne. Bei Einreisen aus dem internationalen Raum sei für Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 7,1% zu verzeichnen. Gerade der Reiseverkehr aus Angola biete aber "großes Potenzial", meint Jacob Nyambe, Marktforscher bei NEPRU. Der Fußball-Afrika-Cup im Januar 2010 werde sich dahingehend positiv für Namibia auswirken, sagte er auf AZ-Nachfrage. Insgesamt sieht Nyambe "Signale, die in die richtige Richtung" führten. Zum Jahresende, so sagt er, wird eine Verbesserung der Situation erwartet.
Noch nicht einzuschätzen sind die Auswirkungen der jetzt in Kraft getretenen Steuerreform, welche die meisten Namibier erst im vergangenen Monat durch ein höheres Nettogehalt gespürt haben. Hintergrund ist ein neues Lohnsteuermodell, das den meisten Arbeitnehmern mehr Geld beschert. Der Staat kalkuliert dadurch im aktuellen Haushaltsjahr "Mindereinnahmen in Höhe von 800 Millionen Namibia-Dollar", sagte Calle Schlettwein, Staatssekretär im Finanzministerium, auf AZ-Nachfrage. Dieser Betrag steht den Namibiern zusätzlich zur Verfügung, was im besten Fall den Konsum ankurbelt. Auch die Senkung der Gewerbesteuer werde Vorteile bringen, ist IPPR-Mitarbeiter Schmidt sicher: "Dieses eine Prozent kann Investitionen fördern."
Diese Entwicklung deute darauf hin, dass "das Geschäftsvertrauen stärker" werde, analysiert Sherbourne. Der gleichen Meinung ist Matthias Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Forschungsinstitut IPPR. "Die Leute haben Zuversicht in die Zukunft und investieren", sagte er auf AZ-Nachfrage.
Auch die Zahlen für den Zementimport verbreiten laut Sherbourne Optimismus. Zwar sei die Menge im September im Vergleich zum August um 3,3% auf knapp 28000 Tonnen gesunken. Dafür beträgt der Rückgang in den ersten neun Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur 3,2%. Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise ein beachtliches Ergebnis, aus dem der Volkswirt ableitet, dass die fest geplanten Investitionen dieses Jahr auf hohem Niveau bleiben.
Ein Rückgang ist indes beim Autoverkauf abzulesen. So seien im August 2009 gegenüber dem Vorjahresmonat 21,6% weniger Neuwagen verkauft worden. Auch die Reisebranche sei von der Krise betroffen. In den ersten acht Monaten 2009 seien auf dem Hosea-Kutako-Flughafen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 9,7% weniger Gäste aus dem südlichen Afrika angekommen, so Sherbourne. Bei Einreisen aus dem internationalen Raum sei für Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 7,1% zu verzeichnen. Gerade der Reiseverkehr aus Angola biete aber "großes Potenzial", meint Jacob Nyambe, Marktforscher bei NEPRU. Der Fußball-Afrika-Cup im Januar 2010 werde sich dahingehend positiv für Namibia auswirken, sagte er auf AZ-Nachfrage. Insgesamt sieht Nyambe "Signale, die in die richtige Richtung" führten. Zum Jahresende, so sagt er, wird eine Verbesserung der Situation erwartet.
Noch nicht einzuschätzen sind die Auswirkungen der jetzt in Kraft getretenen Steuerreform, welche die meisten Namibier erst im vergangenen Monat durch ein höheres Nettogehalt gespürt haben. Hintergrund ist ein neues Lohnsteuermodell, das den meisten Arbeitnehmern mehr Geld beschert. Der Staat kalkuliert dadurch im aktuellen Haushaltsjahr "Mindereinnahmen in Höhe von 800 Millionen Namibia-Dollar", sagte Calle Schlettwein, Staatssekretär im Finanzministerium, auf AZ-Nachfrage. Dieser Betrag steht den Namibiern zusätzlich zur Verfügung, was im besten Fall den Konsum ankurbelt. Auch die Senkung der Gewerbesteuer werde Vorteile bringen, ist IPPR-Mitarbeiter Schmidt sicher: "Dieses eine Prozent kann Investitionen fördern."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen