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Aufschwungsträume aus Granit und Marmor
Aufschwungsträume aus Granit und Marmor

Aufschwungsträume aus Granit und Marmor

"Das ist hier kein weißer Elefant, das wird Realität, ein Projekt mit Weltstandard", sagte Herbert Kempkes im Februar 2004 zur AZ. Am Mittwoch eröffnete in Omaruru Präsident Hifikepunye Pohamba feierlich Kempkes' Werk: Namibia Stone Processing (Pty) Ltd. Diese gigantische Natursteinverarbeitungsanlage ist das größte Steinschnittzentrum des südlichen Afrikas.



Schon von weitem ist der neue Gigant sichtbar. Wer sich auf dem Weg von Karibib nach Omaruru befindet, fährt direkt auf die riesige Halle zu.

In der Hochsaison sollen bis zu 184000 Quadratmeter Granitfliesen vom Band laufen. Zudem kommen 196000 Marmorfliesen, 255000 Granitstücke und 129000 Marmorstücke hinzu. Derzeit, in der Testphase, sind zwar lediglich 15 Personen beschäftigt, dabei soll es aber nicht bleiben. Je nach Nachfrage haben hier 50 bis 150 Arbeiter die Aussicht auf eine Anstellung. Angelernt und eingewiesen werden die namibischen Mitarbeiter von drei Italienern: Einer der ausländischen Experten ist für die Produktion zuständig, die beiden anderen "behüten" die Maschinen.

Bis vor kurzem musste noch auf den Hebekran gewartet werden. Der 80 Tonnen schwere gelbe Koloss deckt nun ein Areal von 5000 Quadratmetern ab und kann bis zu 35 Tonnen heben. In der Halle haben sich inzwischen die Schwungräder der zwei sechs Meter hohen Granitsägen, die "vibrationsfest" in eine spezielle Betonmischvorgabe fundamentiert wurden, in Bewegung gesetzt. In den drei Polierstraßen werden Fliesen auf Hochglanz poliert.

Den ersten Spatenstich tätigte im Mai 2003 der ehemalige Minister für Bergbau und Energie, Nickey Iyambo. Drei Monate später wurde schon produziert. Während eine 90x90-Meter-Halle auf einem 2,6 Hektar großen Grundstück errichtet wurde, verarbeitete außerhalb eine Pelegrini-Diamantseilsäge auf einem Schienentransfersystem mit Waschanlage horizontal und vertikal Marmor- und Granitblöcke. Dabei bleiben die Gesteinsarten in gängiger Bestellung einfach stehen und werden je nach Nachfrage und Dicke stückweise abgeschnitten. Bis zu zwei Stunden dauert ein Schneideprozess, wobei 10 Liter Wasser pro Minute zum Kühlen der Seilsäge gebraucht werden. Doch bei NSP geht kaum ein Tropfen verloren, denn die Steinschnittfabrik besitzt eine Wasseraufbereitungsanlage. Demnächst soll die Fabrik sogar eine eigene Elektrizitätsstation bekommen.

"Der Mann ist ein Perfektionist", sagte Bobby Griebel vom Spar-Einkaufszentrum auf Nachfrage zu diesem Projekt, "sein Werk ist so detailliert genau gebaut, Kempkes und sein Team verdienen einfach ein großes Lob".

Sein erstes Projekt ist es nicht. Der in Düren bei Köln geborene ehemalige Landvermesser Kempkes zog 1994 nach Omaruru und eröffnete die lokal orientierte Grabsteinfirma Makakata, die nun von NSP profitiert.

"Wir haben lange auf diesen Augenblick gewartet", hob der alteingesessene Omaruruer Heiner Dörgeloh hervor, "mit NSP hat Omaruru wieder Aufschwung erhalten".

Die Ortschaft war nicht immer "verschlafen". Während der Kolonialzeit wurde hier massenweise Butter hergestellt. Doch unter der südafrikanischen Mandatsherrschaft ging es mit Omaruru immer mehr bergab.

Heute steht das Städtchen mit den vielen Eukalyptusbäumen wieder ganz oben auf der Beliebtheitsskala. "Es gibt zurzeit kein offenes Grundstück und auch kein Haus mehr zu kaufen", bestätigte Louw Durant von der First National Bank der AZ, "das letzte Haus auf dem Markt, ein simples Zweischlafzimmerhaus, erzielte den Toppreis von 420000 Namibia-Dollar.

Mit NSP ist ein neuer Wirtschaftszweig geboren worden, der Arbeitsplätze schafft. In näherer Zukunft soll direkt an der Hauptstraße ein großes Spar-Einkaufszentrum entstehen. Inzwischen haben sich geschätzte 33 Künstler in Omaruru und Umgebung niedergelassen, die Kristall-Kellerei sorgt für herrlichen Wein und Grappa und das Mineralwasser gibt es aus dem Wasserhahn. Das Paradies Omaruru ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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