Aufseher muss erklären

Windhoek/Grootfontein - Ein Gefängniswärter darf keine Geschenke oder sonstige Leistungen im Namen eines Häftlings entgegennehmen. Der Hauptaufseher des Gefängnisses von Grootfontein, Simon Kaypiti, ist bereits seit dem 12. November 2003 vom Dienst suspendiert, wie der Pressesprecher des Ressorts Strafvollzug und Rehabilitierung, Ignatius Mainga, der AZ gestern auf Nachfrage mitteilte.

Im Gefängnis von Grootfontein sitzt der deutsche Staatsbürger Hans-Jürgen Koch von der Farm La Rochelle im Bezirk Tsumeb ein, gegen den wegen millionenfacher Unterschlagung öffentlicher kommunaler Gelder in Deutschland ein langwieriges Auslieferungsverfahren läuft. Der Kommissar Evaristus Shikongo vom Ministerium für Strafvolllzug hat Kochs Gefängnisaufseher Kaypiti auf Anklagen der "Korruption und der Annahme von Geldern oder anderen Geschenken oder Belohnung im Namen eines Häftlings" hin mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert. Der PRO Mainga zitierte ferner aus der Anklageschrift, dass die Suspendierung bis zur endgültigen Untersuchung der Polizei sowie bis zum Abschluss und Ergebnis eines Gerichts- und/oder Disziplinarverfahrens gegen Kaypiti wirksam bleibe.


Angeblich hat der Häftling Koch infolge der "Geschenke" durch Kaypiti im Gefängnis von Grootfontein auf längere Zeit Vorzugsbehandlung erfahren.