Augenhöhe mit Namibia gesucht

Windhoek - Die Europäische Union (EU) möchte das Verhältnis zu Namibia über die Ebene der bisherigen Beziehung als "Entwicklungspartner" hinaus ausbauen, so dass die Beziehungen eher politisch definiert werden. So sagte es der neue EU-Botschafter Raul Fuentes Milano gestern bei einem Presse-Empfang in der EU-Residenz. Die EU müsse dabei jedoch nicht auf die gewachsenen Werte verzichten, woraus die europäische Gemeinschaft nach den Kriegen auf ihrem Kontinent hervorgegangen sei. Die politischen Beziehungen auf Augenhöhe sollten auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt aufgebaut sein. Im Engagement Chinas in Afrika sieht Milano keine Bedrohung, auch wenn das Land von einer anderen Wertordnung ausgehe. "Wir müssen mit China zusammenarbeiten. Das Land hat sich schon als verlässlicher Partner der EU und selbst der USA erwiesen."

Der Botschafter bezeichnete die Beziehungen zur SADC und die Stärkung ihres Sekretariats (der Staatengemeinschaft des Südlichen Afrika in Gaborone) als eine vorrangige Aufgabe, weil dadurch viel mehr Projekte, umgesetzt werden könnten, für die bereits Mittel vorlägen, und wodurch unter Anderem die Integration der Gemeinschaft stärker vorangetrieben werden könne.

Gefragt wie die EU zur Reparationsforderung der Ovaherero gegenüber Deutschland stehe, erklärte Milano, dass dies eine bilaterale Sache zwischen den beiden Ländern bleibe und die EU-Ebene nicht berühre.