Aus den Depressionsjahren bis nach Namibia - Dirk Mudge wird 80
Windhoek - Der Vorsitzende des Verlagshauses Democratic Media Holdings (DMH), Dirk Mudge, begeht heute seinen 80. Geburtstag. Vom Altpolitiker wollte die AZ wissen, wie er als Senior-Bürger Namibias seine Lebensphase einschätzt.
Mudge: "Nicht nur bin ich privilegiert, das Alter von 80 zu erleben, sondern mein ganzes Leben in diesem Land wohnen zu können." Er ist dankbar, zur großen namibischen Gemeinschaft zu gehören, die er "fast wie Familie" erfährt. Seine bewusste Lebensspanne beginnt in der Depression der früheren dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Seine Teilnahme an der Vollendung der namibischen Verfassung betrachtet er ebenso als Privileg. "Ich war oft umstritten, bin aber dankbar, dass ich nach alldem unter allen Einwohnern ungeachtet der Hautfarbe oder Herkunft viele Freunde habe." Er verweist auf sein größtes Ideal, bessere menschliche Beziehungen herzustellen. "Es war meine Entscheidung, Anderen nichts anzutun, was mir selbst nicht zustoßen sollte." Dieses Motto begründet er auf das Gebot der Nächstenliebe. Ausgehend von den Veränderungen, die er miterlebt hat, sieht er weiteren Wandel der Zeiten kommen und äußert dazu die Zuversicht, dass auch die nächste Generation damit umzugehen verstehe. Mudge schließt mit einem Zitat eines ungenannten afrikaansen Dichters (sinngemäß auf Deutsch): "Mit verflossenem Wasser mahlen unsere Mühlen nie wieder. Aus der Asche unseres Herdes holen wir keine Glut mehr."
Dirk Frederik Mudge wurde am 16. Januar 1928 auf der Farm Rusthof bei Otjiwarongo geboren. In seiner über 40 Jahre aktiven politischen Laufbahn stehen vor allem die Jahre hervor, als er als aktives Gründungsmitglied und Führer der Republikanischen Partei (RP) sowie als Vorsitzender der Demokratische Turnhallenallianz (DTA) von 1977 bis 1995 der Politik Namibias ein nationales Gepräge verliehen hat, vom dem sich sowohl die frühere Apartheidspartei Südafrikas (Nationale Partei, NP) als auch die SWAPO bedroht fühlten. Als einer der Verfassungsväter verstand er es, 1989/90 kritisch und konkret mit der neuen Realität der SWAPO-Mehrheit umzugehen. Nach seinem Rücktritt aus der Nationalversammlung 1993 hat er sich auf seiner Farm Ovigere konsequent der Rinderzucht zugewandt, aber auch öffentlich die Auseinandersetzung mit dem Reizthema Landreform betrieben.
Politiker verschiedener Parteien suchen ihn mitunter zum Gespräch und vertraulichem Rat auf.
Mudge: "Nicht nur bin ich privilegiert, das Alter von 80 zu erleben, sondern mein ganzes Leben in diesem Land wohnen zu können." Er ist dankbar, zur großen namibischen Gemeinschaft zu gehören, die er "fast wie Familie" erfährt. Seine bewusste Lebensspanne beginnt in der Depression der früheren dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Seine Teilnahme an der Vollendung der namibischen Verfassung betrachtet er ebenso als Privileg. "Ich war oft umstritten, bin aber dankbar, dass ich nach alldem unter allen Einwohnern ungeachtet der Hautfarbe oder Herkunft viele Freunde habe." Er verweist auf sein größtes Ideal, bessere menschliche Beziehungen herzustellen. "Es war meine Entscheidung, Anderen nichts anzutun, was mir selbst nicht zustoßen sollte." Dieses Motto begründet er auf das Gebot der Nächstenliebe. Ausgehend von den Veränderungen, die er miterlebt hat, sieht er weiteren Wandel der Zeiten kommen und äußert dazu die Zuversicht, dass auch die nächste Generation damit umzugehen verstehe. Mudge schließt mit einem Zitat eines ungenannten afrikaansen Dichters (sinngemäß auf Deutsch): "Mit verflossenem Wasser mahlen unsere Mühlen nie wieder. Aus der Asche unseres Herdes holen wir keine Glut mehr."
Dirk Frederik Mudge wurde am 16. Januar 1928 auf der Farm Rusthof bei Otjiwarongo geboren. In seiner über 40 Jahre aktiven politischen Laufbahn stehen vor allem die Jahre hervor, als er als aktives Gründungsmitglied und Führer der Republikanischen Partei (RP) sowie als Vorsitzender der Demokratische Turnhallenallianz (DTA) von 1977 bis 1995 der Politik Namibias ein nationales Gepräge verliehen hat, vom dem sich sowohl die frühere Apartheidspartei Südafrikas (Nationale Partei, NP) als auch die SWAPO bedroht fühlten. Als einer der Verfassungsväter verstand er es, 1989/90 kritisch und konkret mit der neuen Realität der SWAPO-Mehrheit umzugehen. Nach seinem Rücktritt aus der Nationalversammlung 1993 hat er sich auf seiner Farm Ovigere konsequent der Rinderzucht zugewandt, aber auch öffentlich die Auseinandersetzung mit dem Reizthema Landreform betrieben.
Politiker verschiedener Parteien suchen ihn mitunter zum Gespräch und vertraulichem Rat auf.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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