Aus Denkmal werden Geschäfte
An das Hälbich-Haus in Karibib wird lediglich die Fassade erinnern
Von Erwin Leuschner
Swakopmund/Karibib/Windhoek
Jahre lang haben Karibiber Bewohner um den Erhalt der historischen Hälbich-Gebäudes in der Hauptstraße ihrer Ortschaft gekämpft; dies jedoch vergebens. Denn obwohl die Bauten unter Denkmalschutz standen, wurden fast alle Gebäude bis auf die Grundmauern abgerissen. „Dies geschah im Interesse der Entwicklung der Stadt“, teilte der Denkmalsrat auf Nachfrage der AZ mit. Und: „Um den Wert der Fassade zu erhalten, wird das Gebäude in seinem originalen Aussehen, wenn nicht sogar besser, wieder aufgebaut.“
„Ja, die Fassade wird haargenau gleich bleiben“, erläuterte auch Jesko Woermann, Geschäftsführer der Supermarktkette Woermann & Brock im Inland, im Gespräch mit der AZ. Laut Woermann wird auf dem Grundstück ein Einkaufzentrum entstehen. Neben einem Woermann & Brock-Supermarkt werde es auch „fünf oder sechs Läden“ geben. „Wir rechnen damit, dass das Zentrum im Frühjahr eröffnet wird“, fügte er hinzu. Der Bau habe bereits begonnen.
Der Abriss der historischen Gebäude im Dezember 2018 hatte landesweit für Aufsehen gesorgt, zumal das Hälbich-Haus am 1. April 1986 als nationales Monument proklamiert worden war; dies bestätigte auch der Denkmalsrat noch einmal. „Wir waren natürlich sehr traurig und entsetzt“, sagte die Karibiber Bewohnerin Bianca Foelscher der AZ. Dass die Fassade im Original-Stil wieder aufgebaut werden soll, finde sie aber in Ordnung. „Man hätte jedoch die Bewohner im Vorhinein über die Zukunft des Grundstücks aufklären sollen. Das hätte die Ungewissheit aus dem Weg geräumt“, sagte sie.
Laut einem erfahrenen Bauingenieur, der anonym bleiben möchte, sei eine Renovierung des Gebäudes nicht möglich gewesen – aus diesem Grund habe der Entwickler keine andere Wahl gehabt, als das Gebäude abzureißen. „Das Bauwerk wurde etliche Jahre nicht instandgehalten. Das Dach wurde vor einigen Jahren abgebaut und mit dem Regen sind die Lehmbacksteine zerbröselt. Die Mauern waren ohnehin schon eingefallen“, sagte er.
Über das Schicksal der Gebäude gab sich der in Deutschland lebende Namibier Edgar Hälbich ebenfalls traurig. „Das Hälbich-Haus ist seit Mitte der 80er Jahre konsequent ruiniert worden“, sagte er. Hälbich habe die ersten 13 Jahre seines Lebens in dem Haus verbracht. „Das war wohl abzusehen“, sagte er schließlich über den Abriss.
Laut dem Denkmalexperten Dr. Andreas Vogt wurden die unterschiedlichen Gebäude des Hälbich-Hauses zwischen 1899 und 1907 von Eduard Hälbich gebaut. Hälbich sei damals mit seiner Familie von Otjimbingwe nach Karibib gezogen und somit ein Mitgründer der Ortschaft gewesen. In seiner Firma Eduard Hälbich & Co. seien Ochsenwagen gebaut worden. Im Jahr 1984 habe das Geschäft jedoch seine Türen geschlossen und das Inventar sei versteigert worden. Seither habe das historische Gebäude unter anderem als Wohnung gedient. „Es ist sehr traurig, dass diese alten Gebäude abgerissen wurden“, sagte Dr. Vogt.
Swakopmund/Karibib/Windhoek
Jahre lang haben Karibiber Bewohner um den Erhalt der historischen Hälbich-Gebäudes in der Hauptstraße ihrer Ortschaft gekämpft; dies jedoch vergebens. Denn obwohl die Bauten unter Denkmalschutz standen, wurden fast alle Gebäude bis auf die Grundmauern abgerissen. „Dies geschah im Interesse der Entwicklung der Stadt“, teilte der Denkmalsrat auf Nachfrage der AZ mit. Und: „Um den Wert der Fassade zu erhalten, wird das Gebäude in seinem originalen Aussehen, wenn nicht sogar besser, wieder aufgebaut.“
„Ja, die Fassade wird haargenau gleich bleiben“, erläuterte auch Jesko Woermann, Geschäftsführer der Supermarktkette Woermann & Brock im Inland, im Gespräch mit der AZ. Laut Woermann wird auf dem Grundstück ein Einkaufzentrum entstehen. Neben einem Woermann & Brock-Supermarkt werde es auch „fünf oder sechs Läden“ geben. „Wir rechnen damit, dass das Zentrum im Frühjahr eröffnet wird“, fügte er hinzu. Der Bau habe bereits begonnen.
Der Abriss der historischen Gebäude im Dezember 2018 hatte landesweit für Aufsehen gesorgt, zumal das Hälbich-Haus am 1. April 1986 als nationales Monument proklamiert worden war; dies bestätigte auch der Denkmalsrat noch einmal. „Wir waren natürlich sehr traurig und entsetzt“, sagte die Karibiber Bewohnerin Bianca Foelscher der AZ. Dass die Fassade im Original-Stil wieder aufgebaut werden soll, finde sie aber in Ordnung. „Man hätte jedoch die Bewohner im Vorhinein über die Zukunft des Grundstücks aufklären sollen. Das hätte die Ungewissheit aus dem Weg geräumt“, sagte sie.
Laut einem erfahrenen Bauingenieur, der anonym bleiben möchte, sei eine Renovierung des Gebäudes nicht möglich gewesen – aus diesem Grund habe der Entwickler keine andere Wahl gehabt, als das Gebäude abzureißen. „Das Bauwerk wurde etliche Jahre nicht instandgehalten. Das Dach wurde vor einigen Jahren abgebaut und mit dem Regen sind die Lehmbacksteine zerbröselt. Die Mauern waren ohnehin schon eingefallen“, sagte er.
Über das Schicksal der Gebäude gab sich der in Deutschland lebende Namibier Edgar Hälbich ebenfalls traurig. „Das Hälbich-Haus ist seit Mitte der 80er Jahre konsequent ruiniert worden“, sagte er. Hälbich habe die ersten 13 Jahre seines Lebens in dem Haus verbracht. „Das war wohl abzusehen“, sagte er schließlich über den Abriss.
Laut dem Denkmalexperten Dr. Andreas Vogt wurden die unterschiedlichen Gebäude des Hälbich-Hauses zwischen 1899 und 1907 von Eduard Hälbich gebaut. Hälbich sei damals mit seiner Familie von Otjimbingwe nach Karibib gezogen und somit ein Mitgründer der Ortschaft gewesen. In seiner Firma Eduard Hälbich & Co. seien Ochsenwagen gebaut worden. Im Jahr 1984 habe das Geschäft jedoch seine Türen geschlossen und das Inventar sei versteigert worden. Seither habe das historische Gebäude unter anderem als Wohnung gedient. „Es ist sehr traurig, dass diese alten Gebäude abgerissen wurden“, sagte Dr. Vogt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen