Aus der Savanne ans Wattenmeer
Elf Jahre haben sie ihr Wisssen, ihre Energie und ihr Können in Okatumba Wildlife Research (OWR) gesteckt, haben dafür und damit gelebt, ihre Freizeit investiert und ihr Famileinleben integriert und blicken jetzt in eine neue Zukunft. 10000 Kilometer entfernt werden sie in der kleinen Stadt Husum in Nord-Deutschland einen Neuanfang wagen: Harald und Birgit Förster beenden ihre Zeit in Namibia.
Im Februar 1997 kam der studierte Forstwirt, der sich auf tropische Forst- und Wildbilogie spezialisiert hatte, aufgrund einer Zeitungsanzeige in Deutschland nach Namibia, um beim Aufbau einer Wildfarm im Norden Namibias mitzuhelfen. Auch Birgit, die Tierarzthelferin und Biologin, hatte sich für ein Praktikum des gleichen Projekts beworben. So lernten die Försters nicht nur Namibia, sondern auch sich kennen. Nach der gemeinsamen Zeit in der Nähe von Otavi beschlossen beide, weiterhin in Namibia zu bleiben und gründeten Ende 1997 das Okatumba Wildlife Research, eine anwendungsorientierte Forschungsgesellschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine möglichst umfassende Untersuchung des Habitats Farmland durchzuführen. OWR ist seit März 1998 als gemeinnützige Gesellschaft registriert.
Die Forschungsarbeiten werden in Kooperation mit europäischen Universitäten, dem namibischen Naturschutzministerium (Ministry of Environment and Tourism), verschiedenen NGO's sowie den ansässigen Farmervereinen und Conservancies durchgeführt. Langfristiges Ziel der Forschungsarbeit ist die Entwicklung eines nachhaltigen Wildtierbewirtschaftungsplanes. Hierbei werden in erster Linie endemische Antilopenarten (Kudu, Oryx- und Kuhantilope, Springbock, Steinbock, Kronenducker u.a.) sowie Großraubtiere (Gepard, Leopard, Braune Hyäne) berücksichtigt. Aber auch das gründliche Kartieren der Studiengebiete und Untersuchungen der Vegetation gehören dazu.
Für ihre Forschungsprojekte waren die Försters stets auf die Kooperationsbereit-
schaft der Farmer angewiesen. Lösungen für Konflikte zwischen Mensch und Tier können nicht von außen herangetragen, sondern nur gemeinsam erarbeitet werden. An dieser Stelle möchten sich Birgit und Harald vor allem bei den Mitgliedern des Steinhausen und des Seeis Farmervereins für deren Mitarbeit bedanken.
Da Harald und Birgit mit ihren Kindern Namibia bald verlassen werden, haben sie ihre Forschungsarbeit nach N/a'an ku sê, zirka 50 Kilometer östlich von Windhoek, Richtung Steinhausen, verlegt. Dort werden Florian Weise, ein Biologe aus Berlin, sowie Cicelia Venter, eine Mitarbeiterin von N/a'an ku sê, die Arbeit der Försters weiterführen. Hierfür gründet N/a'an ku sê eine neue Forschungsgesellschaft. Derzeit sind Birgit und Harald damit beschäftigt, das neue Team in die verschiedenen Methoden der Datenaufnahme und Datenverarbeitung einzuarbeiten. Ein Schwerpunkt der Arbeit auf N/a'an ku sê wird in der Erforschung großer Raubtiere - vor allem Gepard und Leopard - liegen.
Um hierfür genaue Daten zu erhalten, haben die Försters gemeinsam mit den Mitarbeitern von N/a'an ku sê begonnen, Spuren und Spielbäume zu suchen, Fallen aufzustellen und Tiere mit Peilsendern auszustatten. Außerdem werden bei der Untersuchung eines Geparden oder Leoparden Blut, Kotproben und Haare für die DNA-Analyse und andere Untersuchungen entnommen. Besondere Unterstützung erhält das neue Team von den auf N/a'an ku sê tätigen Buschleuten. "Sie sind ausgezeichnete Fährtenleser und können ganz genau unterscheiden, welche Spur zu dem jeweiligen Raubtier gehört", weiß Harald. Zwei bis drei von ihnen werden zukünftig fest in die Projekte integriert werden. "Bei der Spurensuche legt man beispielsweise ein Gebiet von hundert Quadrat-Kilometern fest, in dem die Spurenhäufigkeit (km pro Spur) und die Spurendichte (Spur pro Flächeneinheit) ermittelt werden. Somit kann man Rückschlüsse auf den tatsächlichen Bestand der Tiere im Untersuchungsgebiet ziehen.
"Das ist bei Geparden allerdings besonders schwierig" erzählt Birgit "da das Raumnutzungsverhalten dieser Tiere relativ chaotisch ist. Geparden können extrem große Streifgebiete haben, die sich zudem auch noch großflächig überlappen." Ein Leopard bewege sich in einem Gebiet von 5000 bis 10000, manchmal auch 50000 Hektar. Ein Gepard dagegen kann bis zu 250000 Hektar durchstreifen. Insgesamt lebt in Namibia ein Drittel des Weltgepardenbestandes auf einem Gebiet, das nur fünf Prozent der weltweiten Verbreitungsfläche entspricht. "Das hat man den Farmern hierzulande zu verdanken. Sie haben optimale Bedingungen für Geparden und Leoparden geschaffen. Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele Wildtiere außerhalb von Schutzgebieten wie auf privatem Farmland in Namibia. Zudem sorgen Faktoren wie die Feuerbekämpfung für permanente Weide, die Nutztierwirtschaft erfordert dauerhafte Wasserstellen und natürliche Feinde wie Löwen oder Gefleckte Hyänen wurden in die Nationalparks zurückgedrängt. Gepardenfreundlicher als das namibische Farmland kann ein Habitat kaum sein." berichtet Birgit Förster weiter.
Nichtsdestotrotz führt das Zusammenleben von Mensch und Raubtier in einem gemeinsamen Ökosystem zu Konflikten. Immer wieder kommt es vor, dass landwirtschaftliche Nutztiere von Raubtieren gerissen werden und ein mitunter erheblicher wirtschaftlicher Schaden für die Farmer entsteht. Infolge dessen werden Raubtiere mit unterschiedlichen Methoden (z.B. Abschuss, Gift, Schlageisen, Fang und Lebendverkauf) bekämpft. Dennoch ist der Schaden, den der Farmer anrichtet, relativ gering. In der Serengeti, zum Beispiel, werden rund 80% der Gepardenjungen durch Löwen und Hyänen getötet - die Überlebensrate auf Farmland in Namibia ist vier- bis fünfmal höher.
Im Falle so genannter Problemtiere, die sich aus Alters- oder Gesundheitsgründen auf das Reißen leichter Beute (Ziegen, Schafe und Rinderkälber) spezialisiert haben, sind die Försters mit den Farmern einer Meinung, solche Tiere müsse n aus der Population herausgenommen werden. Das erhöht gleichzeitig die Toleranz gegenüber anderen Raubtieren, die keine Verluste verursachen.
Von einer Umsiedelung von Raubtieren halten die Försters gar nichts. Viele Versuche anderer Organisationen haben immer wieder gezeigt, dass diese Tiere innerhalb kürzester Zeit zurücklaufen und damit keine Lösung gefunden werden kann. "Am besten ist es, wenn man versucht, den Bestand der farmansässigen Raubtiere konstant zu halten und so wenig Störung wie möglich in die Sozialstruktur zu bringen. Wird ein Tier aus der Population heraus genommen, macht es ein Territorium frei und es wandern mehrere Individuen ein, die versuchen, dieses frei gewordenen Territorium zu besetzen. Häufig verursacht man dadurch erst recht Stress auf der Farm", so Harald.
Viele Farmer setzen inzwischen verschiedene Methoden ein, um die Zahl der Verluste gering zu halten. Sie halten Kühe mit Kälbern am Haus und lassen sie durch Hunde und/oder Hütejungen hüten. Sie lassen Esel, die im Falle eines Raubtierangriffs äußerst wehrhaft sein können, mit den Kuhherden laufen. Manchmal wird auf das Enthornen verzichtet, damit die Kühe selbst wehrhafter sind, oder es werden lokale Rinderrassen wie Sanga oder Nguni verwendet. Häufig sind Farmer auch sehr froh und dankbar, für die Hilfe und die Unterstützung, die sie durch Forschungsarbeiten erhalten. Durch das Besendern und Orten von Raubtieren oder das regelmäßige Verfolgen von Spuren können Gebiete mit hoher bzw. geringer Raubtierdichte bestimmt werden. Kleinvieh oder Kälber können dann in solchen Camps gehalten werden, in denen nur selten Raubtiere durchziehen. Die Försters unterstützen eine nachhaltige Nutzung vorhandener Wildtierpopulationen - dazu gehören auch Geparden und Leoparden - sowohl durch Ökotourismus als auch Trophäenjagd.
Das neue Studiengebiet auf N/a'an ku sê ist sehr gut geeignet, um Forschung, Ökotourismus und Umweltbildung unter einen Hut zu bringen. Neben der neu etablierten Forschungsarbeit an wild lebenden Geparden und Leoparden gibt es fünf Löwen, drei Geparden, zwei Leoparden und zwei Wilde Hunde in Gefangenschaft. Diese können sozusagen als Anschauungsmaterial verwendet werden, um Vorträge über die Verhaltensökologie frei lebender Raubtiere zu unterstützen. Obwohl es sehr interessant, abwechslungsreich und spannend sein kann, Spuren zu verfolgen oder besenderte Tiere mittels Telemetrie zu orten, möchten viele Besucher das "Objekt der Begierde" eben doch auch sehen...
Wenn Birgit und Harald Förster jetzt nach elf Jahren das Land verlassen und OWR aufgelöst wird, denken sie dabei besonders an die Zukunft ihrer Kinder. "Wir müssten Arne und Lena ins Schulheim geben, was inzwischen eine sehr teure Angelegenheit geworden ist, oder unsere Forschungsarbeit beenden und in der Stadt leben. Mit dem Neubeginn in Deutschland werden wir die Arbeit auf N/a'an ku sê natürlich nicht aus den Augen verlieren und noch lange Zeit sehr gerne als Berater zur Verfügung stehen. Auch wenn wir die Situation in Namibia nicht ändern konnten, d.h. es immer zu Konflikten zwischen Raubtieren und Farmer kommen wird, ist doch eines sicher: Der Bestand der frei lebenden Geparden und Leoparden wird nicht zusammenbrechen. Und letztendlich ist genau das der Verdienst vieler
Farmer."
Im Februar 1997 kam der studierte Forstwirt, der sich auf tropische Forst- und Wildbilogie spezialisiert hatte, aufgrund einer Zeitungsanzeige in Deutschland nach Namibia, um beim Aufbau einer Wildfarm im Norden Namibias mitzuhelfen. Auch Birgit, die Tierarzthelferin und Biologin, hatte sich für ein Praktikum des gleichen Projekts beworben. So lernten die Försters nicht nur Namibia, sondern auch sich kennen. Nach der gemeinsamen Zeit in der Nähe von Otavi beschlossen beide, weiterhin in Namibia zu bleiben und gründeten Ende 1997 das Okatumba Wildlife Research, eine anwendungsorientierte Forschungsgesellschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine möglichst umfassende Untersuchung des Habitats Farmland durchzuführen. OWR ist seit März 1998 als gemeinnützige Gesellschaft registriert.
Die Forschungsarbeiten werden in Kooperation mit europäischen Universitäten, dem namibischen Naturschutzministerium (Ministry of Environment and Tourism), verschiedenen NGO's sowie den ansässigen Farmervereinen und Conservancies durchgeführt. Langfristiges Ziel der Forschungsarbeit ist die Entwicklung eines nachhaltigen Wildtierbewirtschaftungsplanes. Hierbei werden in erster Linie endemische Antilopenarten (Kudu, Oryx- und Kuhantilope, Springbock, Steinbock, Kronenducker u.a.) sowie Großraubtiere (Gepard, Leopard, Braune Hyäne) berücksichtigt. Aber auch das gründliche Kartieren der Studiengebiete und Untersuchungen der Vegetation gehören dazu.
Für ihre Forschungsprojekte waren die Försters stets auf die Kooperationsbereit-
schaft der Farmer angewiesen. Lösungen für Konflikte zwischen Mensch und Tier können nicht von außen herangetragen, sondern nur gemeinsam erarbeitet werden. An dieser Stelle möchten sich Birgit und Harald vor allem bei den Mitgliedern des Steinhausen und des Seeis Farmervereins für deren Mitarbeit bedanken.
Da Harald und Birgit mit ihren Kindern Namibia bald verlassen werden, haben sie ihre Forschungsarbeit nach N/a'an ku sê, zirka 50 Kilometer östlich von Windhoek, Richtung Steinhausen, verlegt. Dort werden Florian Weise, ein Biologe aus Berlin, sowie Cicelia Venter, eine Mitarbeiterin von N/a'an ku sê, die Arbeit der Försters weiterführen. Hierfür gründet N/a'an ku sê eine neue Forschungsgesellschaft. Derzeit sind Birgit und Harald damit beschäftigt, das neue Team in die verschiedenen Methoden der Datenaufnahme und Datenverarbeitung einzuarbeiten. Ein Schwerpunkt der Arbeit auf N/a'an ku sê wird in der Erforschung großer Raubtiere - vor allem Gepard und Leopard - liegen.
Um hierfür genaue Daten zu erhalten, haben die Försters gemeinsam mit den Mitarbeitern von N/a'an ku sê begonnen, Spuren und Spielbäume zu suchen, Fallen aufzustellen und Tiere mit Peilsendern auszustatten. Außerdem werden bei der Untersuchung eines Geparden oder Leoparden Blut, Kotproben und Haare für die DNA-Analyse und andere Untersuchungen entnommen. Besondere Unterstützung erhält das neue Team von den auf N/a'an ku sê tätigen Buschleuten. "Sie sind ausgezeichnete Fährtenleser und können ganz genau unterscheiden, welche Spur zu dem jeweiligen Raubtier gehört", weiß Harald. Zwei bis drei von ihnen werden zukünftig fest in die Projekte integriert werden. "Bei der Spurensuche legt man beispielsweise ein Gebiet von hundert Quadrat-Kilometern fest, in dem die Spurenhäufigkeit (km pro Spur) und die Spurendichte (Spur pro Flächeneinheit) ermittelt werden. Somit kann man Rückschlüsse auf den tatsächlichen Bestand der Tiere im Untersuchungsgebiet ziehen.
"Das ist bei Geparden allerdings besonders schwierig" erzählt Birgit "da das Raumnutzungsverhalten dieser Tiere relativ chaotisch ist. Geparden können extrem große Streifgebiete haben, die sich zudem auch noch großflächig überlappen." Ein Leopard bewege sich in einem Gebiet von 5000 bis 10000, manchmal auch 50000 Hektar. Ein Gepard dagegen kann bis zu 250000 Hektar durchstreifen. Insgesamt lebt in Namibia ein Drittel des Weltgepardenbestandes auf einem Gebiet, das nur fünf Prozent der weltweiten Verbreitungsfläche entspricht. "Das hat man den Farmern hierzulande zu verdanken. Sie haben optimale Bedingungen für Geparden und Leoparden geschaffen. Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele Wildtiere außerhalb von Schutzgebieten wie auf privatem Farmland in Namibia. Zudem sorgen Faktoren wie die Feuerbekämpfung für permanente Weide, die Nutztierwirtschaft erfordert dauerhafte Wasserstellen und natürliche Feinde wie Löwen oder Gefleckte Hyänen wurden in die Nationalparks zurückgedrängt. Gepardenfreundlicher als das namibische Farmland kann ein Habitat kaum sein." berichtet Birgit Förster weiter.
Nichtsdestotrotz führt das Zusammenleben von Mensch und Raubtier in einem gemeinsamen Ökosystem zu Konflikten. Immer wieder kommt es vor, dass landwirtschaftliche Nutztiere von Raubtieren gerissen werden und ein mitunter erheblicher wirtschaftlicher Schaden für die Farmer entsteht. Infolge dessen werden Raubtiere mit unterschiedlichen Methoden (z.B. Abschuss, Gift, Schlageisen, Fang und Lebendverkauf) bekämpft. Dennoch ist der Schaden, den der Farmer anrichtet, relativ gering. In der Serengeti, zum Beispiel, werden rund 80% der Gepardenjungen durch Löwen und Hyänen getötet - die Überlebensrate auf Farmland in Namibia ist vier- bis fünfmal höher.
Im Falle so genannter Problemtiere, die sich aus Alters- oder Gesundheitsgründen auf das Reißen leichter Beute (Ziegen, Schafe und Rinderkälber) spezialisiert haben, sind die Försters mit den Farmern einer Meinung, solche Tiere müsse n aus der Population herausgenommen werden. Das erhöht gleichzeitig die Toleranz gegenüber anderen Raubtieren, die keine Verluste verursachen.
Von einer Umsiedelung von Raubtieren halten die Försters gar nichts. Viele Versuche anderer Organisationen haben immer wieder gezeigt, dass diese Tiere innerhalb kürzester Zeit zurücklaufen und damit keine Lösung gefunden werden kann. "Am besten ist es, wenn man versucht, den Bestand der farmansässigen Raubtiere konstant zu halten und so wenig Störung wie möglich in die Sozialstruktur zu bringen. Wird ein Tier aus der Population heraus genommen, macht es ein Territorium frei und es wandern mehrere Individuen ein, die versuchen, dieses frei gewordenen Territorium zu besetzen. Häufig verursacht man dadurch erst recht Stress auf der Farm", so Harald.
Viele Farmer setzen inzwischen verschiedene Methoden ein, um die Zahl der Verluste gering zu halten. Sie halten Kühe mit Kälbern am Haus und lassen sie durch Hunde und/oder Hütejungen hüten. Sie lassen Esel, die im Falle eines Raubtierangriffs äußerst wehrhaft sein können, mit den Kuhherden laufen. Manchmal wird auf das Enthornen verzichtet, damit die Kühe selbst wehrhafter sind, oder es werden lokale Rinderrassen wie Sanga oder Nguni verwendet. Häufig sind Farmer auch sehr froh und dankbar, für die Hilfe und die Unterstützung, die sie durch Forschungsarbeiten erhalten. Durch das Besendern und Orten von Raubtieren oder das regelmäßige Verfolgen von Spuren können Gebiete mit hoher bzw. geringer Raubtierdichte bestimmt werden. Kleinvieh oder Kälber können dann in solchen Camps gehalten werden, in denen nur selten Raubtiere durchziehen. Die Försters unterstützen eine nachhaltige Nutzung vorhandener Wildtierpopulationen - dazu gehören auch Geparden und Leoparden - sowohl durch Ökotourismus als auch Trophäenjagd.
Das neue Studiengebiet auf N/a'an ku sê ist sehr gut geeignet, um Forschung, Ökotourismus und Umweltbildung unter einen Hut zu bringen. Neben der neu etablierten Forschungsarbeit an wild lebenden Geparden und Leoparden gibt es fünf Löwen, drei Geparden, zwei Leoparden und zwei Wilde Hunde in Gefangenschaft. Diese können sozusagen als Anschauungsmaterial verwendet werden, um Vorträge über die Verhaltensökologie frei lebender Raubtiere zu unterstützen. Obwohl es sehr interessant, abwechslungsreich und spannend sein kann, Spuren zu verfolgen oder besenderte Tiere mittels Telemetrie zu orten, möchten viele Besucher das "Objekt der Begierde" eben doch auch sehen...
Wenn Birgit und Harald Förster jetzt nach elf Jahren das Land verlassen und OWR aufgelöst wird, denken sie dabei besonders an die Zukunft ihrer Kinder. "Wir müssten Arne und Lena ins Schulheim geben, was inzwischen eine sehr teure Angelegenheit geworden ist, oder unsere Forschungsarbeit beenden und in der Stadt leben. Mit dem Neubeginn in Deutschland werden wir die Arbeit auf N/a'an ku sê natürlich nicht aus den Augen verlieren und noch lange Zeit sehr gerne als Berater zur Verfügung stehen. Auch wenn wir die Situation in Namibia nicht ändern konnten, d.h. es immer zu Konflikten zwischen Raubtieren und Farmer kommen wird, ist doch eines sicher: Der Bestand der frei lebenden Geparden und Leoparden wird nicht zusammenbrechen. Und letztendlich ist genau das der Verdienst vieler
Farmer."
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Allgemeine Zeitung
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