Aus der Traum
Indongo verliert Weltmeisterkampf - Crawford unangefochtener Champion
Von Emanuel Hege, Windhoek/Lincoln
Terence Crawford hüpfte im Ring auf und ab, die Menge in der ausverkauften Pinnacle Bank Arena in Lincoln (Nebraska, USA) feierte ihren unangefochtenen Boxchampion lauthals, während Julius Indongo sich immer noch vor Schmerzen auf dem Ringboden wälzte. Mit einem linken Haken auf den Körper beendete der US-Amerikaner Crawford bereits in der dritten Runde die Titelträume des Namibiers und seiner Fans. „Der größte Kampf eines Namibiers“‚ so betitelte Indongos Promoter Nestor Tobias den Kampf um fünf Weltmeistertitel in der Junior-Welterweight-Klasse in der Nacht von Samstag auf Sonntag, die Gürtel gingen jedoch an Crawford und machen ihn zum derzeit einzigen unangefochtenen Champion in der weltweiten Boxszene - ein Titel, den es so seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gegeben hat.
„Es tat höllisch weh“‚ beschrieb Indongo den Schlag, der ihn auf die Bretter schickte. „Es hat aber nicht nur weh getan, der Schlag hat mir den Verstand genommen - ich konnte nicht mehr denken.“ Für Indongo ist die Niederlage das tragische Ende eines kometenhaften Aufstiegs. Innerhalb von einem Jahr schnappte sich der Namibier in Kämpfen in Schottland und Russland die Weltmeistergürtel der International Boxing Organization (IBO), der International Boxing Federation (IBF) und der World Boxing Association (WBA). Der afrikanische Boxer der in der Vergangeheit immer da war, aber selten für Aufregung sorgte, schaffte es 2016 plötzlich in die Schlagzeilen.
Erst schlug er Eduard Troyanovsky in seiner Heimat nach 40 Sekunden K.o., dann flog er in die Wiege des Boxens, nach Großbritannien, und erledigte den Schotten Ricky Burns. Da stand Indongo nun mit drei Weltmeistertiteln und der Frage: Wer kommt als nächstes? Indongo und Tobias entschieden sich für die Option mit dem größten Showfaktor - sie wollten die große Bühne, die USA sollte es sein, Terence Crawford sollte es sein, 32 Kämpfe hintereinander ungeschlagen, 23 durch Knock-Out gewonnen, der Champion des World Boxing Council (WBC) und der World Boxing Organizationn (WBO).
Im Vorfeld fiel es den Experten schwer, den Ausgang des Kampfes vorauszusagen. Die wenigsten wussten Indongo einzuschätzen, in der ersten Runde sah es sogar kurzzeitig danach aus, dass es ein Kampf auf Augenhöhe werden könnte. Kein Abtasten, keine taktischen Spielchen - beide Fighter waren von der ersten Runde an im Angriffsmodus, probierten ihre Kombinationen und landeten Treffer. Doch schon in der zweiten Runde bahnte sich das unvermeidliche Ende für Indongo an: Wild versuchte der Namibier einen Treffer zu landen und öffnette damit seine Seite für einen gewaltigen Crawford-Schlag auf den Körper. Für einen Moment gelähmt, versuchte Indongo noch zurück zu taumeln, doch es war zu spät - Crawford erwischte ihn mit einem krachendem Schlag ins Gesicht. Ergebnis: Indongo landete bereits in der zweiten Runde zum ersten Mal auf den Brettern. Der Namibier rappelte sich jedoch auf, sichtbar wacklig auf den Beinen rettete er sich über die Zeit und in die dritte Runde. „Wir wussten, dass sein Körper offen sein wird“‚ sagte Crawford nach dem Kampf. Mit den schreienden Fans im Rücken ging Crawford in die dritte Runde um zu gewinnen. „Seine Schläge sind zu wild, dadurch ist er oft offen. Wir haben trainiert, ihn in der Mitte seiner Schläge zu treffen.“ Es kam, wie es kommen musste: Crawford duckte einen Angriff Indongos einfach weg und erwischte die offene rechte Körperseite - Indongo war geschlagen und Crawford durfte hüpfen. „Ich bin der einzige Boxer der Welt der sich ‚unangefochtener Chamnpion‘ nennen darf, das ist eine Riesensache.“
Für Indongo, der sich nach 22 Siegen in Folge zum ersten Mal geschlagen geben musste, wird sich nun die Frage stellen, welchen Schritt er mit seinen 34 Jahren als nächstes macht. Die Kampfnacht in Nebraska sollte Indongo und der Sunshine Boxing Academy klar gemacht haben, dass man international durchaus konkurrenzfähig ist, die besten Boxer der Welt herauszufordern, jedoch einem Selbstmordkommando gleicht. Dabei geht es nicht nur um Indongo, der derzeit der unbestrittene Boxchamp in Namibia ist, auch andere namibische Talente bewegen sich auf internationalem, aber nicht auf einem Weltklasseniveau.
Für den Weltklasse-Boxer Crawford steht derweil eine aufregende Zeit bevor. Nach dem Kampf bestätigte der Amerikaner die Gerüchte, wonach er in die Welterweight-Klasse aufsteigen will. Dort wird er auf hochkaräter wie Manny Pacquiao und Jeff Horn treffen. Nachdem Horn am 2. Juli in seiner Heimat Australien Pacquiao überraschend besiegte, gibt es im November einen Rückkampf. Crawford wird dann am Ring sitzen, sich den Kampf anschauen und voraussichtlich den Sieger dieses Showdowns herausfordern. Im Gegensatz zu Indongo stehen Crawford Türen offen: Die Chance auf die ganz große Show, auf das ganz große Geld und auf noch größere Freudensprünge.
Terence Crawford hüpfte im Ring auf und ab, die Menge in der ausverkauften Pinnacle Bank Arena in Lincoln (Nebraska, USA) feierte ihren unangefochtenen Boxchampion lauthals, während Julius Indongo sich immer noch vor Schmerzen auf dem Ringboden wälzte. Mit einem linken Haken auf den Körper beendete der US-Amerikaner Crawford bereits in der dritten Runde die Titelträume des Namibiers und seiner Fans. „Der größte Kampf eines Namibiers“‚ so betitelte Indongos Promoter Nestor Tobias den Kampf um fünf Weltmeistertitel in der Junior-Welterweight-Klasse in der Nacht von Samstag auf Sonntag, die Gürtel gingen jedoch an Crawford und machen ihn zum derzeit einzigen unangefochtenen Champion in der weltweiten Boxszene - ein Titel, den es so seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gegeben hat.
„Es tat höllisch weh“‚ beschrieb Indongo den Schlag, der ihn auf die Bretter schickte. „Es hat aber nicht nur weh getan, der Schlag hat mir den Verstand genommen - ich konnte nicht mehr denken.“ Für Indongo ist die Niederlage das tragische Ende eines kometenhaften Aufstiegs. Innerhalb von einem Jahr schnappte sich der Namibier in Kämpfen in Schottland und Russland die Weltmeistergürtel der International Boxing Organization (IBO), der International Boxing Federation (IBF) und der World Boxing Association (WBA). Der afrikanische Boxer der in der Vergangeheit immer da war, aber selten für Aufregung sorgte, schaffte es 2016 plötzlich in die Schlagzeilen.
Erst schlug er Eduard Troyanovsky in seiner Heimat nach 40 Sekunden K.o., dann flog er in die Wiege des Boxens, nach Großbritannien, und erledigte den Schotten Ricky Burns. Da stand Indongo nun mit drei Weltmeistertiteln und der Frage: Wer kommt als nächstes? Indongo und Tobias entschieden sich für die Option mit dem größten Showfaktor - sie wollten die große Bühne, die USA sollte es sein, Terence Crawford sollte es sein, 32 Kämpfe hintereinander ungeschlagen, 23 durch Knock-Out gewonnen, der Champion des World Boxing Council (WBC) und der World Boxing Organizationn (WBO).
Im Vorfeld fiel es den Experten schwer, den Ausgang des Kampfes vorauszusagen. Die wenigsten wussten Indongo einzuschätzen, in der ersten Runde sah es sogar kurzzeitig danach aus, dass es ein Kampf auf Augenhöhe werden könnte. Kein Abtasten, keine taktischen Spielchen - beide Fighter waren von der ersten Runde an im Angriffsmodus, probierten ihre Kombinationen und landeten Treffer. Doch schon in der zweiten Runde bahnte sich das unvermeidliche Ende für Indongo an: Wild versuchte der Namibier einen Treffer zu landen und öffnette damit seine Seite für einen gewaltigen Crawford-Schlag auf den Körper. Für einen Moment gelähmt, versuchte Indongo noch zurück zu taumeln, doch es war zu spät - Crawford erwischte ihn mit einem krachendem Schlag ins Gesicht. Ergebnis: Indongo landete bereits in der zweiten Runde zum ersten Mal auf den Brettern. Der Namibier rappelte sich jedoch auf, sichtbar wacklig auf den Beinen rettete er sich über die Zeit und in die dritte Runde. „Wir wussten, dass sein Körper offen sein wird“‚ sagte Crawford nach dem Kampf. Mit den schreienden Fans im Rücken ging Crawford in die dritte Runde um zu gewinnen. „Seine Schläge sind zu wild, dadurch ist er oft offen. Wir haben trainiert, ihn in der Mitte seiner Schläge zu treffen.“ Es kam, wie es kommen musste: Crawford duckte einen Angriff Indongos einfach weg und erwischte die offene rechte Körperseite - Indongo war geschlagen und Crawford durfte hüpfen. „Ich bin der einzige Boxer der Welt der sich ‚unangefochtener Chamnpion‘ nennen darf, das ist eine Riesensache.“
Für Indongo, der sich nach 22 Siegen in Folge zum ersten Mal geschlagen geben musste, wird sich nun die Frage stellen, welchen Schritt er mit seinen 34 Jahren als nächstes macht. Die Kampfnacht in Nebraska sollte Indongo und der Sunshine Boxing Academy klar gemacht haben, dass man international durchaus konkurrenzfähig ist, die besten Boxer der Welt herauszufordern, jedoch einem Selbstmordkommando gleicht. Dabei geht es nicht nur um Indongo, der derzeit der unbestrittene Boxchamp in Namibia ist, auch andere namibische Talente bewegen sich auf internationalem, aber nicht auf einem Weltklasseniveau.
Für den Weltklasse-Boxer Crawford steht derweil eine aufregende Zeit bevor. Nach dem Kampf bestätigte der Amerikaner die Gerüchte, wonach er in die Welterweight-Klasse aufsteigen will. Dort wird er auf hochkaräter wie Manny Pacquiao und Jeff Horn treffen. Nachdem Horn am 2. Juli in seiner Heimat Australien Pacquiao überraschend besiegte, gibt es im November einen Rückkampf. Crawford wird dann am Ring sitzen, sich den Kampf anschauen und voraussichtlich den Sieger dieses Showdowns herausfordern. Im Gegensatz zu Indongo stehen Crawford Türen offen: Die Chance auf die ganz große Show, auf das ganz große Geld und auf noch größere Freudensprünge.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen