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Aus für die Kulturförderung in Namibia?
Aus für die Kulturförderung in Namibia?

Aus für die Kulturförderung in Namibia?

Wiebke Schmidt
Er hat afrikanisches Kino groß gemacht und bei der Gründung mehrerer Kinoinitiativen in Afrika assistiert. Nach sechzehn Jahren als Mitglied in der Berliner Sektion von AfricAvenir hat Hans-Christian Mahnke nun den Entschluss gefasst, aus der internationalen Organisation auszutreten.

Er habe sich nicht mehr länger mit deren Zielsetzungen vereinbaren können. „Die deutsche Sektion erlebt zurzeit eine Richtungsänderung. Leider stößt sie europäische und afrikanische Debatten nicht in dem Maße los, wie ich es mir wünsche“, erklärt der Politikwissenschaftler. Hinzu komme, dass in Berlin inzwischen eine neue Generation an Verantwortlichen heranwachse, die er nicht kenne.

Auch für die namibische Abteilung in Windhoek gibt es keine guten Nachrichten: Bis zum Ende des Jahres soll die Einrichtung geschlossen werden. Zu der Entscheidung bewegt haben Mahnke sowohl persönliche als auch professionelle Gründe. „Aufgrund von strukturellen Veränderungen wird die Sektion in Windhoek künftig wieder abhängiger von der Zentrale in Kamerun sein. Dabei kennen die Menschen vor Ort oft gar nicht die Bedürfnisse der Bevölkerung in Namibia“, bedauert er.

Darüber hinaus habe es einige personelle Probleme im Vorstand gegeben, die den Arbeitsprozess erschwert hätten. Das Team von „AfricAvenir Windhoek“ besteht aus einem siebenköpfigen, geschäftsführenden Vorstand, geleitet durch Mahnke als Vorsitzenden. Seit zehn Jahren ist er für die Nichtregierungsorganisation verantwortlich, die im Jahr 2007 als Reaktion auf die zerstörerischen sozio-politischen und kulturellen Strukturen gegründet wurde, welche von der Apartheid-Vergangenheit hinterlassen wurden. Die Gruppe von jungen Kulturaktivisten machte es sich zum Ziel, die Dominanz der eurozentrischen Perspektiven in der kulturellen und soziopolitischen Szene in Namibia zu überwinden.

Zu den vielfältigen Plattformen von AfricAvenir, die von Ausstellungen über Workshops bis hin zu Literatur reichen, zählt auch die monatliche afrikanische Filmreihe „African Perspectives“. Die einst von Mahnke ins Leben gerufene Initiative zeigte bisher in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kulturinstitutionen über 150 Filme. Die Serie bietet eine Plattform für kritische afrikanische Perspektiven auf soziale, kulturelle und historische Themen, die AfricAvenir für die namibische Gesellschaft als relevant erachtet. Nach dem zehnjährigen Jubiläum reflektierte Mahnke die vergangenen Jahre. „Die Luft ist langsam raus. Probleme, vor allem im Bereich der finanziellen Förderung, erschweren die Arbeit. Es ist anstrengend, wenn man ständig liefern muss. Leider kann ich das nicht mehr länger leisten“, gibt Mahnke offen zu. Er vergleicht seine Motive mit den Symptomen eines „Burn-out“-Syndroms. Die Entscheidung habe ihn schon seit zwei Jahren beschäftigt. „Mir war das lange allerdings nicht bewusst“, fügt er hinzu. Die neu dazu gewonnene Zeit möchte der ehemalige Botschafter nun seiner Frau und der gemeinsamen Familienplanung widmen. Für ihn sei es an der Zeit für eine Neuorientierung, deren Ausrichtung er sich jedoch noch offen halten möchte. Zunächst will Mahnke sich auf seine Arbeit als Pressesprecher beim Britischen Hochkommissariat konzentrieren und dann nach einer kleinen Auszeit wieder kulturell und ehrenamtlich aktiv werden. Einen Nachfolger für AfricAvenir hat er bisher nicht gefunden.

„Ich wünsche mir für die Zukunft des Landes, dass es weiterhin eine panafrikanische NGO geben wird, wenn auch unter anderer Schirmherrschaft“, sagt er.

Milena Schwoge

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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