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Ausgezeichnete Frauen (Teil 1)
Ausgezeichnete Frauen (Teil 1)

Ausgezeichnete Frauen (Teil 1)

Milena Schwoge
Sie hat schon viel gesehen und erreicht: Als Tochter von zwei Diplomaten lernte Hilda Nambili Liswani früh das Reisen und damit auch verschiedene Kulturen, Menschen und deren Probleme kennen. Dabei sammelte sie Erfahrungen, die der heute 25-Jährigen als Orientierung für die von ihr und Ama Uris gegründeten News-Plattform „NamibiaNow“ dienen. Erst vor zwei Wochen wurde die junge Firmengründerin für ihr Engagement von Queen Elizabeth II. im Buckingham Palace mit dem „Queen's Young Leaders Award“ persönlich ausgezeichnet. Der Preis wird vom britischen Königshaus anlässlich des diamantenen Thronjubiläums der Queen im Zeitraum von 2014 bis 2018 jährlich an 60 junge und sozial engagierte Menschen aus dem Commonwealth vergeben.

„Auf meinen Reisen habe ich festgestellt, dass es dieselben Probleme überall auf der Welt gibt“, sagt Liswani. Die Namibierin hat in England erst „Internationale Beziehungen“ im Bachelor, dann „Migration und Entwicklung“ im Master studiert. Vor allem Themen wie Geschlechtergleichheit, die Beziehung der Jugend zur Politik sowie Homosexualität seien vielerorts immer wieder im Gespräch. „Anstatt frustriert darüber zu sein, wollten wir etwas ändern. Die Medien waren dabei so etwas wie unser Werkzeug“, erklärt Liswani. Ihr sei aufgefallen, dass junge Menschen mit ihren Bedürfnissen nicht ernstgenommen würden – eine Erfahrung, die sie selbst auch gemacht habe. „Ich habe mich schon früh in den Medien über das Tagesgeschehen informiert. Wenn ich mal meine Meinung äußerte, wurde mir von Erwachsenen oft gesagt, ich sei noch zu jung“, erinnert sie sich. Um der jungen Generation im Land ein Sprachrohr zu geben, habe sie „NamibiaNow“ entwickelt. Die Plattform sei ein Ort, an dem sich Einheimische über lokale und nationale Nachrichten politischer, sozialer und wirtschaftliche rArt austauschen könnten. „Die Jugend steht für die Zukunft und ist an keine Grenzen gebunden“, sagt Liswani. Ihr Potenzial müsse in positive Energie umgewandelt und der Ideenreichtum ausgeschöpft werden. „Ich möchte den Jugendlichen zeigen, wie sie journalistisch denken und die Dinge kritisch hinterfragen können“, ergänzt sie. Zwar gebe es bereits einige speziell auf junge Menschen zugeschnittene Medienangebote im Land, doch fehle dabei eine langfristige Interaktion. Behauptungen, dass die Jugend sich immer weniger für Politik interessiere, teile sie übrigens nicht: „Für mich ist es ein selbstgemachtes Problem.“ Die Art und Weise, wie die Jugendlichen mit ihren Interessen in den Medien dargestellt würden, übertrage sich auf deren eigene Wahrnehmung. „NamibiaNow“ solle das ändern. Denn dort können mobile Online-Journalisten, sogenannte MOJOS, direkt an der Berichterstattung mitwirken, indem sie gegen ein Entgelt, entweder auf vertraglicher Basis oder als freie Redakteure, drei Mal wöchentlich Beiträge in Form von kurzen Videos einreichen. Mitmachen könnten sowohl junge Berufstätige und Studenten als auch arbeitslose Menschen. Zudem soll es Stellenangebote und einen Raum für Diskussionen im Internet geben, in dem Experten aus verschiedenen Lebensbereichen den Jugendlichen mit Rat zur Seite stünden.

Derzeit befindet sich „NamibiaNow“ noch in der Aufbauphase. „Wir müssen bis zur Eröffnung der Webseite im Herbst dieses Jahres erst noch einige Geschichten sammeln“, erklärt Liswani. Aktuell bestehe das Team aus vier mobilen Journalisten. Die Geschäftsführerin hoffe jedoch auf weiteren MOJO-Nachwuchs in den Folgemonaten. Dass sie eines Tages von der Queen persönlich für ihre Idee geehrt werde, hätte Liswani nie gedacht. „Es war ein sehr tolles Erlebnis und sehr inspirierend für meine Arbeit in Namibia“, blickt sie zurück. Und wo sieht sie „NamibiaNow“ in zehn Jahren? „Es wäre schön, wenn wir es bis dahin schaffen würden, das führende, von Jugendlichen organisierte Medienhaus auf dem Markt zu sein“. Sofern die Idee bei der Zielgruppe gut ankomme, könne sie sich auch vorstellen, eine Handy-App mit ähnlichem Aufbau zu entwickeln und das Projekt in ganz Afrika auszubreiten.



Mehr Infos zu „NamibiaNow“ gibt es auf Anfrage per Email an [email protected].



Milena Schwoge

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-01-15

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