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Ausstieg aus der Corona-Starre verlangt Mumm
Ausstieg aus der Corona-Starre verlangt Mumm

Ausstieg aus der Corona-Starre verlangt Mumm

Eberhard Hofmann
Das Nachspiel zur Covid-19-Sperre wird muhts schlimmer als die Ausgangssperre des Monats April selbst. Jetzt geht`s darum, die losen Fäden der Wirtschaft zu bündeln und Lücken zu füllen, die viele Kleinhaushalte, die bisher noch biekie Reserve hatten, unter die Brotgrenze drücken. Die tägliche Covid-Konferenz im Khomas-Regionalrat in Windhoek-West, die im Guckkasten und über das Radio ausgestrahlt wird, lässt Gesundheitsminister, Ärzte, Gestzgeber und übers Telefon auch stief Anrufer zu Wort kommen. Die führenden Sprecher mit Autorität, Fäik-Niuhs vom jetzigen Kenntnis-Stand der Pandemie zu unterscheiden, nehmen sich stief Zeit, denn die ham mos 60 Minuten. Die tägliche Medienschau wird damit generell zu Plauderstunde, bei der Du höchsten zweimal reinhörst. Du kannst mos nich täglich belehrt werden, wie Hände zu waschen sind und wie Du die Maulbinde vor Gusche und Riechkolben zu knüpfen hast.

Wer hätte gedacht, dass just jetzt die Ameise samt ihrem Arbeitsethos aktuell wird! Die salomonische Aufforderung, zur Ameise zu gehen und klug und weise – nich bleddy skelm – zu werden, musste am besten in mehreren Sprachen lesen, anhören und – wie`s so schön heißt, beherzigen. In der Luther-Übersetzung wird der Faulpelz wie folgt angesprochen, Sprüche 6,6: „Gehe hin zur Ameise, Du Fauler; siehe ihre Weise an und lerne! Ob sie wohl keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat, bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte. ... Ja schlafe noch ein wenig, schlummere ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, dass Du schlafest, so wird Dich die Armut übereilen wie ein Fußgänger und der Mangel wie ein gewappneter Mann.“

Und in der Holman Illustrated Bible lautet die Übersetzung: „Go to the ant, you slacker! ... a little folding of the arms to rest, and your poverty will come like a robber, your need, like a bandit.”

Auf Afrikaans werden diese Verse schließlich landesaktuell. Die müssen mit sonorer Stimme deklamiert, werden wie es im schnarrenden Tonfall ein „Kor-r-ringboer van Malmesbur-ry“ tun würde: „Gaan na die mier, luiaard, en word wys. ... en daar oorrompel die armoede jou soos ´n rower en die gebrek oorrompel jou soos ´n bandiet.“ Bei uns gibt´s mos wüst wenige Leut, die noch nich von einem Räuber, Dieb oder Banditen heimgesucht wurden. Ja, und stief selbstverschuldete Armut, genau wie es in den Sprüchen ausgedrückt is. Sollten die Verse letztendlich noch im Kap-Slang erscheinen, würde es endlich auf den Punkt gebracht: „Gaan na die mier, luigat ...“ (Löixhatt). Soweit der Ausflug zu wenigen Wiedergaben der Übersetzung.

Was der weise König Salomo oder sein Autor, dem er die Sprüche diktiert hat, damals wie heute bleddy gut erkannt und durchschaut hat, is, dass die Ameise im Rahmen ihrer Sozialgesellschaft aus eigenem Antrieb ihrer Existenzpflicht nachgeht, ohne Fürst, Führer, ohne Amtsvorsteher, Politiker oder Omupräsidente! Aber sie hat eine wohlbeleibte Königin zur Fortpflanzung. Ganz im Gegensatz zum Menschen, der sich geradezu nach Bevormundung und Manipulation sehnt, um als Konsument, Wähler, Steuerzahler, Bettler oder wie auch immer mit der Hammelherde zu driften, mitgerissen zu werden. Karl Marxens Ideal einer Gesellschaft, in der die Regierung überflüssig geworden is, hat sich net nich verwirklicht. Indivivuelles Nachdenken is mos nich gefragt. Als Steuerzahler unterhält das driftende Herdentier den Staat, seine Entscheidungsträger und seine Vordenker und denkt fast nie mit.

Weil die Leut, Brave, Bravouröse und Sonstige, nich an die Ameise erinnert werden wollen, gehen die sowahr mit der bleddy Spray-Giftdose gegen das Krabbelwesen vor! Um aus der Covid-Starre rauszukommen, musste dennoch und wrachtach auf die Ameise achten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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