Auszeit für Eltern
Immer mehr Restaurants bieten ein extra Spielzimmer, in dem Kinder unterhalten werden oder sich selbst beschäftigen können, während die Eltern in Ruhe ihre Mahlzeit einnehmen. Immer mehr Lodges und Gästehäuser heißen Kinder willkommen und immer mehr Familienzimmer und –bugalows werden für Paare mit Kindern angeboten.
Dazu zählt auch das Mushara Bush Camp, das unter anderem mit 16 Luxuszelten ausgestattet ist, von denen vier mit einer zusätzlichen Schlafcouch versehen sind. Lediglich acht Kilometer und zehn Minuten Fahrzeit vom Etoscha-Nationalpark gelegen, sind hier Familien willkommen. Neben einer Kinderecke im Restaurant, die mit vielen Spielen und Malbüchern versehen ist, gibt es auf der Anlage einen gut ausgestatteten Spielplatz. Außerdem sorgt ein Kinderplanschbecken für willkommene und vor allem sichere Abkühlung. Doch für die jungen Gäste wird noch mehr getan. „Wir haben extra Personal, das sich mit den Kindern beschäftigt, mit ihnen spielt oder auch spazieren geht und das Umfeld erforscht“, erklärt Marc Pampe, Eigentümer der Mushara Lodge. Auf diese Weise ist den Eltern eine Auszeit gegönnt, die sie entspannt genießen können. Zusätzlich stimmt auch das Preis-Leistungsverhältnis für Familien, denn oftmals ist ein Urlaub mit Kindern teuer.
Zusammen mit seiner Frau Mariza baute Marc Pampe vor 15 Jahren die Mushara Lodge an der Ostseite des Nationalparks auf. Bald erkannten sie, dass die Kapazitäten zu klein wurden. Statt zu vergrößern wurde neun Jahre später das Mushara Outpost eröffnet und wiederum zwei Jahre darauf das Mushara Bush Camp. „Wir haben erkannt, dass vor allem Familien, die in Namibia reisen, es oft schwer haben, geeignete und entsprechend günstige Unterkünfte zu finden“, erläutert Pampe. Das Familien wegen den Kindern auch andere Essenszeiten haben, ist im Mushara Bushcamp ebenfalls kein Problem. Außerdem gibt es für die kleinen Gäste spezielle Kindermenüs.
Im Laufe der Jahre ist das Mushara Bush Camp zu einem beliebten Reiseziel von jungen Familien geworden.
Eine weitere Möglichkeit, mit Kindern den Urlaub zu verbringen bietet die 40 km östlich von Windhoek gelegene Tierauffangstation N/a‘an ku sê. Die Eigentümer Marlize und Rudie van Vuuren, haben selbst zwei Kinder im Alter von acht und drei Jahren. Daher wissen sie aus eigener Erfahrung, was Kindern gefällt. „Vor allem unser Streichelzoo ist bei den Kleinen sehr beliebt“, weiß Marlize zu berichten. In dem sogenannten Kolosseum werden vierbeinige Waisenbabys gehalten. Zurzeit befinden sich in einem Teil des Kolosseums drei kleine Warzenschweine, in den beiden anderen ein Stachelschweinbaby sowie ein Erdmännchen und einige Fuchsmangusten. Sie alle können sich frei in dem großen Gehege bewegen. Einzig, wenn die kleine Schakalin Mia draußen frei herumläuft, werden Erdmännchen und Mangusten, zur eigenen Sicherheit, in einen geräumigen Käfig gesperrt. Wer keine Angst hat, sich schmutzig zu machen (welches Kind hat das schon), kann gerne zu den Warzenschweinjungen, die noch keine Zähne und Hauer haben und daher recht harmlos sind.
„Kinder sind Teil unseres Konzeptes“, erklärt Marlize. Sie weiß, wie wichtig es ist, dass Kinder mit einem Bewusstsein für ihre Umwelt und die Natur aufwachsen. Und dabei spielt der Kontakt zu Tieren eine maßgebliche Rolle.
Auf N/a’an ku sê gibt es keine Altersbeschränkung für Kinder. Allerdings müssen sie während der Raubtierfütterung im bzw. auf dem Wagen bleiben. „So ein kleiner Mensch wird von Löwen, Leoparden, Geparde und von den Wilden Hunden natürlich als Beute angesehen“, erklärt der Wissenschaftler Florian Weise, der auf N/a’an ku sê die Wilden Hunde erforscht. Doch vom Fahrzeug aus können Kinder die Fütterung gefahrlos und vor allem ohne Hindernisse gut beobachten.
Auch die Karakal-Wanderung bleibt ihnen verwehrt. Dafür gibt es genügend andere Alternativen in der Nähe der Lodge zum Wandern oder Klettern.
Kinder und Natur gehören einfach zusammen und eine intensive Begegnung mit Natur und Tieren kann deren Entwicklung positiv fördern.
Wiebke Schmidt
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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