Awareness-Drives als Aufruf zur Gewalt angesehen
Betr.: „Einwohner protestieren gegen friedlichen Lockdown...“ (06.08)
Die Überschrift „Einwohner protestieren gegen friedlichen Lockdown...“ war leider mehr als verwirrend. Es gab keinen Protest der Einwohner. Die Aktionen freitags und samstags finden statt, um die Regierung darauf aufmerksam zu machen, dass wir als namibische Gemeinschaft den Lockdown als gefährlich einstufen, daher auch „awareness drive“. Erste Todesfälle „of starvation“ gab es in den Randgebieten von Swakopmund bereits. Die Petitionen und E-Mails, in denen wir der Regierung einige sehr gute Fragen gestellt haben, sind seit Wochen unbeantwortet. Den Lockdown erleben wir hier an der Küste durchaus nicht als friedlich - er wird mit aller Staatsgewalt, inkl. Task Force, umgesetzt.
Die Teilnehmer des friedlichen Awareness-Drives hielten sich an alle Regeln. Dennoch wurde uns am Samstag vorgeworfen, dass das Zeigen unserer Flagge „mockery“ sei. Die Poster seien ein Aufruf zur Gewalt und würden deutlich machen, dass wir Teil einer organisierten Demonstration seien; die Schilder „Stop Lockdown“ - Irreführung der Bevölkerung. Es handle sich nicht um einen Lockdown, sondern um das Gesetz…Regulierung 3...usw. Des Weiteren zeigten sich die Regierungsbeamte irritiert bis verärgert, dass es keinen Anführer unserer Gemeinschaft gibt und klagten in Walvis Bay eine Person willkürlich an, der Anführer einer illegalen Organisation zu sein. Jeder, der öffentlich auftreten und seine eigene persönliche Meinung kundtun möchte, darf dies tun. Wir leben in einer Demokratie und unsere Aktionen sind wohl ein Aufruf zur Beendigung des Lockdowns, jedoch unparteiisch und unpolitisch. Alter, ethnische Zugehörigkeiten und Geschlecht spielen dabei keine Rolle. Es geht um Existenzen, mittlerweile um Leben.
Es ist klar, dass das Gegenteil von dem gemeint war, was neulich als Headline gedruckt wurde. Es wäre jedoch schön, wenn dieses sich nicht wiederholt. Einige waren darüber sehr verärgert, denn der Lockdown wird recht undemokratisch umgesetzt und eigene Meinungen sollen nicht geäußert werden. Ein Dialog mit Regierungsvertretern wurde mehrfach angestrebt, aber außer „wir leiten es weiter“, geschah nichts.
Einzelne persönliche Dialoge waren dennoch möglich. Meine Beifahrerin fragte einen Police Officer, was er meine, ob der Virus oder der Lockdown gefährlicher sei. Er antwortete: „Being a police officer, I cannot answer this question”. Viele von uns hatten den Eindruck, dass die Polizei tendenziell nachvollziehen kann, warum wir unterwegs sind. Aber sie werden ausführen, was angeordnet wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Monika Walter
(Zwecks Klärung hatte die AZ in der Dienstagausgabe eine Entschuldigung auf Seite 2 abgedruckt. Es hatte sich bei der Nachbesserung des Artikels ein Dreher in die Überschrift des Titels eingeschlichen. Im Titel hieß es: „Einwohner protestieren gegen friedlichen Lockdown – Polizei greift ein.“ Es hatte natürlich heißen sollen: „Einwohner protestieren friedlich gegen Lockdown – Polizei greift ein.“ Der Inhalt des Artikels ist dahingehend ausgerichtet, die Überschrift war es dann leider nicht mehr. Auf der Internetseite wurde es nachträglich korrigiert. Anm. des Red.)
Die Teilnehmer des friedlichen Awareness-Drives hielten sich an alle Regeln. Dennoch wurde uns am Samstag vorgeworfen, dass das Zeigen unserer Flagge „mockery“ sei. Die Poster seien ein Aufruf zur Gewalt und würden deutlich machen, dass wir Teil einer organisierten Demonstration seien; die Schilder „Stop Lockdown“ - Irreführung der Bevölkerung. Es handle sich nicht um einen Lockdown, sondern um das Gesetz…Regulierung 3...usw. Des Weiteren zeigten sich die Regierungsbeamte irritiert bis verärgert, dass es keinen Anführer unserer Gemeinschaft gibt und klagten in Walvis Bay eine Person willkürlich an, der Anführer einer illegalen Organisation zu sein. Jeder, der öffentlich auftreten und seine eigene persönliche Meinung kundtun möchte, darf dies tun. Wir leben in einer Demokratie und unsere Aktionen sind wohl ein Aufruf zur Beendigung des Lockdowns, jedoch unparteiisch und unpolitisch. Alter, ethnische Zugehörigkeiten und Geschlecht spielen dabei keine Rolle. Es geht um Existenzen, mittlerweile um Leben.
Es ist klar, dass das Gegenteil von dem gemeint war, was neulich als Headline gedruckt wurde. Es wäre jedoch schön, wenn dieses sich nicht wiederholt. Einige waren darüber sehr verärgert, denn der Lockdown wird recht undemokratisch umgesetzt und eigene Meinungen sollen nicht geäußert werden. Ein Dialog mit Regierungsvertretern wurde mehrfach angestrebt, aber außer „wir leiten es weiter“, geschah nichts.
Einzelne persönliche Dialoge waren dennoch möglich. Meine Beifahrerin fragte einen Police Officer, was er meine, ob der Virus oder der Lockdown gefährlicher sei. Er antwortete: „Being a police officer, I cannot answer this question”. Viele von uns hatten den Eindruck, dass die Polizei tendenziell nachvollziehen kann, warum wir unterwegs sind. Aber sie werden ausführen, was angeordnet wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Monika Walter
(Zwecks Klärung hatte die AZ in der Dienstagausgabe eine Entschuldigung auf Seite 2 abgedruckt. Es hatte sich bei der Nachbesserung des Artikels ein Dreher in die Überschrift des Titels eingeschlichen. Im Titel hieß es: „Einwohner protestieren gegen friedlichen Lockdown – Polizei greift ein.“ Es hatte natürlich heißen sollen: „Einwohner protestieren friedlich gegen Lockdown – Polizei greift ein.“ Der Inhalt des Artikels ist dahingehend ausgerichtet, die Überschrift war es dann leider nicht mehr. Auf der Internetseite wurde es nachträglich korrigiert. Anm. des Red.)
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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