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B2Gold fordert Rechenschaft

PDAC-Bergbaukonferenz offenbart unterschiedliche Gesinnungen der Betriebe
Frank Steffen
Von Frank Steffen

Windhoek

Der diesjährige afrika-fokussierte Bergbau-Kongress der „Prospectors & Developers Association of Canada“ (PDAC), der gestern als Online-Konferenz zu Ende ging, schien eine gewisse Kluft im Ansatz der verschiedenen Bergbaubetriebe zu illustrieren. Dabei hinterließ der Geschäftsführer der globalen Bergbaugesellschaft „B2Gold Corp“, Clive Johnson, einen sehr guten Eindruck.

Ben Baxter, Betriebsleiter von Kenmare Resources sprach über Projekt-abwicklungsstrategien während COVID-19 und konnte stolz auf einige gewaltige Projekte zurückblicken, begann aber seine Vorlesung indem er auf die drei Hauptziele des Bergbaubetriebs hinwies: Wachstum, Maximierung der Verdienstspannen und Rentabilität für Aktionäre. Ganz anders verhielt es sich mit Johnson, der mit Stolz auf die Erfolge seiner Firma in Afrika verwies, dabei allerdings in erster Linie auf die Erfolge einging, die die B2Gold-Aktivitäten dem Gastgeberland gebracht hatten. „Die Zeiten sind vorbei, in denen ein Bergbaubetrieb unter höchster Geheimhaltung seinen Betrieb mit dem Ziel aufbaute, maximal Profite einzustreichen“, meinte Johnson.

Er verwies dabei nicht nur auf Namibia, sondern auch Mali und Burkina Faso. B2Gold blicke in Namibia stolz auf einen gewinnbringenden Betrieb, der sich dadurch auszeichne, dass die Lokalbevölkerung mit eingebunden werde und der in der Tat die Ausbildung seiner lokalen Kräfte in den Vordergrund stelle. So ziele B2Gold in Namibia darauf ab, nachhaltigen Wert zu schöpfen, weshalb es auch anliegend an das Minengelände einen 15 000 Hektar Natur- und Wildpark mitsamt Ausbildungszentrum erbaut habe, ganz abgesehen von weiteren Schulen und der B2Gold-Goldbarren-Initiative zum Schutz des Nashorns.

Im Februar 2020 zitierte die AZ den speziell zu diesem Anlass angereisten Johnson bei der Überreichung von 1000 Unzen Gold, die Investoren zum Kauf angeboten wurden: „Unser prähistorisches Metall – Gold – wird jetzt dazu verwendet, ein prähistorisches Tier (Nashörner) zu retten, aber auch um den Lebensunterhalt dieser Menschen (Umweltschützer & Wildhüter) zu sichern.“ Die Einnahmen gingen an den „Save the Rhino Trust“ (SRT). In ähnlicher Weise half die Mine im Kampf gegen COVID-19, unterstützte den Bau von Eigenheimen und sie spendeten zugunsten des Veterinärdienstes. Doch damit brüstete sich Johnson in keiner Weise.

Stattdessen forderte Johnson alle Bergbaubetriebe auf, ehrlich mit den Gastgeberländern zu verhandeln und sich an ihre Versprechen zu halten. Wichtig sei ferner, die lokale Industrie zu unterstützen und die Lokalbevölkerung mit einzubeziehen – was den Betrieb anbetrifft sowie die unmittelbare Umwelt. In Namibia seien 99% der Minenarbeiter namibische Bürger. In dem Film „Gold in our veins“ (im Internet zugänglich) betont der Geschäftsführer B2Golds in Namibia, Mark Dawe, wie wichtig es sei, ein nachhaltiges Erbe zu hinterlassen und wird bekannt, dass lokal angelernte Namibier mittlerweile in Mali als Ausbildungspersonal angewendet wird.



Seitenhieb an ReconAfrica?

Dann ließ Johnson den Zuhörer aufhorchen: „In Afrika und anderswo auf der Welt gibt es leider Bergbaubetriebe, die nicht ihrer Versprechen einhalten, die weder ihre lokalen Arbeitnehmer noch die Umwelt respektieren und damit den Bergbau in Verruf bringen.“ Afrika müsse lernen, alle interessierten Bergbaubetriebe gleich zu behandeln und zur Verantwortung zu ziehen. „Gesetze und Verordnungen sowie die Sorgfaltspflicht (due diligence) sollten eingehalten werden.“ Er nannte keine Namen, doch könnte dies als Seitenhieb an ReconAfrica gedacht gewesen sein.

Gerade diese Tage hatten weltweit 34 Bischöfe und drei Erzbischöfe der Anglikanischen Kirche eine Bittschrift an die namibische Regierung gerichtet. Die Gas- und Ölexploration der kanadischen Firma Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) in den Kavango-Regionen Namibias und Botswanas würde grundlegende Lebensrechte der Lokalbevölkerung einschränken und nachweislich eine ernstzunehmende Auswirkung auf diese biodiverse und ökologisch-sensible Umgebung haben. „Jetzt, wo es gilt die Kohlenstofffreisetzung zu vermindern, macht die Suche nach Öl keinen Sinn“, meinen die Gottesdiener, die obendrein in der Suche eine ernsthafte Bedrohung für das Grundwasser erkennen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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