Bank Windhoek startet Sommer-Festival
Mit auf dem Programm des Sommerfestivals stehen zwei Theaterinszenierungen, die speziell von Bank Windhoek in Auftrag gegeben wurden. Damit präsentiert sich das Finanzinstitut als ein Mäzen für die Kultur - etwas, was Aldo Behrens, Organisator des Festivals, schon vor längerer Zeit gefordert hat. Rund 1,5 Millionen Namibia-Dollar investiert die Bank jährlich in die namibische Kultur. Und mittlerweile hat sie auch ihre Strategie geändert: Sie sieht sich jetzt eindeutig in der Rolle des Mäzenatentums. Sie will den Künstlern zwar eine Starthilfe geben, ihnen aber keine Arbeit abnehmen. So sind die geförderten Projekte selbst für ihre Öffentlichkeitsarbeit zuständig. "Die Künstler sollen die Publicity selbst in die Hand nehmen - schließlich ist das nur zum eigenen Vorteil", sagt Marlize Horn, zuständige Öffentlichkeitsbeauftragte von Bank Windhoek.
Anfangs hatte die Bank noch Prozente der Einnahmen durch den Kartenverkauf verlangt. Inzwischen gehen die Eintrittsgelder zu hundert Prozent an die Künstler. "Wir sind nicht hier, um mit dem Festival Geld zu machen", erklärt Marlize Horn. Zu dieser Erkenntnis ist das Finanzinstitut aber erst vor nicht allzu langer Zeit gekommen - nach einer mehrstündigen Konferenz mit namibischen Kulturschaffenden. Diese hatten damals viele Wünsche und Bedenken geäußert. Jetzt, so scheint es, ist die langjährige "Trial-and-Error"-Phase des Bank Windhoek Festivals beendet, und das Finanzinstitut kann in Zukunft die Früchte seines Engagements ernten: ein positives Image, das man mit Kunst und Kultur in Verbindung bringen wird.
Vielleicht werden sich dann auch in der Öffentlichkeit die Namen durchsetzen, die bisher vor allem auf Papier existieren: "Bank Windhoek Omba Gallery" und "The College of the Arts' Bank Windhoek Theatre School" etwa. Selbst das KCAC (Katutura Community Arts Centre) und die namibische Nationalgalerie sollen demnächst den Namen der Bank tragen. Alle bezeichnet Festival-Organisator Aldo Behrens jetzt schon als "das Zuhause des Bank Windhoek Arts Festivals" ("Home of the Bank Windhoek Arts Festival").
Das Sommerfestival startet am 1. September mit einer Wiederholung der Tanzshow "Kwaito Dance from da Kasie" (Kwaito-Tanz aus dem Township). Die Vorstellung im Nationaltheater war schon Teil des Winterfestivals von Anfang Juni bis Ende Juli und soll nun wegen der großen Nachfrage erneut auf die Bühne des NTN gebracht werden.
Ein weiteres Highlight verspricht die Festivalleitung mit der Opernaufführung "La Traviata". Zum ersten Mal seit 20 Jahren soll in Windhoek eine komplette Oper inszeniert werden - bisher gab es immer nur traurige Potpourries, in denen die beliebtesten Gesangspartien aus Opern und Operetten vorgetragen wurden, die restliche Geschichte wurde allenfalls von einem Erzähler rezitiert.
Mit Spannung darf man auch die beiden Theaterstücke erwarten, die durch Bank Windhoek in Auftrag gegeben wurden. Geschrieben haben sie zwei talentierte namibische Dramaturgen, Vickson Hangula und Joseph Molapong. Hangulas Stück nennt sich "Comrade Head of State". Schon der Titel lässt eine bissige Satire über das (zum Glück dann doch nur fiktive) Szenario eines Präsidenten auf Lebenszeit vermuten.
Molapong beschäftigt sich in seinem Stück "Sunset in the South" mit der Tanzleidenschaft der Südenbewohner - es geht um den beliebten "Langarm"-Tanz und um eine Liebesgeschichte, die im Süden des Landes spielt.
An der Theaterfront wartet ein weiteres Kleinod auf die Festivalbesucher: Freddy Philanders "Katutura '59". Bei einer Pressekonferenz am Dienstag in der Theatre School gab Philanders Theatertruppe "Committed Artists of Namibia" eine kleine Kostprobe der Inszenierung: Es handelt sich um ein gewitztes Volkstheaterstück über die Zwangsumsiedlung der schwarzen Bevölkerung Windhoeks im Jahr 1959 in das Township, das heute als Katutura bekannt ist - "der Ort, an dem wir nicht leben wollen".
Mit knapp 30 Veranstaltungen an neun verschiedenen Orten bietet das Bank Windhoek Summer Festival eine reiche Palette an unterhaltsamen Events. Mit dabei ist auch die "Bank Windhoek Triennale" - einst die bedeutendste Ausstellung bildender Künste, die für mehr als zwei Jahrzehnte unter dem Name "Standard Bank Biennale" bekannt war. Jetzt hat sich die "Festival-Bank" den renommierten Kunstwettbewerb angeeignet.
Endlich mal richtige Oper
Das gabs zuletzt vor 20 Jahren, dass in Windhoek eine komplette Oper inszeniert wurde! Im Rahmen des Bank Windhoek Summer Festival wollen die "Friends of the Opera" Anfang September Verdis "La Traviata" (italienisch: Die Gestrauchelte) auf die Bühne bringen. Unter der Regie von Mathilda Hornsveldt soll diese Oper - eine der erfolgreichsten der Musikgeschichte - musikalisch vom Windhoeker Sinphonie-Orchester begleitet werden.
Die Handlung beruht auf dem Roman und Drama "Die Kameliendame" von Alexandre Dumas: Alfredo, aus gutem Haus, vom Land und etwas naiv, kommt nach Paris und lernt dort Violetta kennen, eine Edel-Prostituierte, die an Tuberkulose leidet. Er verliebt sich in sie, sie verliebt sich ebenfalls, kämpft jedoch mit ihren Gefühlen, da in ihrem Gewerbe Liebe das Ende des Geschäfts bedeutet. Als sich Violetta schließlich der Liebe hingibt, verhindert Alfredos Vater die Heirat der beiden. Mit vielen Irrungen und Wirrungen nimmt die Geschichte ein tragisches Ende: Violetta liebt, leidet und stirbt in drei Akten.
In den Hauptrollen sind Hanli Stapela, Denver Smith, Dewald von Solms, Gretel Coetzee, Hermien Coetzee, Cobus van Lil, Rheinhaldt Moagi und Chabedie Kebile zu sehen. Aufführungen sind für den 7. und 8. September geplant, die Karten kosten N$ 50, 60 oder 70 (je nach Sitzplatz) und sind im Vorverkauf beim NTN erhältlich.
Anfangs hatte die Bank noch Prozente der Einnahmen durch den Kartenverkauf verlangt. Inzwischen gehen die Eintrittsgelder zu hundert Prozent an die Künstler. "Wir sind nicht hier, um mit dem Festival Geld zu machen", erklärt Marlize Horn. Zu dieser Erkenntnis ist das Finanzinstitut aber erst vor nicht allzu langer Zeit gekommen - nach einer mehrstündigen Konferenz mit namibischen Kulturschaffenden. Diese hatten damals viele Wünsche und Bedenken geäußert. Jetzt, so scheint es, ist die langjährige "Trial-and-Error"-Phase des Bank Windhoek Festivals beendet, und das Finanzinstitut kann in Zukunft die Früchte seines Engagements ernten: ein positives Image, das man mit Kunst und Kultur in Verbindung bringen wird.
Vielleicht werden sich dann auch in der Öffentlichkeit die Namen durchsetzen, die bisher vor allem auf Papier existieren: "Bank Windhoek Omba Gallery" und "The College of the Arts' Bank Windhoek Theatre School" etwa. Selbst das KCAC (Katutura Community Arts Centre) und die namibische Nationalgalerie sollen demnächst den Namen der Bank tragen. Alle bezeichnet Festival-Organisator Aldo Behrens jetzt schon als "das Zuhause des Bank Windhoek Arts Festivals" ("Home of the Bank Windhoek Arts Festival").
Das Sommerfestival startet am 1. September mit einer Wiederholung der Tanzshow "Kwaito Dance from da Kasie" (Kwaito-Tanz aus dem Township). Die Vorstellung im Nationaltheater war schon Teil des Winterfestivals von Anfang Juni bis Ende Juli und soll nun wegen der großen Nachfrage erneut auf die Bühne des NTN gebracht werden.
Ein weiteres Highlight verspricht die Festivalleitung mit der Opernaufführung "La Traviata". Zum ersten Mal seit 20 Jahren soll in Windhoek eine komplette Oper inszeniert werden - bisher gab es immer nur traurige Potpourries, in denen die beliebtesten Gesangspartien aus Opern und Operetten vorgetragen wurden, die restliche Geschichte wurde allenfalls von einem Erzähler rezitiert.
Mit Spannung darf man auch die beiden Theaterstücke erwarten, die durch Bank Windhoek in Auftrag gegeben wurden. Geschrieben haben sie zwei talentierte namibische Dramaturgen, Vickson Hangula und Joseph Molapong. Hangulas Stück nennt sich "Comrade Head of State". Schon der Titel lässt eine bissige Satire über das (zum Glück dann doch nur fiktive) Szenario eines Präsidenten auf Lebenszeit vermuten.
Molapong beschäftigt sich in seinem Stück "Sunset in the South" mit der Tanzleidenschaft der Südenbewohner - es geht um den beliebten "Langarm"-Tanz und um eine Liebesgeschichte, die im Süden des Landes spielt.
An der Theaterfront wartet ein weiteres Kleinod auf die Festivalbesucher: Freddy Philanders "Katutura '59". Bei einer Pressekonferenz am Dienstag in der Theatre School gab Philanders Theatertruppe "Committed Artists of Namibia" eine kleine Kostprobe der Inszenierung: Es handelt sich um ein gewitztes Volkstheaterstück über die Zwangsumsiedlung der schwarzen Bevölkerung Windhoeks im Jahr 1959 in das Township, das heute als Katutura bekannt ist - "der Ort, an dem wir nicht leben wollen".
Mit knapp 30 Veranstaltungen an neun verschiedenen Orten bietet das Bank Windhoek Summer Festival eine reiche Palette an unterhaltsamen Events. Mit dabei ist auch die "Bank Windhoek Triennale" - einst die bedeutendste Ausstellung bildender Künste, die für mehr als zwei Jahrzehnte unter dem Name "Standard Bank Biennale" bekannt war. Jetzt hat sich die "Festival-Bank" den renommierten Kunstwettbewerb angeeignet.
Endlich mal richtige Oper
Das gabs zuletzt vor 20 Jahren, dass in Windhoek eine komplette Oper inszeniert wurde! Im Rahmen des Bank Windhoek Summer Festival wollen die "Friends of the Opera" Anfang September Verdis "La Traviata" (italienisch: Die Gestrauchelte) auf die Bühne bringen. Unter der Regie von Mathilda Hornsveldt soll diese Oper - eine der erfolgreichsten der Musikgeschichte - musikalisch vom Windhoeker Sinphonie-Orchester begleitet werden.
Die Handlung beruht auf dem Roman und Drama "Die Kameliendame" von Alexandre Dumas: Alfredo, aus gutem Haus, vom Land und etwas naiv, kommt nach Paris und lernt dort Violetta kennen, eine Edel-Prostituierte, die an Tuberkulose leidet. Er verliebt sich in sie, sie verliebt sich ebenfalls, kämpft jedoch mit ihren Gefühlen, da in ihrem Gewerbe Liebe das Ende des Geschäfts bedeutet. Als sich Violetta schließlich der Liebe hingibt, verhindert Alfredos Vater die Heirat der beiden. Mit vielen Irrungen und Wirrungen nimmt die Geschichte ein tragisches Ende: Violetta liebt, leidet und stirbt in drei Akten.
In den Hauptrollen sind Hanli Stapela, Denver Smith, Dewald von Solms, Gretel Coetzee, Hermien Coetzee, Cobus van Lil, Rheinhaldt Moagi und Chabedie Kebile zu sehen. Aufführungen sind für den 7. und 8. September geplant, die Karten kosten N$ 50, 60 oder 70 (je nach Sitzplatz) und sind im Vorverkauf beim NTN erhältlich.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen