Banken haben Handlungsbedarf
In Namibia gibt es noch großen Handlungsbedarf bei der Nutzung von Bankdienstleistungen. Dies leitet sich aus einer jüngsten Studie ab, wonach zum Beispiel nur jeder zweite Namibier die Dienstleistungen einer Bank nutzt.
Windhoek - Die Studie mit dem Titel "FinScope 2004" war von der Zentralbank Namibias und der Bank Windhoek in Auftrag gegeben worden; vor wenigen Tagen wurden die Resultate vorgestellt. Darin spiegelt sich die Situation der Nutzung von Finanzdienstleistungen wider, es lassen sich aber auch Antworten zum Themenkomplex von Haushaltsausgaben, Kreditalltag, Lebensqualität, Arbeitsmarkt und individuelles Einkommen ableiten. FinScope-Koordinatorin Anne-Marie Chidzero hob bei der Präsentation hervor, dass der so genannte formelle Sektor bei Finanzdienstleistungen (Konto- und Kreditgeschäft bei Banken, Versicherungen usw.) in Namibia sehr stark ausgeprägt sei, der informelle Sektor spiele daher nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass nur 51 Prozent der Befragten die Dienstleistungen von Banken nutzen. Das sei weniger als in Südafrika, wo dieser Anteil bei 57 Prozent liege. 45,2 Prozent der Befragten in Namibia nutzen demnach keine Finanzdienstleistungen (Südafrika 29%) und 0,9 Prozent (8%) nehmen Angebote des informellen Sektors in Anspruch. Die Hauptgründe für das Nichtbesitzen eines Bankkontos werden laut der Studie mit dem nicht vorhandenen Arbeitsplatz (43%) sowie dem nicht vorhandenen regelmäßigen Einkommen (19%) angegeben. Immerhin: 46% der Befragten sehen ihr Geld am Besten bei der Bank aufgehoben, während 12% die Finanzen anderen Leuten überlassen und 14% ihr Bargeld lieber unter der Matratze lagern. Als gute Investitionen für Geld gelten die Angebote einer Bank sowie die Anschaffung von Vieh.
Auch das machte die Studie deutlich: Wenn die Namibier Geld brauchen, leihen sie es sich zu 44% von Freunden. Ein genauso großer Anteil schätzt als Risiko für die eigene finanzielle/wirtschaftliche Stabilität den Tod eines Familienangehörigen ein, danach folgen Diebstahl, Feuer und Zerstörung des Besitzes (36%).
"Die Studie zeigt, dass der Markt für die Handelsbanken noch ein großes Potenzial bereithält", kommentierte der stellvertretende Direktor der Zentralbank, Paul Hartmann, die Studie auf AZ-Nachfrage. Überrascht hätten ihn die Zahlen allerdings nicht. "Die Ergebnisse entsprechen unseren Erwartungen", sagte er. Und weiter: "Die Banken machen große Fortschritte und wir sind stets bereit, sie zu unterstützen - zum Beispiel, um sie zu bewegen, weitere Filialen im ländlichen Raum zu etablieren." James Hill, Geschäftsführer der Bank Windhoek, freute sich jedenfalls sehr über die Ergebnisse. "Jetzt können wir den Bedarf an Finanzdienstleistungen besser einschätzen und sind in der Lage, auf den Markt besser zu reagieren", sagte er.
Für die Durchführung der Studie seien laut Chidzero im November und Dezember 2004 rund 1200 Namibier persönlich befragt worden. Dies sei ihrer Aussage zufolge repräsentativ für die namibische Bevölkerung. Alles Befragten seien mindestens 16 Jahre alt gewesen und hätten ein Dokument mit 67 Fragen beantworten müssen.
Windhoek - Die Studie mit dem Titel "FinScope 2004" war von der Zentralbank Namibias und der Bank Windhoek in Auftrag gegeben worden; vor wenigen Tagen wurden die Resultate vorgestellt. Darin spiegelt sich die Situation der Nutzung von Finanzdienstleistungen wider, es lassen sich aber auch Antworten zum Themenkomplex von Haushaltsausgaben, Kreditalltag, Lebensqualität, Arbeitsmarkt und individuelles Einkommen ableiten. FinScope-Koordinatorin Anne-Marie Chidzero hob bei der Präsentation hervor, dass der so genannte formelle Sektor bei Finanzdienstleistungen (Konto- und Kreditgeschäft bei Banken, Versicherungen usw.) in Namibia sehr stark ausgeprägt sei, der informelle Sektor spiele daher nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass nur 51 Prozent der Befragten die Dienstleistungen von Banken nutzen. Das sei weniger als in Südafrika, wo dieser Anteil bei 57 Prozent liege. 45,2 Prozent der Befragten in Namibia nutzen demnach keine Finanzdienstleistungen (Südafrika 29%) und 0,9 Prozent (8%) nehmen Angebote des informellen Sektors in Anspruch. Die Hauptgründe für das Nichtbesitzen eines Bankkontos werden laut der Studie mit dem nicht vorhandenen Arbeitsplatz (43%) sowie dem nicht vorhandenen regelmäßigen Einkommen (19%) angegeben. Immerhin: 46% der Befragten sehen ihr Geld am Besten bei der Bank aufgehoben, während 12% die Finanzen anderen Leuten überlassen und 14% ihr Bargeld lieber unter der Matratze lagern. Als gute Investitionen für Geld gelten die Angebote einer Bank sowie die Anschaffung von Vieh.
Auch das machte die Studie deutlich: Wenn die Namibier Geld brauchen, leihen sie es sich zu 44% von Freunden. Ein genauso großer Anteil schätzt als Risiko für die eigene finanzielle/wirtschaftliche Stabilität den Tod eines Familienangehörigen ein, danach folgen Diebstahl, Feuer und Zerstörung des Besitzes (36%).
"Die Studie zeigt, dass der Markt für die Handelsbanken noch ein großes Potenzial bereithält", kommentierte der stellvertretende Direktor der Zentralbank, Paul Hartmann, die Studie auf AZ-Nachfrage. Überrascht hätten ihn die Zahlen allerdings nicht. "Die Ergebnisse entsprechen unseren Erwartungen", sagte er. Und weiter: "Die Banken machen große Fortschritte und wir sind stets bereit, sie zu unterstützen - zum Beispiel, um sie zu bewegen, weitere Filialen im ländlichen Raum zu etablieren." James Hill, Geschäftsführer der Bank Windhoek, freute sich jedenfalls sehr über die Ergebnisse. "Jetzt können wir den Bedarf an Finanzdienstleistungen besser einschätzen und sind in der Lage, auf den Markt besser zu reagieren", sagte er.
Für die Durchführung der Studie seien laut Chidzero im November und Dezember 2004 rund 1200 Namibier persönlich befragt worden. Dies sei ihrer Aussage zufolge repräsentativ für die namibische Bevölkerung. Alles Befragten seien mindestens 16 Jahre alt gewesen und hätten ein Dokument mit 67 Fragen beantworten müssen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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