Bau der Supermine beginnt
Swakopmund – „China und Namibia sind schon seit Jahren gute Freunde, doch dieser Meilenstein wird die gute Kooperation zwischen der chinesischen und namibischen Regierung weiter ausbauen und stärken.“ Das sagte Bergbauminister Isak Katali gestern während des symbolischen ersten Spatenstiches zur Husab-Uranmine in der Erongo-Region. Katali verlas dabei die Rede von Staatspräsident Hifikepunye Pohamba.
Die sich im Bau befindliche Husab-Uranmine entsteht in der Nähe der Rössing-Uranmine, also auch im Dorob-Nationalpark. Neben fünf Ministern und etlichen hochrangigen namibischen Unternehmern haben auch einige chinesische Geschäftsleute dem Ereignis beigewohnt. Große Aufmerksamkeit erregte He Yu, Vorsitzender des chinesischen Stromversorgers CGNPC, der in seiner Rede ebenfalls auf das gute Verhältnis zwischen Namibia und China hinwies: „Husab zeichnet einen neuen Anfang aus“, sagte er.
Von mehreren Rednern hat lediglich Erongo-Gouverneur Cleophas Mutjavikua in seiner Ansprache ein wenig Kritik angebracht. „Ich habe eine demütige Bitte, nämlich dass Namibier angestellt werden. Warum muss eine südafrikanische Firma die Straße zur Mine bauen, wenn dies Namibier machen könnten?“, fragte er. Und: „Wenn Sie Material nötig habt, dann nutzen Sie namibische Produkte. Warum muss Zement importiert werden, wenn die Ohorongo-Zementfabrik Qualitätsprodukte herstellt? Warum müssen Schuhe importiert werden, wenn wir über eine gute Lederschuhfabrik in Okahandja verfügen?“
In Pohambas Rede, die durch Minister Katali verlesen wurde, forderte er die Husab-Geschäftsführung auf, Umweltschäden zu verhindern. „Die Bergbauindustrie ist ein wichtiger Arbeitgeber in Namibia. Aber die Regierung ist engagiert, die natürlichen Ressourcen auf nachhaltige Weise zu nutzen“, hieß es. Und weiter: „Um dafür zu sorgen, dass alle Namibier von den natürlichen Ressourcen profitieren, hat die Regierung die staatliche Bergbaugesellschaft Epangelo geschaffen.“ Epangelo hat zehn Prozent der Anteile an Husab. Pohamba forderte indes alle Namibier auf, härter zu arbeiten, um das Land für ausländische Investoren attraktiver zu machen.
„Dies ist der wichtigste Uranfund seit Jahren. Dies ist das größte chinesische Investment in Afrika“, sagte Zheng Keping, Geschäftsführer von Swakop Uranium. Er ergänzte, dass die Mine „immer verantwortlich handeln wird“. „Wir gehen davon aus, dass der Export von Gütern beim Walvis Bayer Hafen um 20 Prozent steigen wird und wir fünf Prozent zum Bruttoinlandprodukt (BIP) beitragen werden“, sagte er weiter. Mit 2000 dauerhaften Arbeitsplätzen, die bei Husab geschaffen würden, werde sich die Zahl der Personen, die im namibischen Bergbaubereich tätig sind, um 17 Prozent erhöhen. Die Mine soll schon im Jahr 2015 in Produktion gehen, ab 2017 werde Husab jährlich 15 Millionen Pfund (ca. 6800 Tonnen) Uranoxid liefern.
Zahlen und Fakten:
Husab wird die drittgrößte Uranmine der Welt.
Geplanter Produktionsstart: 2015
Mitarbeiter während der Bauphase: 6000
Direkte Arbeitsplätze: 2000
Indirekte Arbeitsplätze: 8000
Strombedarf der Mine: 140 MW
Wasserbedarf: 8 Mio. m³ Trinkwasser pro Jahr
Gesamtinvestition: 2,5 Mrd. US-Dollar (22,8 Mrd. N$)
Von Erwin Leuschner
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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