Baugewerbe in Existenzkrise
Zahlungsrückstand der Regierung bringt Sektor in Bedrängnis
Von Marc Springer, Windhoek
Die unter 115 Bauunternehmen durchgeführte Erhebung kommt zu dem Ergebnis, dass sich ausstehende Zahlungen für staatliche Bauprojekte inzwischen auf über 1 Milliarde N$ summieren. Dies habe zur Folge, dass etwa 75 Prozent aller Bauunternehmen derzeit unter enormen Zahlungsschwierigkeiten leiden würden.
Eine Folge der mangelnden Liquidität sei, dass sich die Fertigstellung von Regierungsprojekten stark verzögern würde und einige Bauvorhaben komplett zum Erliegen gekommen seien. Außerdem könnten die an staatlichen Bauprojekten beteiligten Firmen wegen unbeglichener Rechnungen ihre vertraglichen Zusagen mitunter nicht einhalten oder ihre Lieferanten nicht bezahlen und müssten Stellen streichen. Bei den 115 befragten Unternehmen habe dies zwischen dem 1. September und 30. November zu dem Verlust von 1008 Arbeitsplätzen geführt.
Laut CIF werden sich die Jobverluste bis Ende Dezember auf 1600 erhöhen und folglich etwa 13000 Familienangehörige entlassener Arbeitnehmer im kommenden Jahr kein Einkommen haben, falls die Regierung bis dahin nicht überfällige Schulden begleichen sollte. Außerdem drohe bis Ende Dezember 11 Baufirmen die Pleite und bis März kommenden Jahres weiteren 11 der Bankrott, sollten sie von der Regierung nicht für bereits geleistete Arbeit bezahlt werden.
Auf die Teilnehmer der Erhebung hochgerechnet würde dies bedeuten, dass 25 Prozent der 115 befragten Bauunternehmen bis Ende März 2017 Konkurs würden anmelden müssen, falls sie bis dahin nicht ausstehende Zahlungen der Regierung erhalten hätten. In diesem Zusammenhang will der CIF ausdrücklich nicht ausschließen, dass bereits einige andere Baufirmen insolvent seien, die sich nicht an der Umfrage beteiligt hätten und bei der Errechnung der Gesamtschulden von über 1 Milliarde N$ nicht berücksichtigt worden seien.
Laut CIF hat etwa die Hälfte der befragten Baubetriebe angegeben, dass zwischen 70 und 100 Prozent aller ihrer Aufträge aus Regierungsprojekten bestehen. Weil öffentliche Ausschreibungen für einige bereits beschlossene Bauaufträge vorerst ausgesetzt und andere schon begonnene Projekte bis auf weiteres stillgelegt wurden, müssten die Firmen um eine kontinuierlich schrumpfende Anzahl Bauvorhaben konkurrieren und Kredite aufnehmen oder Kosten einsparen.
Die dabei ergriffenen Maßnahmen reichen dem CIF zufolge von Reduzierung des Personals über Einstellungsstopps, die Verkürzung von Arbeitszeiten bis hin zu betriebsbedingten Kündigungen und der Streichung von Weihnachtsgeld. Ferner hätten viele Firmen Ausgaben für die Ausbildung der Belegschaft reduziert oder sogar Maschinerie und Ausrüstung verkauft um Zahlungsengpässe zu überbrücken.
Als Ursache der Misere hat die überwältigende Mehrheit der befragten Firmen unvertretbare Zahlungsverzögerungen auf Seiten der Regierung genannt und nach Strafzinsen für derlei Verspätungen verlangt. Knapp 72 Prozent der Befragten gab ferner an, es sollten generell keine Bauaufträge an ausländische Firmen vergeben werden.
Die maßgeblich für die Studie verantwortliche Sachverständige Bärbel Kirchner warnte angesichts dieser Zusammenhänge vor einen „Tsunami“, der das gesamte Baugewerbe überrollen könnte. Ferner betonte sie, die vom Bankrott bedrohten Baufirmen könnten nicht warten, bis Entscheidungsträger aus den Weihnachtsferien zurückgekehrt seien. Sollte die Regierung folglich nicht bis zum 15. Dezember wenigstens einen Teil der ausstehenden Schulden von über 1 Milliarde N$ begleichen, könnte dies „verheerende Folgen“ für die „gesamte Versorgungskette“ im Bausektor haben.
Die unter 115 Bauunternehmen durchgeführte Erhebung kommt zu dem Ergebnis, dass sich ausstehende Zahlungen für staatliche Bauprojekte inzwischen auf über 1 Milliarde N$ summieren. Dies habe zur Folge, dass etwa 75 Prozent aller Bauunternehmen derzeit unter enormen Zahlungsschwierigkeiten leiden würden.
Eine Folge der mangelnden Liquidität sei, dass sich die Fertigstellung von Regierungsprojekten stark verzögern würde und einige Bauvorhaben komplett zum Erliegen gekommen seien. Außerdem könnten die an staatlichen Bauprojekten beteiligten Firmen wegen unbeglichener Rechnungen ihre vertraglichen Zusagen mitunter nicht einhalten oder ihre Lieferanten nicht bezahlen und müssten Stellen streichen. Bei den 115 befragten Unternehmen habe dies zwischen dem 1. September und 30. November zu dem Verlust von 1008 Arbeitsplätzen geführt.
Laut CIF werden sich die Jobverluste bis Ende Dezember auf 1600 erhöhen und folglich etwa 13000 Familienangehörige entlassener Arbeitnehmer im kommenden Jahr kein Einkommen haben, falls die Regierung bis dahin nicht überfällige Schulden begleichen sollte. Außerdem drohe bis Ende Dezember 11 Baufirmen die Pleite und bis März kommenden Jahres weiteren 11 der Bankrott, sollten sie von der Regierung nicht für bereits geleistete Arbeit bezahlt werden.
Auf die Teilnehmer der Erhebung hochgerechnet würde dies bedeuten, dass 25 Prozent der 115 befragten Bauunternehmen bis Ende März 2017 Konkurs würden anmelden müssen, falls sie bis dahin nicht ausstehende Zahlungen der Regierung erhalten hätten. In diesem Zusammenhang will der CIF ausdrücklich nicht ausschließen, dass bereits einige andere Baufirmen insolvent seien, die sich nicht an der Umfrage beteiligt hätten und bei der Errechnung der Gesamtschulden von über 1 Milliarde N$ nicht berücksichtigt worden seien.
Laut CIF hat etwa die Hälfte der befragten Baubetriebe angegeben, dass zwischen 70 und 100 Prozent aller ihrer Aufträge aus Regierungsprojekten bestehen. Weil öffentliche Ausschreibungen für einige bereits beschlossene Bauaufträge vorerst ausgesetzt und andere schon begonnene Projekte bis auf weiteres stillgelegt wurden, müssten die Firmen um eine kontinuierlich schrumpfende Anzahl Bauvorhaben konkurrieren und Kredite aufnehmen oder Kosten einsparen.
Die dabei ergriffenen Maßnahmen reichen dem CIF zufolge von Reduzierung des Personals über Einstellungsstopps, die Verkürzung von Arbeitszeiten bis hin zu betriebsbedingten Kündigungen und der Streichung von Weihnachtsgeld. Ferner hätten viele Firmen Ausgaben für die Ausbildung der Belegschaft reduziert oder sogar Maschinerie und Ausrüstung verkauft um Zahlungsengpässe zu überbrücken.
Als Ursache der Misere hat die überwältigende Mehrheit der befragten Firmen unvertretbare Zahlungsverzögerungen auf Seiten der Regierung genannt und nach Strafzinsen für derlei Verspätungen verlangt. Knapp 72 Prozent der Befragten gab ferner an, es sollten generell keine Bauaufträge an ausländische Firmen vergeben werden.
Die maßgeblich für die Studie verantwortliche Sachverständige Bärbel Kirchner warnte angesichts dieser Zusammenhänge vor einen „Tsunami“, der das gesamte Baugewerbe überrollen könnte. Ferner betonte sie, die vom Bankrott bedrohten Baufirmen könnten nicht warten, bis Entscheidungsträger aus den Weihnachtsferien zurückgekehrt seien. Sollte die Regierung folglich nicht bis zum 15. Dezember wenigstens einen Teil der ausstehenden Schulden von über 1 Milliarde N$ begleichen, könnte dies „verheerende Folgen“ für die „gesamte Versorgungskette“ im Bausektor haben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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