Baugewerbe schwächelt
Hauptsächlich habe die schwächere Leistung des Baugewerbes die Konjunktur in Mitleidenschaft gezogen, heißt es in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (National Accounts) des namibischen Statistikamtes (National Statistics Agency, NSA), die vergangene Woche in Windhoek vorgestellt wurde.
Insgesamt sei das Wachstum des Sekundärsektors von 4,7 (2011) auf 3,9 Prozent (2012) gesunken. Derweil das herstellende Gewerbe im Berichtszeitraum das niedrige Niveau von 1,2 Prozent gehalten habe und die Elektrizitäts- und Wasserversorgung um 1,0 auf 5,8 Prozent gestiegen sei, nehme das Wachstum im Baugewerbe ab: von 19,3 Prozent im Jahr 2011 auf 12,5 Prozent in 2012. Insbesondere Bauvorhaben im Bergbau sowie in der Elektrizitäts- und Wasserversorgung seien um 9,2 bzw. 41 Prozent gesunken. Für Hoffnung hätten staatliche Bauvorhaben und fertiggestellte Neubauten gesorgt, die im vergangenen Jahr um 19,1 bzw. 19,8 Prozent zugelegt hätten.
Das Wachstum in den primären Sektoren sei von 1,9 Prozent (2011) auf 12,8 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen. Land- und Forstwirtschaft sei um 3,7 auf 11,8 Prozent gesunken, derweil die Fischerei und die Verarbeitung von Fängen an Bord von 8,5 (2011) auf 16,9 Prozent (2012) gestiegen sei. Der Bergbau habe um 19,9 Prozent zugelegt und stünde im Jahr 2012 bei 12,0 Prozent. Auch der tertiäre Sektor (Groß- und Einzelhandel, Gastwirtschaft, Transport und Kommunikation, Bildung, Gesundheit usw.) sei von 4,9 auf 6,4 Prozent gestiegen. Die Kategorie Hotels und Restaurants stehe 2012 bei -1,2 Prozent, d.h. 4,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
„Wir können uns kein langsames Wirtschaftswachstum leisten, wenn wir die staatlichen Ziel des vierten Entwicklungsplanes (NDP4) erreichen wollen“, erklärte NSA-Chefstatistiker Dr. John Steytler, und: „Wir müssen genau auf die Fokussektoren achten (…). Es gibt eine Überperformance in Bereichen wie Landwirtschaft, derweil Sektoren wie Tourismus und Produktion sowie Unternehmen, die für unsere Wirtschaft wesentlich wichtig sind, hinterherhinken.
Die primären Industrien machten 20,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus, die sekundäre Industrie zwischen 16,0 und 21,9 Prozent und die tertiäre 56 Prozent. Die restlichen 2,0 bis 7,9 Prozent gehen auf den Bereich „Sonstiges“ zurück, der sich auf Steuern für Produkte bezieht, die unter der unterstellten Bankgebühr (Financial Intermediation Services Indirectly Measured, FISIM) liegen.
Von Clemens von Alten, Windhoek
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen