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Baum des Monats: Felsenbalsam und Eichenlaubbalsam

Der einzige in Swakopmund wild vorkommende Baum ist die Tamariske (Tamarix usneoides) in der Swakopmündung. Jedoch nur die Tamariske mit weißlichen Blüten ist in Namibia einheimisch. Die rosablütige Art aus Europa und Asien ist hier ausgewildert und hat sich vermutlich mit der einheimischen Tamariske gekreuzt.

Da die Tamariske bereits in einem früheren Artikel beschrieben wurde, sollen heute die obengenannten beiden Balsambäume der Namibrandgebiete vorgestellt werden. Beide kommen vorwiegend auf felsigen Standorten der Namibrandgebirge vor. Die Verbreitung des Felsenbalsambaumes beginnt etwa auf der Höhe von Aus, die des Eichenlaubbalsams etwa auf der Höhe von Swakopmund und beide kommen bis zum Kunene vor.

Felsenbalsam (Commiphora saxicola):

Auffallendste Merkmale: flach sich ausbreitender, von Grund auf vielfältig verzweigter Strauch von etwa 1 2 m Höhe; manchmal ein bis 4 m hoher Baum. Die glatte, gelblichgraue Rinde blättert nicht ab und ist oft mit pockennarbigen Vertiefungen oder mit Warzen bedeckt.

Namen: E. rock corkwood; A. rotskanniedood. Namen in den afrikanischen Sprachen konnte ich leider nicht finden. Der Gattungsname Commiphopra bezieht sich auf das meist aromatisch duftende Harz dieser Bäume, dessen angenehmen Geruch man auch beim Zerreiben kleiner Zweige dieser Art wahrnehmen kann. Der Artname saxicola bedeutet lebt zwischen Felsen. Blätter: mit keiner anderen Balsambaumart zu verwechseln, weil dies die einzige Balsambaumart in Namibia ist, die runde oder fast runde Blättchen mit gekerbtem Rand hat. Die glänzend grünen, zusammengesetzten Blätter haben 2 6 Paar Blättchen und ein Endblättchen, das in der Regel etwas größer ist als die übrigen Blättchen. Junge Zweige und Blätter sind mit Drüsenhaaren besetzt.

Blüten: wie die der meisten Balsambaumarten unscheinbar und gelblich (Jan). Früchte: länglich etwa 10 x 5 mm. An den Bäumen in dem Naturreservat NamibRand, in dem diese Aufnahme entstand, waren die beiden äußern Schalenhälften, in die der Kern wie in einem Etui eingebettet ist, bereits abgefallen. Viele der schwarzen Samen mit dem leuchtend orangeroten, becherförmigen Samenmantel saßen jedoch noch an den Pflanzen (Mai). Sie erinnerten etwas an die Kerne der Korallenbäume und waren eine schöne Überraschung in der steinig-harten, ausgedörrten Umgebung. Eichenlaubbalsam (Commiphora wildii)

E. Oak-leaved corkwood; A. Eikeblaarkannidood. Auch für diesen Strauch konnte ich keine einheimischen Namen finden. In dem botanischen Artnamen wildii wird Prof Hiram Wild verehrt, der an dem University College Rhodesia gelehrt hat und Herausgeber des botanischen Journals "Kirkia war sowie Mitherausgeber der Flora Zambesiaca, ?dem umfangreichsten Werk über die Vegetation nördlich des Sambesi.

Auch Eichenlaubbalsambaum ist meist ein flach sich ausbreitender verzweigter Strauch mit sukkulenten Ästen, deren gelblichbraune glatte Rinde nur gelegentlich abblättert. Eindeutig zu bestimmen ist er nur in belaubtem Zustand, denn die Blätter erinnern an Eichenblätter. Ihre einzelnen Blättchen sind also nicht bis zur Mittelrippe eingeschnitten, sondern gehen über ein geflügeltes Blattstielchen in eine geflügelte Mittelrippe über. Sie sind mit kurzen, feinen, grauen Haaren besetzt. Die gelblichen Blüten sind unscheinbar (Dez/Jan) und die Früchte werden an langen Stielen getragen, Den schwarzen Kerne umschließt ein gelber Samenmantel mit 4 kurzen Zipfeln (Feb Mai).

Balsambäume haben sich an ihre oft extrem trockenen Standorte angepasst, indem sie nur Laub ansetzen, nachdem es geregnet hat. Im blattlosen Zustand sind sie oft nicht zu bestimmen. Andere Anpassungen sind die glatte Rinde, die Hitze abstrahlt und Verdunstung herabsetzt, und die dicken Zweige und Stämme, die Feuchtigkeit speichern.



Luise Hoffmann, E-mail-Adresse: [email protected]

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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