Baustelle lahmgelegt

Windhoek/Rundu - Die Baustelle für das demnächst größte Geschäftszentrum in Rundu war gestern Nachmittag noch stets lahmgelegt, nachdem Arbeitskommissar Bro-Mathew Shiguedja vom zuständigen Ministerium Montagmittag persönlich eingegriffen hatte. Das chinesische Bauunternehmen verstößt angeblich immer noch gegen mehrere Arbeitsbestimmungen.

Der Baukomplex im Werte von mehr als 40 Mio. N$ ist für über 50 Läden geplant. Die Bauarbeiten mit derzeit 150 Arbeitern haben im letzten Jahr unter der Regie der chinesischen Baufirma First Wall Properties, beziehungsweise Chan Ling Close Corporation, begonnen. Shinguadja war gestern nicht zu einer aktuellen Stellungnahme zu erreichen, derweil der Vertreter des chinesischen Geschäftsverbands in Namibia, Lin, sich erst über den Sachverhalt in Rundu vergewissern will, bevor er eine Meinung äußert.

Shinguadja hat sich am Sonntagabend persönlich nach Dunkelheit auf der Baustelle orientiert, um die Bedingungen der Nachtarbeit und der Überstunden zu untersuchen. Die Arbeiter erhalten laut Nampa 25 N$ pro Tag und arbeiten in der Regel Überstunden, so dass der Stundenlohn auf weniger als drei Nam-Dollar hinausläuft, derweil der gesetzlich festgesetzte Mindestlohn auf 8,48 N$ pro Stunde steht. Shinguadja stellte auch fest, dass die Arbeiter ohne vorgeschriebene Schutzkleidung auf dem Bau waren und unter Flutlichtern Nachtschicht geschoben haben, was nicht vereinbart sei. Tim Parkhouse vom Namibischen Arbeitgeberverband (NEF) erklärte gestern: "Wir sind sehr erfreut, dass die Regierung gegen einen Arbeitgeber vorgeht, der das Gesetz gebrochen hat, damit die Arbeiter geschützt werden."