Bücherkeller mit vielen neuen Seiten
Windhoek - Am kommenden Samstag ist es soweit: "Der Neue Bücherkeller" im Carl List Haus in Windhoek öffnet seine Türen. Dies ist der Neubeginn für die seit 28 Jahren an dieser Stelle bestehende deutsche Buchhandlung, die am 16. Oktober 2001 aus Liquiditätsgründen geschlossen wurde. Zur Begeisterung aller, die sich das Weiterbestehen dieses Büchergeschäftes wünschten, fanden sich drei gleichwertige Teilhaber: Stephanie Scholle, Conrad Roedern und Anton von Wietersheim. Mit ihnen unterhielt sich gestern Birgit Noczil in dem neu renovierten Geschäftslokal in der Peter Müller Straße.
AZ: Was hat Sie dazu veranlasst, den Bücherkeller "weiterleben" zu lassen?
A.v.Wietersheim: Der Hauptgrund war, dass am Büchermarkt ein absolutes Vakuum besteht und der Bedarf und Wunsch der Leser nach so einem Angebot sehr groß sind.
C.Roedern: Anton hat sich am frühesten mit diesem Gedanken beschäftigt. Ich bin seit 1989 dauerhaft in Windhoek ansässig und als Solarunternehmer aus Deutschland eingewandert. Ein Solarunternehmen hat etwas Idealistisches, wie ein Buchladen. Bücher bedeuten geistige Ernährung, und mich hat die Literatur in das Solarzeitalter geführt. Ich beabsichtige daher auch eine ökologische Buch-Ecke einzuführen.
AZ: Sind Sie immer noch Eigentümer dieser Gesellschaft?
C.Roedern: Die Solarfirma ist immer noch mein Hauptgeschäft - ich bin als stiller Partner an der Buchhandlung beteiligt. Der Bücherkeller bedeutet für mich eine Investition, und das meine ich nicht nur im finanziellen Sinne.
AZ: Hat sich das Buchsortiment geändert?
C.Roedern: Bevor der Bücherkeller geschlossen wurde, war die Buchauswahl sehr beschränkt. Wir möchten unseren Lesern ein aktuelles und umfangreiches Angebot anbieten. Wir richten uns nach dem Markt und offerieren sowohl Belletristik als auch anspruchsvolle Literatur und Sachbücher. Buchbestellungen können jederzeit gemacht werden. Heutzutage ist es einfach, Bücher per Luftfracht und daher mit kurzer Wartezeit zu verschicken. Zusätzlich können Bücher per Internet gesucht und gekauft werden.
A.v.Wietersheim: Dies ist eine neue Schiene, die der Bücherkeller eingeschlagen hat. Auch die Buchhaltung unterliegt einer Innovation.
AZ: Inwiefern ist die Buchhaltung davon betroffen?
A.v.Wietersheim: Durch ein vernetztes System können über den Computer alle Bücher abgefragt werden. Wenn ein Stück an der Kasse verkauft wurde, wird dieses automatisch vom Lagerbestand abgezogen. So haben wir stets eine Kontrolle.
AZ: Wieviele Angestellte werden im Geschäft tätig sein?
S.Scholle: Mit mir als Geschäftsführerin und Claus Ungelenk, der früher schon im Bücherkeller angestellt war, werden insgesamt vier Personen hier arbeiten.
AZ: Herr von Wietersheim, Sie betreiben seit vier Jahren in Swakopmund eine Buchhandlung. Können Sie diese Erfahrung im neuen Geschäft anwenden?
A.v.Wietersheim: Meine Hauptaufgabe war, meine Partner bezüglich Gestaltung und Eröffnung zu beraten und mein vorhandenes Know-How weiterzugeben. Außerdem habe ich den Bücherkeller mit der ersten Lieferung ausgestattet.
AZ: Werden die beiden Buchhandlungen zusammenarbeiten?
A.v.Wietersheim: Nein, dies sind zwei getrennte Geschäfte. Wir werden aber gemeinsame Vorteile nutzen.
AZ: Wie wird das aussehen?
A.v.Wietersheim: In Form eines Synergieeffekt, beispielsweise durch bessere Lieferkonditionen und gegenseitige finanzielle Absicherung.
AZ: Glauben Sie, dass Sie Kunden verlieren werden?
A.v.Wietersheim: Wenn die Unterstützung so groß ist wie die Begeisterung haben wir die besten Zukunftsaussichten. Wir beabsichtigen den Kundenkreis zu erweitern, in dem wir ein englisches und afrikaanses Buchsortiment aufnehmen werden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich dies in Swakopmund bestens bewährt hat.
S.Scholle: Neben dem Bücherverkauf können namibische Maler und Künstler ihre Bilder vorstellen. Wir wollen den Windhoekern stets etwas Neues bieten und Bewegung in die Windhoeker Kulturszene bringen.
A.v.Wietersheim: Zusätzlich wollen wir auch über Zeitungsinserate neue Leserschaften ansprechen.
S.Scholle: Im "Neuen Bücherkeller" wird es eine Lese- und Kinderecke geben, und dem Kunden werden ausgesuchte Schreibwaren zum Kauf angeboten.
AZ: "Der Neue Bücherkeller" hat sein Konzept von Grund auf verändert und sich dem Rad der Zeit angepasst. Gibt es noch irgendwelche anderen Zukunftsperspektiven?
C.Roedern: Hörbücher! Wir sagen nicht, wer nicht lesen will soll ganz auf diesen Genuss verzichten. Geschäftsleute, die in Namibia mit dem Auto unterwegs sind, können sich beispielsweise eine CD von Thomas Mann anhören. Das soll aber nicht heißen, dass keine Bücher mehr gekauft werden sollen. In Deutschland sind es nur noch 17 % der Jungen und 35 % der Mädchen, die am Lesen interessiert sind. Unser Ziel ist es, die Jugend wieder mehr für das Lesen zu begeistern, damit sie nicht so viel Zeit vor Computer und Fernseher verbringen.
AZ: Was hat Sie dazu veranlasst, den Bücherkeller "weiterleben" zu lassen?
A.v.Wietersheim: Der Hauptgrund war, dass am Büchermarkt ein absolutes Vakuum besteht und der Bedarf und Wunsch der Leser nach so einem Angebot sehr groß sind.
C.Roedern: Anton hat sich am frühesten mit diesem Gedanken beschäftigt. Ich bin seit 1989 dauerhaft in Windhoek ansässig und als Solarunternehmer aus Deutschland eingewandert. Ein Solarunternehmen hat etwas Idealistisches, wie ein Buchladen. Bücher bedeuten geistige Ernährung, und mich hat die Literatur in das Solarzeitalter geführt. Ich beabsichtige daher auch eine ökologische Buch-Ecke einzuführen.
AZ: Sind Sie immer noch Eigentümer dieser Gesellschaft?
C.Roedern: Die Solarfirma ist immer noch mein Hauptgeschäft - ich bin als stiller Partner an der Buchhandlung beteiligt. Der Bücherkeller bedeutet für mich eine Investition, und das meine ich nicht nur im finanziellen Sinne.
AZ: Hat sich das Buchsortiment geändert?
C.Roedern: Bevor der Bücherkeller geschlossen wurde, war die Buchauswahl sehr beschränkt. Wir möchten unseren Lesern ein aktuelles und umfangreiches Angebot anbieten. Wir richten uns nach dem Markt und offerieren sowohl Belletristik als auch anspruchsvolle Literatur und Sachbücher. Buchbestellungen können jederzeit gemacht werden. Heutzutage ist es einfach, Bücher per Luftfracht und daher mit kurzer Wartezeit zu verschicken. Zusätzlich können Bücher per Internet gesucht und gekauft werden.
A.v.Wietersheim: Dies ist eine neue Schiene, die der Bücherkeller eingeschlagen hat. Auch die Buchhaltung unterliegt einer Innovation.
AZ: Inwiefern ist die Buchhaltung davon betroffen?
A.v.Wietersheim: Durch ein vernetztes System können über den Computer alle Bücher abgefragt werden. Wenn ein Stück an der Kasse verkauft wurde, wird dieses automatisch vom Lagerbestand abgezogen. So haben wir stets eine Kontrolle.
AZ: Wieviele Angestellte werden im Geschäft tätig sein?
S.Scholle: Mit mir als Geschäftsführerin und Claus Ungelenk, der früher schon im Bücherkeller angestellt war, werden insgesamt vier Personen hier arbeiten.
AZ: Herr von Wietersheim, Sie betreiben seit vier Jahren in Swakopmund eine Buchhandlung. Können Sie diese Erfahrung im neuen Geschäft anwenden?
A.v.Wietersheim: Meine Hauptaufgabe war, meine Partner bezüglich Gestaltung und Eröffnung zu beraten und mein vorhandenes Know-How weiterzugeben. Außerdem habe ich den Bücherkeller mit der ersten Lieferung ausgestattet.
AZ: Werden die beiden Buchhandlungen zusammenarbeiten?
A.v.Wietersheim: Nein, dies sind zwei getrennte Geschäfte. Wir werden aber gemeinsame Vorteile nutzen.
AZ: Wie wird das aussehen?
A.v.Wietersheim: In Form eines Synergieeffekt, beispielsweise durch bessere Lieferkonditionen und gegenseitige finanzielle Absicherung.
AZ: Glauben Sie, dass Sie Kunden verlieren werden?
A.v.Wietersheim: Wenn die Unterstützung so groß ist wie die Begeisterung haben wir die besten Zukunftsaussichten. Wir beabsichtigen den Kundenkreis zu erweitern, in dem wir ein englisches und afrikaanses Buchsortiment aufnehmen werden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich dies in Swakopmund bestens bewährt hat.
S.Scholle: Neben dem Bücherverkauf können namibische Maler und Künstler ihre Bilder vorstellen. Wir wollen den Windhoekern stets etwas Neues bieten und Bewegung in die Windhoeker Kulturszene bringen.
A.v.Wietersheim: Zusätzlich wollen wir auch über Zeitungsinserate neue Leserschaften ansprechen.
S.Scholle: Im "Neuen Bücherkeller" wird es eine Lese- und Kinderecke geben, und dem Kunden werden ausgesuchte Schreibwaren zum Kauf angeboten.
AZ: "Der Neue Bücherkeller" hat sein Konzept von Grund auf verändert und sich dem Rad der Zeit angepasst. Gibt es noch irgendwelche anderen Zukunftsperspektiven?
C.Roedern: Hörbücher! Wir sagen nicht, wer nicht lesen will soll ganz auf diesen Genuss verzichten. Geschäftsleute, die in Namibia mit dem Auto unterwegs sind, können sich beispielsweise eine CD von Thomas Mann anhören. Das soll aber nicht heißen, dass keine Bücher mehr gekauft werden sollen. In Deutschland sind es nur noch 17 % der Jungen und 35 % der Mädchen, die am Lesen interessiert sind. Unser Ziel ist es, die Jugend wieder mehr für das Lesen zu begeistern, damit sie nicht so viel Zeit vor Computer und Fernseher verbringen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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