Beach-Asse lösen WM-Ticket
Von Arne Putensen
WINDHOEK
„Tin und Gerard haben es geschafft. Jetzt beginnt die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft“, freute sich der Präsident des Namibischen Volleyballverbandes (NVF), Heiko Diehl, im AZ-Gespräch. Nach vier hart umkämpften Begegnungen haben die beiden Volleyball-Asse nach der U19-WM im vergangenen Jahr erneut den Sprung auf das internationale Parkett geschafft. Allerdings werden Hlupic/Fischer sich noch steigern müssen, um im Juni in Kroatien wettbewerbsfähig zu sein.
Den Grundstein für ihr erfolgreiches Abschneiden legten die Namibier bereits am Freitagnachmittag. Gegen Simbabwe tat sich das Duo allerdings zunächst äußerst schwer. Den ersten Satz gewannen die Lokalmatadoren knapp mit 24:22. Danach fanden die jungen Namibier besser ins Spiel und gewannen den zweiten Durchgang mit 21:15. Dennoch musste Hlupic eingestehen, dass es noch viel Luft nach oben gibt: „Wir haben nicht gut gespielt“.
Im zweiten Duell des Tages mussten Hlupic und Fischer gegen die Mitfavoriten aus Ägypten ran. Die körperlich überlegenden Nordafrikaner, die erst am Donnerstag ihre Teilnahme bestätigt hatten, ließen den Gastgebern wenige Chancen und gewannen souverän mit 21:17 und 21:13.
Am Samstag empfingen die Namibier dann die Überraschungsmannschaft aus Burundi. Das Team aus Ostafrika hatte zu Beginn niemand so richtig auf der Rechnung gehabt, was sich rächen sollte: Die in Grün-Schwarz aufspielenden Volleyballer ließen dem heimischem Gespann nicht den Hauch einer Chance. Immer wieder nutzten die Gäste ihre Größe und enorme Schlagkraft, um Punkt nach Punkt einzufahren. Zudem schlichen sich zu viele unnötige Fehler in das Spiel der Namibier, die sich letztendlich mit 15:21 und 13:21 geschlagen geben mussten. „Da hatten wir keine Chance“, resümierte Hlupic ernüchtert.
Am Sonntag stand schließlich das alles entscheidende Spiel gegen Gabun auf dem Programm. Eine Niederlage gegen die bis dato sieglosen Zentralafrikaner hätte den WM-Traum beendet. Hlupic und Fischer wussten um die Wichtigkeit der Partie und ergriffen von Beginn an die Initiative. Stark am Netz und mit lautstarker Unterstützung der Zuschauer erkämpfte sich das namibische Duo einen überzeugenden 2:0-Sieg (21:8; 21:13) – das WM-Ziel war erreicht.
Als Sieger der Qualifikationsgruppe 2 ging Burundi hervor. Die schlagkräftigen Junioren gewannen im Top-Duell knapp mit 2:1-Sätzen (18:21; 21:18; 15:10) gegen Ägypten. Beide Mannschaften werden neben Namibia und den besten drei Teams der afrikanischen Qualifikationsgruppe A in Kroatien auflaufen.
Für Hlupic und Fischer beginnt nun die schwierige Vorbereitungszeit. „Sie müssen noch einiges lernen und sich deutlich steigern“, erklärte Diehl. Derzeit wird das Gespann von Volleyball-Urgestein Achim Lück trainiert. Der Verband will das Training jedoch ausbauen und wenn möglich einen Vollzeitcoach einstellen, wie Heiko Kesselmann erklärte. Konkrete Pläne gebe es allerdings noch nicht. „Wir konnten jetzt erstmal sehen, wo wir im afrikanischen Vergleich stehen. Jetzt müssen sich unsere Jungs intensiv vorbereiten“, so Kesselmann im AZ-Gespräch.
Bereits vor dem Turnier hatten die U21-Juniorinnen Maike Brandt und Mareike Talkenberg den namibischen Verband für die WM qualifiziert, da nur drei Nationen an dem Frauen-Wettbewerb teilnahmen und sich auch hier die besten drei Teams qualifizierten. Allerdings werden die beiden Nachwuchsspielerinnen wahrscheinlich auf die Reise nach Kroatien verzichten, um den erfahreneren Julia Laggner und Saskia Henckert den Vortritt zu lassen. Genaueres steht auch hier noch in den Sternen geschrieben.
Brandt/Talkenberg spielten ungeachtet dessen ein erfolgreiches Turnier. Am Freitag zogen die Damen aus Simbabwe in zwei Sätzen (10:21, 16:21) den Kürzeren, ehe Gabun einen Tag später mit 1:2 (14:21, 21:12, 7:15) verlor.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen