Beharrliche Ignoranz
Im Kinderdorf C.E.C. in Usakos stinkt es zum Himmel. Allerdings ist nicht das Kinderdorf selbst daran Schuld, sondern eine defekte Abwasserleitung, welche die Kloake mehrerer Dörfer der Erongo Region in die Nähe der privat getragenen Einrichtung spült. Seit mehr als eineinhalb Jahren ist Kinderdorf-Gründer Frits Koopmans um eine Lösung bemüht - ohne Erfolg (AZ berichtete mehrfach). Dieser Zustand ist nicht mit Unwissenheit, sondern nur mit Ignoranz der Verantwortlichen zu erklären.
Schon mehrfach haben die Kinderdorf-Betreiber die verantwortlichen Behörden darauf hingewiesen, dass es mit dem Abwassersammler Probleme gibt. Ein Schreiben vom Medizinischen Direktor des staatlichen Krankenhauses in Usakos bestätigt zudem die Gefahr. Er spricht von einem "Umweltdesaster"
Abgesehen davon müssen die Kinderdorf-Bewohner den Gestank sowie Fliegen und Mücken ertragen. Eine Zeitbombe also - für Gesundheit und Umwelt. Die Behörde indes reagiert mit dem beharrlichen Versprechen, die Situation zu ändern, sobald Geld dafür bereitstehe. Doch ein ernstes Interesse ist nicht zu erkennen. So ist der Bürgermeister von Usakos im vergangenen Jahr erstmals der Einladung des Kinderdorfes gefolgt, als dieses seinen 11. Geburtstag feierte. Über zehn Jahre lang nahm er keine Notiz von der Einrichtung.
Für die Kinderdorf-Betreiber und ihre Gönner - die hauptsächlich aus Europa stammen - ist dieser Zustand geradezu grotesk. Private Initiative entlastet hier die Kommune und den Staat von seiner Fürsorgepflicht für die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft - in diesem Fall für 26 Kinder, die meisten von ihnen Waisen und einige auch geistig behindert. Damit nicht genug: Für alle schulpflichtigen Kinder gibt es einen Platz in der Privatschule (!) in Karibib, ebenfalls finanziert von Spendern außerhalb Namibias. Dagegen reden sich die Stadtväter mit Vertröstungen aus in ihrer ureigenen Verantwortlichkeit. Auch die übergeordneten Behörden machen es sich zu einfach. Der Verweis des Ministers für Regional-und Kommunalverwaltung und Wohnungsbau im vergangenen Jahr auf die Zuständigkeit der Kommune ist zwar richtig, muss aber nicht bedeuten, dass auf diese nicht auch ein gewisser Druck ausgeübt werden kann.
Es ist ein Wunder, dass die Kinderdorf-Verantwortlichen noch nicht den Mut verloren haben. Nein, sie machen weiter mit ihrer Arbeit, weil ihnen die benachteiligten Kinder und Jugendlichen am Herzen liegen. Offenbar mehr als den Stadtvätern die Probleme in ihrer Infrastruktur.
Schon mehrfach haben die Kinderdorf-Betreiber die verantwortlichen Behörden darauf hingewiesen, dass es mit dem Abwassersammler Probleme gibt. Ein Schreiben vom Medizinischen Direktor des staatlichen Krankenhauses in Usakos bestätigt zudem die Gefahr. Er spricht von einem "Umweltdesaster"
Abgesehen davon müssen die Kinderdorf-Bewohner den Gestank sowie Fliegen und Mücken ertragen. Eine Zeitbombe also - für Gesundheit und Umwelt. Die Behörde indes reagiert mit dem beharrlichen Versprechen, die Situation zu ändern, sobald Geld dafür bereitstehe. Doch ein ernstes Interesse ist nicht zu erkennen. So ist der Bürgermeister von Usakos im vergangenen Jahr erstmals der Einladung des Kinderdorfes gefolgt, als dieses seinen 11. Geburtstag feierte. Über zehn Jahre lang nahm er keine Notiz von der Einrichtung.
Für die Kinderdorf-Betreiber und ihre Gönner - die hauptsächlich aus Europa stammen - ist dieser Zustand geradezu grotesk. Private Initiative entlastet hier die Kommune und den Staat von seiner Fürsorgepflicht für die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft - in diesem Fall für 26 Kinder, die meisten von ihnen Waisen und einige auch geistig behindert. Damit nicht genug: Für alle schulpflichtigen Kinder gibt es einen Platz in der Privatschule (!) in Karibib, ebenfalls finanziert von Spendern außerhalb Namibias. Dagegen reden sich die Stadtväter mit Vertröstungen aus in ihrer ureigenen Verantwortlichkeit. Auch die übergeordneten Behörden machen es sich zu einfach. Der Verweis des Ministers für Regional-und Kommunalverwaltung und Wohnungsbau im vergangenen Jahr auf die Zuständigkeit der Kommune ist zwar richtig, muss aber nicht bedeuten, dass auf diese nicht auch ein gewisser Druck ausgeübt werden kann.
Es ist ein Wunder, dass die Kinderdorf-Verantwortlichen noch nicht den Mut verloren haben. Nein, sie machen weiter mit ihrer Arbeit, weil ihnen die benachteiligten Kinder und Jugendlichen am Herzen liegen. Offenbar mehr als den Stadtvätern die Probleme in ihrer Infrastruktur.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen