Behörde frustriert Investoren
Windhoek - "Die Zustände bei der Registratur spotten jeder Beschreibung", klagte der Vorsitzende des ständigen Parlamentsausschusses für öffentliche Finanzen, Johan de Waal, gestern auf Anfrage und fügte hinzu: "Es dauert Ewigkeiten, in Namibia eine Gesellschaft oder Close Corporation zu registrieren, und dieser Umstand schadet unserer internationalen Wettbewerbsfähigkeit enorm."
Nach Einschätzung des DTA-Abgeordneten besteht die akute Gefahr, "dass Investoren Namibia meiden, weil sie den für eine Firmengründung notwendigen Behördengang nicht auf sich nehmen wollen". Ähnliches gelte für namibische Antragsteller, die bei der Registratur Informationen über bereits eingetragene Unternehmen erfragen wollten und "wochenlang" auf die gewünschte Auskunft warten müssten.
Der daraus erwachsende Handlungsbedarf wird auch in einer Beurteilung der amerikanischen Millenium Challenge Corporation (MCC) deutlich, bei der Namibia finanzielle Hilfestellung beantragt hat. Diese Bewerbung wurde von der MCC wie üblich anhand von 16 Kriterien bewertet und dabei unter anderem die Bereiche Korruption, Rechtsstaatlichkeit und Bürgerrechte beleuchtet.
In der Benotung dieser Indikatoren schneidet Namibia generell gut ab. Die auffallende Ausnahme der insgesamt positiven Wahrnehmung stellt dabei die Prüfung der Frage dar, wie lange es hierzulande dauert, eine Firma zu registrieren. Hier hat die MCC Namibia in der Vergleichsanalyse mit anderen Bewerberländern nur acht von möglichen 100 Prozent verliehen, was mit Abstand die schlechteste Benotung der 16 untersuchten Sektoren darstellt.
Diesen Umstand findet de Waal vor allem deshalb "katastrophal", weil "es keiner großen Investitionen bedarf, um diese wichtige Instanz auf Vordermann zu bringen". Sollte dies nicht "unverzüglich" passieren, drohe Namibia den Anschluss an andere Entwicklungsländer zu verlieren und seinen Ruf als Investitionsstandort "irreparabel zu beschädigen".
Den bestehenden Nachholbedarf hat auch die viel kritisierte Registratur erkannt und Besserung versprochen. "Wir sind dabei, eine elektronische Kartei zu erstellen, die den Vorgang der Firmenregistrierung wesentlich beschleunigen wird", versicherte der zuständige Abteilungsleiter, Tileinge Andima, gestern gegenüber der AZ.
Gleichzeitig jedoch bat er um Geduld, weil die Umschaltung von dem manuellen zu einem computergestützten System noch nicht abgeschlossen sei. Außerdem müsse der handgeschriebene Inhalt "vieler tausend Firmenakten", die sich zum Teil in Kartons in den Korridoren der Behörde stapeln und die Bewegungsfreiheit der dortigen Mitarbeiter stark einschränken, auf das Computersystem übertragen werden.
Dieser Vorgang wird jedoch verzögert, weil die Büros der Behörde derzeit renoviert werden, um Platz für weitere Unterlagen und Dokumente zu schaffen, die derzeit anderswo zwischengelagert sind. Die Arbeit der Handwerker, die unter großem Lärm erfolgt, soll bis Ende des Jahres andauern.
Demnach fürchtet Andima, dass die elektronische Datenerfassung "vermutlich erst nächstes Jahr" mit Nachdruck beginnen könne. Zwar habe er Verständnis für die "Frustrationen" der Kunden, könne sie bis auf weiteres aber "leider nur um Nachsicht bitten".
Nach Einschätzung des DTA-Abgeordneten besteht die akute Gefahr, "dass Investoren Namibia meiden, weil sie den für eine Firmengründung notwendigen Behördengang nicht auf sich nehmen wollen". Ähnliches gelte für namibische Antragsteller, die bei der Registratur Informationen über bereits eingetragene Unternehmen erfragen wollten und "wochenlang" auf die gewünschte Auskunft warten müssten.
Der daraus erwachsende Handlungsbedarf wird auch in einer Beurteilung der amerikanischen Millenium Challenge Corporation (MCC) deutlich, bei der Namibia finanzielle Hilfestellung beantragt hat. Diese Bewerbung wurde von der MCC wie üblich anhand von 16 Kriterien bewertet und dabei unter anderem die Bereiche Korruption, Rechtsstaatlichkeit und Bürgerrechte beleuchtet.
In der Benotung dieser Indikatoren schneidet Namibia generell gut ab. Die auffallende Ausnahme der insgesamt positiven Wahrnehmung stellt dabei die Prüfung der Frage dar, wie lange es hierzulande dauert, eine Firma zu registrieren. Hier hat die MCC Namibia in der Vergleichsanalyse mit anderen Bewerberländern nur acht von möglichen 100 Prozent verliehen, was mit Abstand die schlechteste Benotung der 16 untersuchten Sektoren darstellt.
Diesen Umstand findet de Waal vor allem deshalb "katastrophal", weil "es keiner großen Investitionen bedarf, um diese wichtige Instanz auf Vordermann zu bringen". Sollte dies nicht "unverzüglich" passieren, drohe Namibia den Anschluss an andere Entwicklungsländer zu verlieren und seinen Ruf als Investitionsstandort "irreparabel zu beschädigen".
Den bestehenden Nachholbedarf hat auch die viel kritisierte Registratur erkannt und Besserung versprochen. "Wir sind dabei, eine elektronische Kartei zu erstellen, die den Vorgang der Firmenregistrierung wesentlich beschleunigen wird", versicherte der zuständige Abteilungsleiter, Tileinge Andima, gestern gegenüber der AZ.
Gleichzeitig jedoch bat er um Geduld, weil die Umschaltung von dem manuellen zu einem computergestützten System noch nicht abgeschlossen sei. Außerdem müsse der handgeschriebene Inhalt "vieler tausend Firmenakten", die sich zum Teil in Kartons in den Korridoren der Behörde stapeln und die Bewegungsfreiheit der dortigen Mitarbeiter stark einschränken, auf das Computersystem übertragen werden.
Dieser Vorgang wird jedoch verzögert, weil die Büros der Behörde derzeit renoviert werden, um Platz für weitere Unterlagen und Dokumente zu schaffen, die derzeit anderswo zwischengelagert sind. Die Arbeit der Handwerker, die unter großem Lärm erfolgt, soll bis Ende des Jahres andauern.
Demnach fürchtet Andima, dass die elektronische Datenerfassung "vermutlich erst nächstes Jahr" mit Nachdruck beginnen könne. Zwar habe er Verständnis für die "Frustrationen" der Kunden, könne sie bis auf weiteres aber "leider nur um Nachsicht bitten".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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