Bei Kohle hört der Spaß auf

Na, da brauchen Sie sich ausnahmsweise keine Sorgen machen. Unser Gründerpräsident hat seine Buschkriegsphase vor mehr als 21 Jahren mehr schlecht als recht hinter sich gelassen. Heute gibt es zwar immer noch kommunistisches Getöse - und Margot Honecker wurde z.B. zur Amtsübergabe an den jetzigen Präsidenten Pohamba als Sondergast willkommen geheißen; die Bundesrepublik sah sich nicht genötigt, eine Protestnote einzulegen -, aber wenn es um Kohle geht, hört der Spaß inzwischen auf. Man wird gediegen. Die neueste Uranmine z.B. wird von der französischen Firma Areva betrieben - ein Riesenkonzern. Das ist die Art von Konzernen, die sich jetzt schon auf den deutschen Atomausstieg freuen, so dass sie so schnell wie möglich ihren billigen Atomstrom europaweit dumpen können.

Der Uranpreis hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch erholt. Vor 20 Jahren gab es genau eine Uranmine in Namibia, die Rössing-Mine bei Swakopmund, und die war damals ewig von Schließung bedroht - aber nun sind es schon drei Uranminen plus eine mögliche vierte.

Könnten Sie es vielleicht so einrichten, dass der deutsche Atomausstieg derart gelingt, dass nicht nur Deutschland alleine auf seinen Windrädern und Sonnenkollektoren sitzt? Dann erst verschwinden auch hier wieder die Uranminen der Franzosen und Sowjets! Herzliche Grüße nach drüben aus einem grünen Namibia.

Henrik Weißjunge, Windhoek