Bei Vollmond durch die Wüste
Eingeladen zu dieser Wüsten-Tour sind dazu alle, die sich nicht nur sportlich betätigen wollen, sondern die auch Naturverbunden sind und Freude an einer eindrucksvollen Landschaft haben. Unterstützt wird dieses Erlebnis unter anderem von /Ai/Ais-Richtersveld Transfrontier Park, Namibia Wildlife Resorts (NWR), dem Ministerium für Natur und Umwelt, den South African National Parks und Boundless Southern Africa.
„Es handelt sich um eine sieben-Tagestour, bei der wir den Süden Namibias, vom Fischfluss Canyon bis zum Richtersveld-Nationalpark „erfahren“ werden“, erklärt Roland Vorwerk, Mitorganisator dieser Radtour. Maximal 100 Mountain Biker können daran teilnehmen. Das Besondere ist, dass man nicht tagsüber unter sengenden Sonnenstrahlen radelt, sondern erst am späten Nachmittag, zwischen 16 und 17 Uhr startet. Somit erleben die Teilnehmer während der Fahrt gewaltige Sonnenuntergänge, bzw. fahren sie im vollen Licht des Mondes.
Die Radler treffen sich im Laufe des ersten Tages bei Hobas, einem Camp in der Nähe des Fischfluss-Canyons. Zur Einstimmung wird gegen 17 Uhr eine 15km lange Fahrt zu einem Aussichtspunkt über dem gewaltigen Canyon unternommen. Es erwartet sie dort eine Überraschung. Zur Rückfahrt, die zumeist bergab führt, dürfte der Mond bereits aufgegangen sein.
Am zweiten Tag, dem 16. September kann selbst entschieden werden, ob man erneut eine Tour zum Fischfluss unternimmt oder lieber die Zeit mit einem Geologie-Experten verbringen möchte, der über die erstaunliche Geschichte dieses Gebietes referieren wird. Wenn der Tag sich dann dem Ende neigt und der Mond sein Licht verbreitet, verlässt man das Camp, um mit dem Rad zu den heißen Quellen des 70 km entfernten Ai-Ais zu fahren.
„Natürlich muss jeder erst sein eigenes Tempo ermitteln“, meint Vorwerk. Außerdem ist es ratsam, über ein gewisses Maß an Kondition zu verfügen. Aus diesem Grund starten diejenigen, die meinen viel Zeit zu benötigen, bereits um 16 Uhr. Alle anderen um 17 Uhr. Für Sicherheit ist gesorgt und niemand wird auf der Strecke bleiben. Denn zu den Begleitfahrzeugen zählt auch eine Ambulanz und zum Team ein ausgebildeter Arzt. Und falls es Schwierigkeiten mit den Mountainbikes gibt, hilft ein Fahrradmechaniker, der mit von der Partie ist.
Der kommende Vor- und frühe Nachmittag steht zur freien Verfügung. Es werden jedoch Wanderungen im Fischfluss-Canyon angeboten. Am Ende des Tages wartet eine 60 km lange Strecke, die bis nach Gamkab führt, von der es nur ein kurzes Stückchen bergauf zum Plateau geht. Das Camp liegt direkt am Oranjefluss. Daher ist es nicht weit hergeholt, dass am vierten Tag frühmorgens in ein Kanu gestiegen wird, um auf dem Oranje eine Strecke von 20 km, bis nach Donkiewadrift, zurück zu legen. Eine Sondergenehmigung und gültige Pässe erlauben, sich auf südafrikanischen Boden, im De-Hoop-Gebiet, im Richtersveld-Nationalpark aufzuhalten.
Am Morgen des fünften Tages kann entweder im bzw. am Fluss relaxt oder an einer ein- bis zweistündigen Radtour teilgenommen werden. Etwas anstrengend wird es allerdings, wenn die Teilnehmer sich am Abend für das 35 km entfernte Camp Hakkiesdoring in den Sattel schwingen. Der Weg im Richtersveld-Nationalpark ist steil und sandig, doch die Anstrengung wird mit einer fantastischen Landschaft belohnt. Endlich am sechsten und letzten Tag dieser Tour radelt man 60 km nach Sendlingsdrift. Es geht bereits am Morgen los, so dass das Camp am frühen Nachmittag erreicht wird. Bei einem großen Abschiedsessen am Abend, kann man noch einmal den unglaublichen Sternenhimmel genießen.
„In der Teilnahmegebühr sind nicht nur die Übernachtungen in den Camps, die Mahlzeiten und Getränke mit eingeschlossen,“ erklärt Vorwerk, „sondern auch der Transfer von Sendlingsdrift zurück zum Ausgangspunkt Hobas sowie die angebotenen Extratouren. Außerdem ist man im Falle eines Unfalles versichert“.
„Um auf dieser Tour die Gemeinschaften im Süden so gut wie möglich zu unterstützen, wollen wir so viel wie möglich vor Ort frische Lebensmittel einkaufen“. Aus diesem Grund wurde vor kurzem Gemüsesaat ausgegeben, die nun angebaut wird. Das geerntete Gemüse soll dann an die „Wüstenritter“ verkauft werden. Wer mehr über die Desert Knights Tour erfahren möchte, findet Informationen auf der Webseite: www.desertknights-mtb.com
Wiebke Schmidt
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen