Beim Namen genannt
Endlich tritt ein Staatschef der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika, SADC, aus der diffusen Reihe der Leisetreter heraus und nennt den Staatszerfall von Simbabwe beim Namen. Dass sein Sinnbild vom Untergang Simbabwes wie die sinkende Titanic keine Zufallsäußerung war, hat er bei seiner Rede vor der sambischen Landsmannschaft in Windhoek bestätigt. Bürger von Simbabwe springen täglich und wöchentlich zu Hunderten von ihrem Land ab, so dass in Südafrika allein mit zwischen drei und vier Millionen Flüchtlingen gerechnet wird. Der Staat Thabo Mbekis wehrt sich vergebens, indem er wöchentlich einen Zug mit illegalen Immigranten aus Simbabwe füllt und ins Nachbarland zurückschickt. Unterwegs wagen etliche Abgeschobene unter Lebensgefahr den Absprung vom fahrenden Zug. Botswana setzt sich mit einem elektrischen Zaun gegen unerwünschte Flüchtlinge aus Mugabes Republik zur Wehr.
Aber Mugabe wähnt sich in Kaisers neuen Kleidern und seine Hochkommissarin in Windhoek betet ihm gehorsam nach, dass es nur böse Briten und deren bezahlte Marionette seien, die Partei für demokratischen Wandel, MDC, die das friedliebende Simbabwe in den Abgrund führten. Diese propagandistische Litanei vernehmen die Nachbarn und die weitere internationale Gemeinschaft mindestens schon sieben Jahre lang von Mugabe selbst und von einigen seiner Nachbeter in Namibia, darunter Altpräsident Sam Nujoma und der Vizeminister für Ländereien und Neusiedlung, Isak Katali, der in Mugabes "Landreform" der gewaltsamen Vertreibung weißer Farmer stets ein Vorbild sieht.
Wie erfrischend und Aufsehen erregend deshalb, wenn der sambische Präsident die Führung übernimmt, wenigstens eine Kernursache des nunmehr unaufhaltsamen Niedergangs Simbabwes beim Namen zu nennen: Schändung der Meinungsfreiheit und miserable Staatsführung. An einer Stelle bleibt jedoch selbst Mwanawasa in enttäuschender Weise in der Befangenheit seiner Amtskollegen und der rassistischen Agitation etlicher Populisten stecken: indem der sambische Präsident die terroristische Landreform in Simbabwe gutheißt, wobei nicht nur viele Staatsbürger Simbabwes weißer Hautfarbe illegal vertrieben wurden und der florierende Export von Agrarprodukten zur Bettelwirtschaft verwandelt wurde, sondern dazu Hunderttausende von Farmarbeitern um Wohnung, Brot und Lohn betrogen wurden, erweist sich Mwanawasa als voreingenommener Konformist, der nicht allzu sehr bei seinen Kollegen anecken möchte. Immerhin hat Sambia einige vertriebene Landwirte aufgenommen, die nun seine Farmerei stärken.
Gegen die Apartheid als weißes Regime diskriminierender Abstufung unter Menschen hat die SADC in ihrer früheren Gestalt als Frontlinienstaaten eine vereinte Front bezogen. Aufgrund der Menschenrechtscharta der Afrikanischen Union und ihrer Beobachtermission nach der Norm des "peer review mechanism" könnten SADC und die AU Mugabes Regime offen maßregeln, aber sie tun es nicht. Schwarz gegen Schwarz gilt nicht. Mwanawasa bleibt eine Ausnahme.
Aber Mugabe wähnt sich in Kaisers neuen Kleidern und seine Hochkommissarin in Windhoek betet ihm gehorsam nach, dass es nur böse Briten und deren bezahlte Marionette seien, die Partei für demokratischen Wandel, MDC, die das friedliebende Simbabwe in den Abgrund führten. Diese propagandistische Litanei vernehmen die Nachbarn und die weitere internationale Gemeinschaft mindestens schon sieben Jahre lang von Mugabe selbst und von einigen seiner Nachbeter in Namibia, darunter Altpräsident Sam Nujoma und der Vizeminister für Ländereien und Neusiedlung, Isak Katali, der in Mugabes "Landreform" der gewaltsamen Vertreibung weißer Farmer stets ein Vorbild sieht.
Wie erfrischend und Aufsehen erregend deshalb, wenn der sambische Präsident die Führung übernimmt, wenigstens eine Kernursache des nunmehr unaufhaltsamen Niedergangs Simbabwes beim Namen zu nennen: Schändung der Meinungsfreiheit und miserable Staatsführung. An einer Stelle bleibt jedoch selbst Mwanawasa in enttäuschender Weise in der Befangenheit seiner Amtskollegen und der rassistischen Agitation etlicher Populisten stecken: indem der sambische Präsident die terroristische Landreform in Simbabwe gutheißt, wobei nicht nur viele Staatsbürger Simbabwes weißer Hautfarbe illegal vertrieben wurden und der florierende Export von Agrarprodukten zur Bettelwirtschaft verwandelt wurde, sondern dazu Hunderttausende von Farmarbeitern um Wohnung, Brot und Lohn betrogen wurden, erweist sich Mwanawasa als voreingenommener Konformist, der nicht allzu sehr bei seinen Kollegen anecken möchte. Immerhin hat Sambia einige vertriebene Landwirte aufgenommen, die nun seine Farmerei stärken.
Gegen die Apartheid als weißes Regime diskriminierender Abstufung unter Menschen hat die SADC in ihrer früheren Gestalt als Frontlinienstaaten eine vereinte Front bezogen. Aufgrund der Menschenrechtscharta der Afrikanischen Union und ihrer Beobachtermission nach der Norm des "peer review mechanism" könnten SADC und die AU Mugabes Regime offen maßregeln, aber sie tun es nicht. Schwarz gegen Schwarz gilt nicht. Mwanawasa bleibt eine Ausnahme.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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