Beim Versprechen versprochen

Derzeit leben etwa 22 namibischen Bauarbeiter hinter dem Fischereiministerium in Swakopmund unter erbärmlichsten Bedingungen zusammengepfercht in einem Hüttenverschlag (Bericht im Benguela Bulletin). Bei der Baufirma soll es sich um einen "ignoranten" Chinesen handeln, der Auftraggeber ist jedoch die Regierung, die sich angeblich nicht an die städtischen Auflagen halten braucht.

Nun wird zeitgleich und kurz vor den Kommunal- und Regionalwahlen, die am 26. und 27. November stattfinden, natürlich "auf Teufel komm raus" (Gründungsvater Sam Nujoma betitelte in Walvis Bay die Oppositionspartei RDP doch wahrhaft als den "Teufel") um Anhänger geworben. Da rieselt es nur so von Ehrenworten, Zusicherungen, Beteuerungen, Gelöbnissen. Sind die SWAPO-Anhänger wirklich so naiv, dass ihnen nach 20 Jahren Misswirtschaft, Selbstbereicherung und Korruption diese Heuchelei nicht auffällt, oder sind sie mit ihrem Patriotismus inzwischen hoffnungslos versklavt?

Es ist eine Schande, dass die SWAPO-Regierung an chinesische Firmen Bauaufträge vergibt und dann auch noch zulässt, dass ihre eigenen Leute unter solch unhygienischen Bedingungen wohnen und malochen müssen. Von wegen der Lebensstandard werde verbessert und das Gesundheitsniveau angehoben. Dies sind alles Versprechen, bei denen sie sich sicherlich versprochen haben.