Beizeiten gehen
Geingob hat durch seine im Fernsehen öffentlich bekundete Absicht - es war Anfang Dezember 2001 - in der Swapo für viel Unruhe gesorgt, weil diese Erklärung vermutlich nicht mit dem Zentralkomitee abgestimmt war. In der Zwischenzeit wird Geingobs Vorhaben aus den Flanken der Partei auf seinen Verzicht zurückgefahren, dass er sich "lediglich" nicht mehr um den Vizevorsitz in der Swapo bewerben wolle, wie der für Afrika und den Nahen Osten im Auswärtigen Amt zusständige Direktor, Pius Dunaiski, in einem öffentlichen Treueaufruf für die Swapo es darlegt. Den Vize-Vorsitz hatte Geingob in einer Abstimmung im Zentralkomitee ohnehin schon einmal preisgeben müssen - offensichtlich nach intensiver Mobilmachung zu Gunsten des widerspruchslosen Vasallen Hendrik Witbooi, der für die uneingeschränkte Machtposition des Staats- und Parteipräsidenten in einer Person (Nujoma) niemals eine Gefährdung darstellen würde.
Bei der nächsten allgemeinen Wahl im Jahr 2002 errreicht Nujoma sein 75., Witbooi sein 69. und Geingob sein 63. Lebensjahr. Geingob erscheint für den "politischen Ruhestand" noch als zu jung. Beim Ausscheiden aus dem aktiven Staatsamt böten sich ihm gewiss viele andere Möglichkeiten, öffentliche Rollen zu spielen. Eine folgerichtige politische Beförderung Geingobs in das Amt des Staatspräsidenten Namibias ist für den Normalbürger durchaus denkbar, wenn man an dessen Werdegang sowie dessen beachtlichen Erfolg als Premier und pragmatischen Politiker denkt. Die Swapo müsste dazu allerdings eine tief verwurzelte afrikanische Schwelle überwinden: den Tribalismus. Die Partei müsste imstande sein, an der Spitze der Nation einen Namibier aus einer Minderheitsgruppe anzuerkennen und ihm/ihr voll zu vertrauen. Damit ist nicht gesagt, dass es in der Swapo nicht auch lernfähige oshivambo-sprechende Pragmatiker gäbe, die imstande sind, im höchsten Amt zuerst der Nation und erst dann der Partei zu dienen.
Es ist jetzt auch an der Zeit, die Absichtserklärung Nujomas, nicht wieder für das höchste Amt zu kandidieren zu wollen, durch normale Kenntnisnahme seiner demokratischen Pflicht einzuordnen und nicht als außergewöhnlichen Schritt des Wagemuts zu feiern. Die gesamte Nation, voran die Swapo und die Opposition, ist gefordert, die Debatte über die Nachfolge bezeiten in alle - möglichst öffentlichen - Gremien hineinzutragen.
Bei der nächsten allgemeinen Wahl im Jahr 2002 errreicht Nujoma sein 75., Witbooi sein 69. und Geingob sein 63. Lebensjahr. Geingob erscheint für den "politischen Ruhestand" noch als zu jung. Beim Ausscheiden aus dem aktiven Staatsamt böten sich ihm gewiss viele andere Möglichkeiten, öffentliche Rollen zu spielen. Eine folgerichtige politische Beförderung Geingobs in das Amt des Staatspräsidenten Namibias ist für den Normalbürger durchaus denkbar, wenn man an dessen Werdegang sowie dessen beachtlichen Erfolg als Premier und pragmatischen Politiker denkt. Die Swapo müsste dazu allerdings eine tief verwurzelte afrikanische Schwelle überwinden: den Tribalismus. Die Partei müsste imstande sein, an der Spitze der Nation einen Namibier aus einer Minderheitsgruppe anzuerkennen und ihm/ihr voll zu vertrauen. Damit ist nicht gesagt, dass es in der Swapo nicht auch lernfähige oshivambo-sprechende Pragmatiker gäbe, die imstande sind, im höchsten Amt zuerst der Nation und erst dann der Partei zu dienen.
Es ist jetzt auch an der Zeit, die Absichtserklärung Nujomas, nicht wieder für das höchste Amt zu kandidieren zu wollen, durch normale Kenntnisnahme seiner demokratischen Pflicht einzuordnen und nicht als außergewöhnlichen Schritt des Wagemuts zu feiern. Die gesamte Nation, voran die Swapo und die Opposition, ist gefordert, die Debatte über die Nachfolge bezeiten in alle - möglichst öffentlichen - Gremien hineinzutragen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen