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Über 100 Jahre Prinzessin-Rupprecht-Heim in Swakopmund

Wir schreiben das Jahr 1897, als zum ersten Mal die Idee geboren wurde, eine Erholungsstation für Malariaerkrankte in Swakopmund zu errichten. Diese Idee wurde letztlich in Form des heute bekannten Prinzessin-Rupprecht-Heims umgesetzt, das nicht nur eine Pflegestation oder Altersheim ist. Das Gebäude bietet einmalige Unterkünfte: Im Hotel gibt es 24 Zimmer mit rund 50 Betten. Nach intensiven Renovierungen im vergangenen Jahr wird derzeit das Pflegeheim renoviert, wo unter anderem ein neuer Aufenthaltsraum gebaut wird.


Zeittafel:

Jan. 1897: Die Idee: In Swakopmund soll eine Erholungsstation für Malariaerkrankte errichtet werden.

Dez. 1897: Entwurf für ein Lazarett.

Mai 1898: Lazarett wird umgesetzt und besteht aus einem Wellblechschuppen und einem Küchenneubau.

Jan. 1900: Gutachten zwecks Errichtung eines massiven Lazarettgebäudes, eingereicht an das auswertige Amt Berlin.

Sept. 1900: Deutsche Kolonial-Gesellschaft (DKG) signalisiert voraussichtlichen Baubeginn für Mai 1901.

Jan. 1901: Das Hafenbauamt übernimmt die Leitung für die Bauten in Swakopmund, die im Etatjahr 1901/02 vorgesehen sind. Nach einem Telegramm von Gouverneur Leutwein wird der Lazarettbau sofort begonnen.

Okt. 1901: Ein Wirtschaftsgebäude wird zusätzlich genehmigt.

März/April 1902: Der Umzug in das neue Lazarett wird erstmalig erwähnt.

Apr. 1911: Das "Militärlazarett", das der Fiskus der Gemeinde Swakopmund übereignete, wird an den Bayerischen Landesverband vom Roten Kreuz für die Kolonien zur Verfügung gestellt. Die Stadtverwaltung überträgt dem Verein die Gebäude mit der Auflage, ein "Erholungsheim" zu betreiben.

1913: Nach Umbauten und Einrichtung, für die das Geld aus Deutschland kam, sollte das Heim nach der Schirmherrin Maria-Gabriele-Prinzessin-Rupprecht-Heim (verstorbene Gattin des bayerischen Kronprinzen Rupprecht) benannt werden.

1914: Mit dem Namen Prinzessin-Rupprecht-Heim wird das Erholungsheim unter Verantwortung von Schwester Marie Douglas eröffnet.

In den Kriegsjahren wurde das Haus von unterschiedlichen Truppen besetzt und dementsprechend in einen geradezu unbeschreiblich verheerenden Zustand gebracht. Während einer Grippe-Epidemie (Oktober 1918) wurde das Heim zwischendurch ebenfalls als Lazarett genutzt.
Dez. 1918: Wiederaufbau und Einrichtung als Erholungsheim durch Oberin Marie Douglas.

1925: Nach Vereinbarung mit dem katholischen Hospital wird ein "Wöchnerinnenheim" eröffnet und die Entbindungsanstalt im Hospital geschlossen.

1927: Einweihung eines Kindererholungsheimes.

1932/33: Das gesamte Anwesen wird von der Stadtverwaltung Swakopmund dem "Frauenverein für Deutsche Übersee vom Roten Kreuz" mit der Auflage übergeben, Mütter und Kinder zu versorgen.

1936: Krabbelheim für Ein- bis Dreijährige wird eingerichtet.

Bis zum Zweiten Weltkrieg haben die Verantwortlichen des Hauses immer wieder Räume unterschiedlich genutzt, um die Auflagen der Swakopmunder Stadtverwaltung zu erfüllen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg (die staatlichen Zuschüsse verringerten sich) wurden zur besseren Auslastung der Räume zusätzlich Gäste aufgenommen. So erfolgten immer wieder Modernisierungen und Erweiterungen.

1954: Der Neubau eines Schülerheims kann durch Spenden aus der Bevölkerung und mit Zuschüssen des Auswärtigen Amtes realisiert werden.

1972: Ein Neubau mit sechs Gästezimmern und Garagen mit zusätzlicher finanzieller Unterstützung von der Schwesternschaft "Übersee" e.V. und dem DRK Präsidium Bonn entsteht.

1977: Schließung des Schülerheims, da vom Staat ein Internat für Deutschsprechende eröffnet hat.

1979: Renovierung der Ovambo-Unterkünfte.

1980: Vermietungen an die Rössing-Uran-Minengesellschaft für die Unterbringung der jungen farbigen weiblichen Angestellten, die in Hotels unterkommen.

1989: Im Marie-Douglas-Haus wird eine Pflegestation für Senioren eingerichtet.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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