Über 1500 leben in Etoscha
Im berühmtesten Naturschutzgebiet Namibias, dem Etoscha-Nationalpark, leben offiziell 1553 Personen. Dies gab der Direktor der Naturschutzbehörde auf Nachfrage bekannt. Damit leben in dem Nationalpark mehr Menschen als z.B. im Ort Kalkrand, wo laut Erhebung von 2011 insgesamt 1238 Einwohner verzeichnet wurden oder Koës (1530), Tses (1365) und Leonardville (1191). Im Hauptrastlager Okaukuejo, wo auch der Hauptsitz der Parkbehörde ist, leben 1024 Personen. Davon sind 139 Personen beim Ministerium für Umwelt und Tourismus angestellt, 116 arbeiten für das kommerzielle staatliche Unternehmen Namibia Wildlife Resorts (NWR) und sechs sind in der dortigen Ambulanz beschäftigt. Zudem wohnen in Okaukuejo 423 Schüler und Lehrer sowie 340 Arbeitslose und Familienmitglieder der Angestellten.
In Namutoni würden 208 Personen leben, davon 36 Angestellte des Umweltministeriums, 92 NWR-Angestellte und 80 Familienangehörige und Arbeitslose. In Otjovazandu im Westen des Etoscha-Nationalparks wohnen 32 Naturschutzbeamte und -angestellte sowie 75 Familienangehörige - darunter Kinder - und Arbeitslose. Im Rastlager Halali wohnen insgesamt 157 Personen, wovon neun beim Umweltministerium angestellt sind, 103 bei NWR und es sich bei 45 um Arbeitslose und Familienangehörige handeln soll. Beim Dolomite Camp im Westen des Parks wohnen 36 NWR-Angestellte und beim Onkoshi-Camp im Osten des Nationalparks nördlich vom Namutoni-Rastlager wohnen 21 NWR-Angestellte. Bei Ombika direkt am Anderson-Eingangstor seien 68 arbeitslose Hai//om und Familienmitglieder wohnhaft. Die Zahl der Arbeitslosen und der Familienangehörigen würde jedoch ständig variieren, da Besucher und Familienangehörige fortwährend kommen und gehen, so das Umweltministerium.
Auf die Frage ob es Squatter (Wilde Siedler) im Etoscha-Nationalpark gebe, teilte der Direktor der Naturschutzbehörde mit, dass "in allen Lagern außer Dolomite und Onkoshi Erwachsene gebe, die dort als Squatter leben. Die Zahlen werden für Okaukuejo mit 280, Namutoni mit 60 und Ombika mit 68 angegeben. Im Halali-Rastlager würden keine Squatter leben. Die meisten der sogenannten Wilden Siedler seien ehemalige Angestellte des Umweltministeriums und von Namibia Wildlife Resorts, die nach ihrer Pensionierung weiter im Park wohnen. Andere Squatter seien Familienmitglieder von Ministerium- oder NWR-Angestellten.
Dem Direktor der Naturschutzbehörde zufolge seien keine Personen gezwungen worden den Park zu verlassen. 18 Personen hätten jedoch den Etoscha-Nationalpark freiwillig verlassen und seien auf den Farmen Balalaika und Toevlug angesiedelt worden. Auf die Frage ob die neuen 98 neuen Häuser die für Angestellte bei Ombika/Anderson-Eingangstor (51) und dem Galton-Eingang im Westen (47) errichtet und vom Millennium Challenge Account der USA finanziert werden (AZ berichtete) für die Anzahl der Angestellten ausreichen werden, sagte der Direktor der Naturschutzbehörde, dass dies nicht der Fall sei. Das Umweltministerium werde weitere Häuser für Angestellte errichten, bestehende Häuser renovieren und nicht dauerhafte Wohnungen abreißen.
Von Dirk Heinrich
Windhoek
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Allgemeine Zeitung
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