Über die Grenzen des Ungehorsams
Er sei nachtragend, intolerant und dulde keinen Widerspruch, sagten die einen. Er habe sich endlich gegen parteiinterne Widersacher durchgesetzt und damit Führungsstärke bewiesen, lobten ihn andere. War es also Ausdruck mangelnder Kritikfähigkeit oder eine überfällige Machtdemonstration, als Präsident Hage Geingob die Minister Ekandjo und Iivula-Ithana entlassen hat?
Die ambivalente Reaktion zeigt nicht nur ein unterschiedliches Demokratieverständnis, sondern auch, wie sehr sich Geingobs mutiger Versuch gerächt hat, in der an Kadavergehorsam und intellektuelle Gleichschaltung gewohnten SWAPO mehr freien Meinungsaustausch zu wagen. Gescheitert ist dieses Experiment deshalb, weil Genossen wie Ithana und Ekandjo vor dem SWAPO-Kongress die ihnen gebotene Bühne dazu missbraucht haben, sich auf Kosten des Parteipräsidenten zu profilieren und diesen in verächtlicher Weise öffentlich bloßzustellen. Weil sie mit dem von Geingob ermutigten Richtungsstreit auch jegliche Hemmungen verloren und versucht haben, die Grenzen des Ungehorsams auszutarieren. Weil sie Geingob nie fürchten gelernt und ihn durch ihre Verleumdungen zum Handeln gezwungen haben.
Nicht weil er den Diffamierungen nicht standgehalten hätte, sondern weil er sich wieder Respekt verschaffen, ein Exempel statuieren musste. Schließlich geht es hier nicht um programmatische Differenzen, sondern um eine Frage des Anstands. Wer sich wie viele von Geingobs Rivalen derart im Ton vergreift, der fordert eine Reaktion heraus, der lässt einem Vorgesetzten nur die Wahl, seine Führungsposition durch haltlose Anfeindungen in Frage stellen zu lassen oder durchzugreifen.
Geingob hat zu Recht die Peitsche gewählt und damit eine rote Linie gezogen. Eine Linie die definiert, wo die inhaltliche Auseinandersetzung aufhört und politische Meuterei beginnt. Eine Grenze die klarmacht, dass man seinem Parteipräsidenten zwar in Abneigung verbunden sein, ihm aber dennoch ein Mindestmaß an Achtung entgegenbringen kann.
Marc Springer
Die ambivalente Reaktion zeigt nicht nur ein unterschiedliches Demokratieverständnis, sondern auch, wie sehr sich Geingobs mutiger Versuch gerächt hat, in der an Kadavergehorsam und intellektuelle Gleichschaltung gewohnten SWAPO mehr freien Meinungsaustausch zu wagen. Gescheitert ist dieses Experiment deshalb, weil Genossen wie Ithana und Ekandjo vor dem SWAPO-Kongress die ihnen gebotene Bühne dazu missbraucht haben, sich auf Kosten des Parteipräsidenten zu profilieren und diesen in verächtlicher Weise öffentlich bloßzustellen. Weil sie mit dem von Geingob ermutigten Richtungsstreit auch jegliche Hemmungen verloren und versucht haben, die Grenzen des Ungehorsams auszutarieren. Weil sie Geingob nie fürchten gelernt und ihn durch ihre Verleumdungen zum Handeln gezwungen haben.
Nicht weil er den Diffamierungen nicht standgehalten hätte, sondern weil er sich wieder Respekt verschaffen, ein Exempel statuieren musste. Schließlich geht es hier nicht um programmatische Differenzen, sondern um eine Frage des Anstands. Wer sich wie viele von Geingobs Rivalen derart im Ton vergreift, der fordert eine Reaktion heraus, der lässt einem Vorgesetzten nur die Wahl, seine Führungsposition durch haltlose Anfeindungen in Frage stellen zu lassen oder durchzugreifen.
Geingob hat zu Recht die Peitsche gewählt und damit eine rote Linie gezogen. Eine Linie die definiert, wo die inhaltliche Auseinandersetzung aufhört und politische Meuterei beginnt. Eine Grenze die klarmacht, dass man seinem Parteipräsidenten zwar in Abneigung verbunden sein, ihm aber dennoch ein Mindestmaß an Achtung entgegenbringen kann.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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