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Über die Hinterhofzüchterei

Da haben wir es wieder:

"Als Weihnachtsgeschenk : 6 gesunde Welpen zu verkaufen ...."

Da sollen mal wieder Welpen als Weihnachtsgeschenk unter `n Weihnachtsbaum gelegt werden. Und der neue Eigentümer - wohlmöglich noch ein Kind - weiß vorher noch von nichts. Soll sich aber 12-15 Jahre um den Hund kümmern! Und wenn man weiter liest: "Ridgeback/Dalmatiner Kreuzungen..." Auch da kommt es mir heiß hoch! Wie kann man zwei solch verschiedene Rassen kreuzen! Von "Züchten" kann da ja wohl kaum die Rede sein! Kann der Eigentümer der Hündin nicht ein bisschen besser aufpassen? Wie wäre es mit Sterilisation?

Dann wandern meine Augen weiter: Die Anzeige darunter: "Rottweiler-Mischlingswelpe ... etc." Auch eine Kreuzung also. Wann fangen die Bürger dieses Landes mal an, Verantwortung in der Tierhaltung zu zeigen und nicht immer blindlings quer durch alle Rassen zu kreuzen? Jeder Mensch weiß auch, dass es in dieser Jahreszeit besonders schwer ist, Welpen zu verkaufen, denn viele Leute sind auf Urlaub und wollen sich den Stress, einen Welpen großzuziehen nicht jetzt aufhalsen. Wirklich gute Zuhause für Haustiere sind auch nicht leicht zu finden! Und komisch, gerade in dieser Zeit sind die Anzeigebretter in den Kaufhäusern, der Tierschutz und die Zeitungen mit Welpen, bzw. mit Anzeigen von Welpen geradezu überschwemmt!

Bitte Leute, hört auf damit! Niemals darf ein Tier als Überraschungsgeschenk unter `m Weihnachtsbaum, auf dem Geburtstagstisch oder sonstwo verschenkt werden. Der neue Eigentümer muss in jedem Fall vorher informiert sein. Schließlich gibt es ja so viele Hunde- oder Katzenrassen und nicht jede gefällt einem. Ein Eigentümer und auch die anderen Mitbewohner eines Hauses müssen ALLE diesen Hund/diese Katze mögen.

Wer unbedingt einen Wurf Welpen produzieren möchte, der sollte sich VORHER nach etwaigen Abnehmern erkundigen. 90% der Interessenten springen dann doch noch ab; also immer viel mehr Leute auf einer Liste haben, als die Hündin überhaupt Welpen bekommen kann. Und wer keine Jungen haben möchte, sollte sich wirklich zur Sterilisation seines Hundes/seiner Katze entscheiden!

Schade, dass wir vom Hochland Hundeklub und auch die Mitglieder von den anderen Hundeklubs immer wieder auf Granit und Unverständnis stoßen, wenn wir dieses Thema ansprechen. Wir gönnen jedem Hund ein liebevolles Zuhause, aber liebevolle Zuhause sind selten. Es gibt weit mehr Hunde als Zuhause; also mein ganz großer Weihnachtswunsch wäre: eine lange Schlange bei den Tierärzten von Leuten mit ihren Haustieren, um sie sterilisieren zu lassen! Diese ewige Hinterhofzüchterei muss endlich aufhören!



Agnes Hoffmann

Vorsitzende: Hochland Hundeklub,Windhoek

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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