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Über die Köpfe hinweg

Die beiden Kommentare bestätigen eigentlich nur, was scheinbar bei unseren Stadtverwaltungen
immer "normaler" wird. Nämlich über die Köpfe ihrer Kunden, die wir ja sind, Dinge zu entscheiden, mit denen wir absolut nicht einverstanden sind.
Eben dieses Schnäppchen an die regierende Partei in Swakopmund, oder entgegen den vernünftigen Verboten (oder sind es vielleicht keine Verbote mehr?) im Flutgebiet wie am Klein Windhoek-Rivier, zu bauen.
Wer am Freitag die englischsprachige Tageszeitung (nicht die von der Regierung) gelesen hat, weiß nun auch von dem Streich, den sich die Stadtverwaltung in Eros geleistet hat. Auch hier wurde ein sogenanntes "rezoning" gutgeheißen, das von den Anwohnern ganz vehement abgelehnt wurde. Und zwar über alle möglichen Instanzen. Zuerst über die Stadtverwaltung selbst, dann über deren obersten Direktor und zuletzt über das Ministerium (Regional and Local Government). Von hier aus wurde dem Einwand der Anlieger endlich stattgegeben. Man freute sich allerdings zu früh; denn der Minister hat sich das Ganze nun anders überlegt. Da fragt sich nun der ehrliche Bürger ganz naiv: warum?
Wenn ein Entwickler schon vor irgendeiner Zusage beginnt umzubauen, nämlich alle Bäder raus, Küche raus usw, damit es viele Klassenzimmer geben kann, dann war er sich seiner Sache doch schon ziemlich sicher, nicht wahr? Und wenn dieser Entwickler, als er gemerkt hat, dass sich die Anwohner scheinbar auch noch mit Erfolg wehren, droht, von wegen: "I'll grind you people", na, was soll man davon denken? Ganz abgesehen davon, dass er auch noch manche Nachbarn bei der Stadtverwaltung angeklagt hat, sie würden illegale Geschäfte von ihren Häusern aus betreiben, was sich natürlich als nicht richtig herausgestellt hat.
Im Übrigen diskriminiert niemand der Anwohner gegen "disabled children"; nur gehört eine Schule mit über 120 Schülern, egal, ob behindert, nicht behindert oder schwer erziehbar, absolut nicht in eine ruhige Wohngegend, deren Straßenverhältnisse und Kanalisation nicht dafür geschaffen sind.

Anna-Maria Ploner, Windhoek

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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