Bericht mit "positiven Turbulenzen"
Rund einen Monat nachdem der General-Buchprüfer eine verheerende Revision der Finanzlage des NBC (März 2004) vorgelegt hat, wurde zu Beginn dieser Woche die offizielle Bilanz 2003/2004 des Staatssenders veröffentlicht.
Windhoek - In der aufwändig produzierten Hochglanz-Broschüre, gespickt mit Fotos diverser namibischer Politiker und ausländischer Prominenz wie Simbabwes Präsident Robert Mugabe, ziehen der unter Korruptionsverdacht stehende Ex-Intendant Gerry Munyama und der Ex-Vorstandsvorsitzende Uazuva Kaumbi Fazit über ein "aufregendes" Jahr, in dem große Veränderungen und "positive Turbulenzen" (Munyama) stattgefunden hätten. So seien fast 100% aller Posten auf oberer und mittlerer Führungsebene neu besetzt worden und hierdurch viele "Leistungsbarrieren" überwunden worden, so Munyama. Auch Kaumbi, als frischgebackener Filmproduzent durch das Produktions- und Finanzfiasko seines Nujoma-Heldenepos' "Where others wavered" in die Schlagzeilen geraten, meint, "dass NBC im Rahmen seiner Zielsetzung ein angemessenes Format zeigen könnte".
Natürlich war das Finanzjahr 2004 in den Augen von beiden Verantwortlichen nicht nur rosig. So beklagt Kaumbi, dass die Staatssubventionen (N$ 104 Mio.) nicht gereicht hätten und dass es um die Finanzdisziplin nicht gut bestellt sei. Munyama erwähnt nebensächlich ein "akutes" Cash-Flow-Problem und weist darauf hin, dass die Arbeitsbeziehungen beim Staatssender "durch Unzufriedenheit und endlose Forderungen" getrübt worden seien. "Hohe Erwartungen" habe das Personal der "neuen NBC" gehabt.
Für viel Aufregung, aber wenig "positive Turbulenzen" habe hingegen nicht nur der Werdegang der ehemaligen Führungsriege gesorgt, sondern auch das Finanzchaos, das sie hinterlassen habe. Zur Erinnerung: Auf Grund der prekären Finanzlage des Staatssenders hat der General-Buchprüfer die Privatgesellschaft PricewaterhouseCoopers Chartered Accountants beauftragt, eine Außenprüfung der Bilanz des Finanzjahres 2003/2004 vorzunehmen. Das Fazit der Untersuchung war verheerend: Der NBC sei de facto bankrott und könne kaum mehr als laufender Betrieb bezeichnet werden.
Die eigenen Zahlen des NBC weisen einen Nettoverlust von N$ 27,5 Mio. aus. Der Genralbuchprüfer urteilt jedoch, dass dieser Betrag "höher liegen könnte". An der Kompetenz der NBC-internen Verwaltung lässt der General-Buchprüfer keinen Zweifel: Ein Revisionsurteil sei nicht möglich gewesen, weil die offiziellen Zahlen in vielen Fällen weder belegt noch dokumentiert werden konnten.
Nichtsdestotrotz lohnt sich ein Blick in die Bilanz: In der Gewinn- und Verlust-Rechnung erscheint, wie erwähnt, ein Defizit in Höhe von N$ 27,5 Mio. Das durch hauptsächlich Werbung und Lizenzgebühren selbst erwirtschaftete Einkommen belief sich auf N$ 29 Mio. Der Steuerzahler hingegen hielt NBC mit Subventionen in Höhe von N$ 104 Mio. über Wasser. Den "endlosen Forderungen" seines Personals wurde der Staatssender mit Löhnen und Gehältern in Höhe von fast N$ 60 Mio. gerecht. Dass Munyama laut General-Buchprüfer ein zinsfreies Darlehen in Höhe von N$ 100000 bekommen hat, wird in dem Bericht jedoch nicht erwähnt.
Windhoek - In der aufwändig produzierten Hochglanz-Broschüre, gespickt mit Fotos diverser namibischer Politiker und ausländischer Prominenz wie Simbabwes Präsident Robert Mugabe, ziehen der unter Korruptionsverdacht stehende Ex-Intendant Gerry Munyama und der Ex-Vorstandsvorsitzende Uazuva Kaumbi Fazit über ein "aufregendes" Jahr, in dem große Veränderungen und "positive Turbulenzen" (Munyama) stattgefunden hätten. So seien fast 100% aller Posten auf oberer und mittlerer Führungsebene neu besetzt worden und hierdurch viele "Leistungsbarrieren" überwunden worden, so Munyama. Auch Kaumbi, als frischgebackener Filmproduzent durch das Produktions- und Finanzfiasko seines Nujoma-Heldenepos' "Where others wavered" in die Schlagzeilen geraten, meint, "dass NBC im Rahmen seiner Zielsetzung ein angemessenes Format zeigen könnte".
Natürlich war das Finanzjahr 2004 in den Augen von beiden Verantwortlichen nicht nur rosig. So beklagt Kaumbi, dass die Staatssubventionen (N$ 104 Mio.) nicht gereicht hätten und dass es um die Finanzdisziplin nicht gut bestellt sei. Munyama erwähnt nebensächlich ein "akutes" Cash-Flow-Problem und weist darauf hin, dass die Arbeitsbeziehungen beim Staatssender "durch Unzufriedenheit und endlose Forderungen" getrübt worden seien. "Hohe Erwartungen" habe das Personal der "neuen NBC" gehabt.
Für viel Aufregung, aber wenig "positive Turbulenzen" habe hingegen nicht nur der Werdegang der ehemaligen Führungsriege gesorgt, sondern auch das Finanzchaos, das sie hinterlassen habe. Zur Erinnerung: Auf Grund der prekären Finanzlage des Staatssenders hat der General-Buchprüfer die Privatgesellschaft PricewaterhouseCoopers Chartered Accountants beauftragt, eine Außenprüfung der Bilanz des Finanzjahres 2003/2004 vorzunehmen. Das Fazit der Untersuchung war verheerend: Der NBC sei de facto bankrott und könne kaum mehr als laufender Betrieb bezeichnet werden.
Die eigenen Zahlen des NBC weisen einen Nettoverlust von N$ 27,5 Mio. aus. Der Genralbuchprüfer urteilt jedoch, dass dieser Betrag "höher liegen könnte". An der Kompetenz der NBC-internen Verwaltung lässt der General-Buchprüfer keinen Zweifel: Ein Revisionsurteil sei nicht möglich gewesen, weil die offiziellen Zahlen in vielen Fällen weder belegt noch dokumentiert werden konnten.
Nichtsdestotrotz lohnt sich ein Blick in die Bilanz: In der Gewinn- und Verlust-Rechnung erscheint, wie erwähnt, ein Defizit in Höhe von N$ 27,5 Mio. Das durch hauptsächlich Werbung und Lizenzgebühren selbst erwirtschaftete Einkommen belief sich auf N$ 29 Mio. Der Steuerzahler hingegen hielt NBC mit Subventionen in Höhe von N$ 104 Mio. über Wasser. Den "endlosen Forderungen" seines Personals wurde der Staatssender mit Löhnen und Gehältern in Höhe von fast N$ 60 Mio. gerecht. Dass Munyama laut General-Buchprüfer ein zinsfreies Darlehen in Höhe von N$ 100000 bekommen hat, wird in dem Bericht jedoch nicht erwähnt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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