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Überteuerter Gebäudeabriss
Überteuerter Gebäudeabriss

Überteuerter Gebäudeabriss

Beamte untersuchen die Auftragsvergabe - Vizeminister wird ebenfalls beschuldigt
Frank Steffen
Von C. Sasman & F. Steffen, Windhoek

Seit vielen Jahren stand im Stadtzentrum Okahandja eine abgebrannte Hotelruine, die mancherorts als Schandfleck beschrieben wurde. Als unlängst der längst überfällige Abriss vorgenommen wurde, atmeten einige Einwohner der Ortschaft erleichtert auf, da sich dort auch Gesindel aufhielt. Allerdings soll dieser Abriss 2,4 Millionen N$ gekostet haben - eine Ausgabe, die scheinbar vom wiederholt umstrittenen Staatssekretär des Ministeriums für öffentliche Arbeiten und Transport (MoWT), Willem Goeieman, gutgeheißen worden war.

Der Hauptuntersuchungsbeamte der Antikorruptions-Kommission (ACC), Nelius Becker, bestätigte gestern der NMH auf Nachfrage, dass die ACC jetzt diese laut MoWT-Vizeminister Sankwasa James Sankwasa „hoffnungslos überteuerte Demolierung eines Gebäudes im Wert von 800000 N$ bis einer Million N$“ untersuchen wird. Der Auftrag war an die Firma ADDI Investment Africa (Pty) Ltd vergeben worden.

Die ACC befasst sich laut Beckers besagter Auskunft vorerst nur mit der „unrechtmäßigen Vergabe des Auftrags“, das Gebäude abzureißen: „Ersten Anzeichen nach wurde der Auftrag scheinbar nicht gemäß des neuen Auftragsvergabe-Gesetzes ausgeschrieben. Jetzt werden wir auch die persönlichen Beziehungen und Verhältnisse der betroffenen Personen zu- und miteinander untersuchen sowie die Art, wie man zu diesem Preis gelangt ist, der grundsätzlich nur den Abriss von Mauern vorsieht.“

Sankwasa war angeblich am vergangenen Samstag persönlich mit seinem Amtswagen vorgefahren und hatte als „Hüter von Staatseigentum“ den sofortigen Einhalt der Arbeiten verlangt; dabei rief er sogar die Polizei zu Hilfe. Laut Digitalaufnahmen, die auf elektronischen Plattformen zirkulieren, hatte sich Sankwasa über die Absegnung der diesbezüglichen Rechnung geärgert, die aus bisher unbekanntem Grund - und entgegen dem sonstigen Brauch -, binnen einem Tag gutgeheißen und zur Zahlung freigegeben worden war.

Der geschäftsführende Direktor von ADDI Investment, John John Trappatoni (sein Nachname laut eigener Angabe - scheinbar auch als John John Sylvanus bekannt) soll sich mit dem Vizeminister angelegt haben. Er könne nichts dafür, dass das Ministerium „verwaltungstechnische Probleme“ habe und somit verlangte er einen schriftlichen Auftrag vom Minister, die Arbeiten einzustellen.

„Eigeninteresse“

Als Sankwasa ihm mit einer Anklage drohte, erklärte der Bauunternehmer, dass er wisse, dass Sankwasa aus „Eigeninteresse“ handelt, da er an einer Entwicklung gemeinsam mit Malaysiern interessiert sei. In der Tat hatte die Technische Hochschule Limkokwing aus Malaysia in der Vergangenheit ihr Interesse an der Errichtung einer Universität in Namibia verkündet. Dabei waren auch verschiedene Grundstücke und Gebäude in Okahandja als mögliche, künftige Niederlassung in Betracht gezogen worden.

In einem Brief an die ACC behauptet besagter John nun, dass Sankwasa zu einer vorigen Gelegenheit das abgebrannte Hotel, das seit 1985 dem Staat gehört, gemeinsam mit einer Delegation aus Malaysia besucht hatte. Die namibische Hochkommissarin in Malaysia, Anne Namakau Mutelo, habe diese Gruppe als potenzielle Investoren nach Namibia gesandt. Daher sei der Minister in diesem Einzelfall „plötzlich daran interessiert, den formellen Amtsweg zu beschreiten“.

John erkennt eine Verschwörung von „Personen aus der Sambesi-Region“ und behauptet ferner, dass Sankwasa sich unrechtmäßig über eine Drittperson in einem weiteren Ministerium nähere Einzelheiten über ADDI Investment besorgt habe.

Sankwasa wollte sich gestern nicht zu den Behauptungen äußern, die John schriftlich an die ACC gerichtet hatte, während Mutelo entsprechende Nachfragen an ihre Chefin Selma Ashipala-Musavyi im Außenamt verwies.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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