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Berufsausbildung wird gestärkt
Berufsausbildung wird gestärkt

Berufsausbildung wird gestärkt

Windhoek - Die bilaterale Vereinbarung bildet gleichzeitig den Rahmen zu einem Orientierungsbesuch, den Iyambo schon im September auf Einladung von Niebel in Deutschland durchführen wird. Bei der gestrigen Begegnung der Delegation Niebels und der Kräfte Iyambos - neben letzterem saßen Vizeminister Dr. David Namwandi und die Leiterin der Behörde für Berufsbildung, Maria Nangolo-Rukoro, (NTA: Namibian Training Authority) - eröffnete der Bildungsminister das Gespräch mit dem Hinweis auf die Bedeutung qualifizierter Kindergärtnerinnen. Für ihn fängt die derzeitige Bildungsmisere bereits mit dem Mangel an Kindergärten und fehlender qualifizierter Kräfte der Vorschulen an.
Bevor er zum Hauptthema der Absichtserklärung kam, betonte der Bildungsminister die Bedeutung der Deutschsprachigkeit in Namibia und bedauerte den Mangel an Deutschlehrern, da die bestehende Anzahl den Anforderungen nicht genügen könne. Er nannte eine Zahl von 1800 Schülern, die Deutsch als Muttersprache erlernen, und rechnete dann noch 5000 Schüler hinzu, die Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache belegen.
Durch mehr Berufsausbildung verspricht sich Iyambo einen Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, zu der er die allgemeine Statistik von 51% zitierte, diese Ziffer jedoch mit dem äußerst hohen Prozentsatz der Arbeitslosen unter den Jugendlichen ergänzte: 70%. Durch den Anstoß zu mehr Berufsausbildung, so meint Iyambo, werde auch der Privatsektor angeregt, die Ausbildung aktiv zu unterstützen. Iyambo sprach von der Notwendigkeit ein Instandhaltungsteam für die Regierungsgebäude zu gründen, das im Zuge der neuen Berufsbildung entstehen soll. Die meisten Regierungsgebäude sind noch neu, etliche sind jedoch bereits in einem vernachlässigten Zustand, weil das Ministerium für Öffentliche Arbeiten sich kaum um Instandhaltung kümmert. Iyambo sprach voller Anerkennung von der "Qualität deutscher Ausrüstung", die bei Renovierung und Reparaturen von Gebäuden angewandt werden soll.
Niebel begrüßte die Möglichkeit, die deutsch-namibische Kooperation vieler anderer Bereiche nun auch auf die Berufsbildung ausdehnen zu können. Dem eingefahrenen System der Berufsschulen in Deutschland rechnet Niebel im Vergleich zu anderen EU-Staaten die relativ niedrige Arbeitslosigkeit zu. "Sollten wir das System nach Namibia übertragen?" wollte er wissen und verneinte diese Frage sofort selbst. "Aber wir wissen, welche Stellschrauben wir zu drehen haben." Die Berufsbildung müsse sich unbedingt am Arbeitsmarkt orientieren.
Niebel lobte den großen materiellen Einsatz der namibischen Regierung für das Schulwesen und für die Bildung insgesamt. 22% des Gesamthaushalts wird dafür angewandt. "Aber die Summe allein entscheidet noch nicht den Erfolg", schränkt auch Niebel wieder ein. Die Mittel müssen nutzbar angewandt werden.
Schwerpunktmäßig soll die Berufsbildung mit deutscher Unterstützung die Bereiche Mechanik, Technologie, Transportwesen, erneuerbare Energie und Berieselung in ländlichen Gebieten einschließen.

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Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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