Besinnen auf die Menschen
"Kontakt schafft Sympathie." Norbert Blüm wurde nicht müde, dies während seines Aufenthaltes vergangene Woche immer wieder zu betonen. Und Sympathie erntete er auch von vielen der Namibier, die den ehemaligen Bundesmininster für Arbeit und Sozialwesen bei seinen öffentlichen Auftritten erlebten. Einer von diesen war einem Vortrag über die "Zukunft des Sozialstaates" gewidmet. 16 Jahre Ministerzeit unter der Kohl-Regierung machen Blüm zu einem Kenner der Szene - in Deutschland. Aber wie sieht es in Namiba aus? Kann man die Bedingungen beider Länder vergleichen? Blüm meint ja.
Die Vergangenheit habe gezeigt, dass sowohl der Kapitalismus, als auch der Sozialismus gescheitert sind. Beide Beispiele kennt auch die deutsche Geschichte. Die soziale Martwirtschaft a la Bundesrepublik - ein Königsweg? Er könne kein Rezept nach dem Motto "Man nehme..." vermitteln, sagte Blüm. Es gehe - betonte er - vielmehr darum, eine eigene Struktur aufzubauen. Dafür habe Namibia gute Ansätze. Diese zu nutzen, ist Herausforderung für die Menschen. Dazu müssen sie aktiv werden, und sie dürfen nicht warten. Zunächst aber muss sich Namibia deutlich für ein System bekennen. Hier ein bisschen Sozialismus, dort ein bisschen Marktwirtschaft; hier Arbeitgeber beschimpfen, dort um Investoren betteln - das funktioniert nicht. Die positiven Elemente beider Ordnungen - Leistung und soziale Verantwortung - ins Gleichgewicht zu bringen, sei der Schlüssel zum Erfolg, sagt Blüm. Diese Balance, wie er es nennt, müsse täglich neu erarbeitet und erkämpft werden.
Im Mittelpunkt steht der Mensch. Namibia braucht dringend Arbeitsplätze, um die Armut zu senken und die soziale Sicherheit zu erhöhen. Sicherheit heißt Frieden. Und Wohlstand. Die Arbeitnehmer benötigen wiederum effektive Vetretungen. Gewerkschaften, die der Regierung zum Munde reden und mit politischer Streitsucht das ökonomische Klima vergiften, erweisen nicht nur ihren Mitgliedern einen Bärendienst, sondern verspielen auch den Namibia-Bonus bei Investoren, um die man an anderer Stelle wirbt. Einer Regierung indes, der es vordergründig um Polemik, Machtansprüche und Darstellung (eigener "Erfolge") geht, ist überdies noch nicht klar geworden, dass die Welt zusammengerückt ist und Namibia sich der Globalisierung nicht entziehen kann.
In dieser kurzlebigen Zeit, in der es keine Atempausen zum besseren Verstehen gibt, drehe sich immer mehr um das so genannte Humankapital, sagt Blüm. "Die Finanzströme sind so schnell und von uns nicht mehr zu beeinflussen. Einer Nation bleiben also nur noch die Menschen." Und diese, im Spiel weltweiter Mächte überforderten Menschen sehnen sich nach Heimat, Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden. Sozialen Frieden. Wird es Namibia gelingen, die richtige Balance zu finden? Der Sozialstaat jedenfalls bleibt hier keine Illusion. Kontakte wie diese in der vergangenen Woche könnten helfen - nicht bei einer Bevormundung, sondern beim Gedankenaustausch. Und um Sympathie zu schaffen. Blüm jedenfalls fand Namibia sehr sympathisch - und will deshalb wiederkommen.
Die Vergangenheit habe gezeigt, dass sowohl der Kapitalismus, als auch der Sozialismus gescheitert sind. Beide Beispiele kennt auch die deutsche Geschichte. Die soziale Martwirtschaft a la Bundesrepublik - ein Königsweg? Er könne kein Rezept nach dem Motto "Man nehme..." vermitteln, sagte Blüm. Es gehe - betonte er - vielmehr darum, eine eigene Struktur aufzubauen. Dafür habe Namibia gute Ansätze. Diese zu nutzen, ist Herausforderung für die Menschen. Dazu müssen sie aktiv werden, und sie dürfen nicht warten. Zunächst aber muss sich Namibia deutlich für ein System bekennen. Hier ein bisschen Sozialismus, dort ein bisschen Marktwirtschaft; hier Arbeitgeber beschimpfen, dort um Investoren betteln - das funktioniert nicht. Die positiven Elemente beider Ordnungen - Leistung und soziale Verantwortung - ins Gleichgewicht zu bringen, sei der Schlüssel zum Erfolg, sagt Blüm. Diese Balance, wie er es nennt, müsse täglich neu erarbeitet und erkämpft werden.
Im Mittelpunkt steht der Mensch. Namibia braucht dringend Arbeitsplätze, um die Armut zu senken und die soziale Sicherheit zu erhöhen. Sicherheit heißt Frieden. Und Wohlstand. Die Arbeitnehmer benötigen wiederum effektive Vetretungen. Gewerkschaften, die der Regierung zum Munde reden und mit politischer Streitsucht das ökonomische Klima vergiften, erweisen nicht nur ihren Mitgliedern einen Bärendienst, sondern verspielen auch den Namibia-Bonus bei Investoren, um die man an anderer Stelle wirbt. Einer Regierung indes, der es vordergründig um Polemik, Machtansprüche und Darstellung (eigener "Erfolge") geht, ist überdies noch nicht klar geworden, dass die Welt zusammengerückt ist und Namibia sich der Globalisierung nicht entziehen kann.
In dieser kurzlebigen Zeit, in der es keine Atempausen zum besseren Verstehen gibt, drehe sich immer mehr um das so genannte Humankapital, sagt Blüm. "Die Finanzströme sind so schnell und von uns nicht mehr zu beeinflussen. Einer Nation bleiben also nur noch die Menschen." Und diese, im Spiel weltweiter Mächte überforderten Menschen sehnen sich nach Heimat, Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden. Sozialen Frieden. Wird es Namibia gelingen, die richtige Balance zu finden? Der Sozialstaat jedenfalls bleibt hier keine Illusion. Kontakte wie diese in der vergangenen Woche könnten helfen - nicht bei einer Bevormundung, sondern beim Gedankenaustausch. Und um Sympathie zu schaffen. Blüm jedenfalls fand Namibia sehr sympathisch - und will deshalb wiederkommen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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