"Besorgt über Madagaskar"

Windhoek - Die Regierung hat die politischen Ereignisse auf Madagaskar scharf kritisiert. "Wir verurteilen die nicht verfassungsgemäße Absetzung der demokratisch gewählten Regierung von Präsident Marc Ravalomanana aufs Äußerste", heißt es in einer gestern veröffentlichten Stellungnahme des Außenministeriums. Man habe die politischen Entwicklungen auf der ebenfalls zum Staatenbund SADC gehörenden Insel mit großer Sorge betrachtet. Der gewaltsame Umsturz könne keinesfalls mit den Prinzipien und Statuten der SADC und der Afrikanischen Union vereinbart werden, heißt es weiter. Die Opposition (jetzt Übergangsregierung, d.Red.) müsse sich unbedingt und rigoros an die Verfassung des Staates haten.
Präsident Marc Ravalomanana war seit 2002 im Amt, nachdem er bei demokratischen Wahlen Ex-Diktator Didier Ratsiraka besiegt hatte. Nach mehrwöchigen, teils blutigem Machtkampf war Ravalomanana am Dienstag zum Rücktritt gezwungen worden, Rajoelina hatte sich allerdings schon Wochen zuvor zum Übergangspräsidenten ernannt. Die Regierungsgeschäfte hatte jetzt zunächst das Militär übernommen, die die Macht dann dem bisherigen Oppositionsführer Andry Rajoelina übertragen hatte. Das Oberste Verfassungsgericht der viertgrößten Insel der Welt hatte diese Entscheidung legalisiert. Der erste 34 Jahre alte ehemalige Bürgermeister der Hauptstadt Antananarivo hatte zuvor einen von großen Teilen der Bevölkerung unterstützten einen Feldzug gegen den Präsidenten geführt, dem er unter anderem Machtmissbrauch und persönliche Bereicherung vorwirft. Während der Auseinandersetzungen waren mehr als 140 Menschen ums Leben gekommen.