Loading svg Please wait while we translate the article
Besuch bei „alten Freunden“
Besuch bei „alten Freunden“

Besuch bei „alten Freunden“

DTA-Chef Venaani trifft CDU- und CSU-Spitzen – „Die Augen geöffnet“
Stefan Fischer
Von Stefan Fischer, Windhoek

Bereits im Dezember war der Chef der offiziellen namibischen Opposition und zugleich Parlamentsabgeordnete für die DTA, McHenry Venaani, nach Deutschland gereist und schon vor Weihnachten zurückgekehrt. Erst vergangene Woche ging er auf die wiederholten AZ-Nachfragen ein und berichtete über seine Reise.

In Berlin hat sich Venaani, der vom Generalsekretär der DTA-Jugendliga, Bensen Katjirijova, begleitet wurde, nach eigenen Angaben mit Angela Merkel in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende der CDU getroffen. Die Partei selbst gab sich mehr als wortkarg zu der Begegnung. Auf die AZ-Fragen, welchen Zweck und Wert das Treffen für die CDU-Vorsitzende gehabt hat und wie die CDU-Vorsitzende zu den Themen Kolonialkrieg/Völkermord und Landreform in Namibia steht, erklärte die CDU-Zentrale lediglich: „Es hat ein Treffen stattgefunden. Zu Details geben wir keine Auskunft.“

DTA-Präsident Venaani bestätigte, dass über den Inhalt der Gespräche Stillschweigen vereinbart worden sei. Immerhin gab er preis, dass man sich unter anderem über die Beziehungen zwischen Namibia und Deutschland, die weltweite Flüchtlingssituation und Terrorismus in Afrika unterhalten habe. „Auch das Thema Völkermord wurde angesprochen, ich habe unsere Ängste dargelegt“, sagte Venaani. Die DTA-Position zu diesem Thema machte unlängst Vipuakuje Muharukua, Sekretär für internationale Beziehungen bei dieser Partei, deutlich. Demnach akzeptiert die DTA zwar die Gespräche zwischen beiden Regierungen, wünsche sich aber die Einbeziehung der Herero und Nama in die Verhandlungen. „Sie sollten als gleichwertige Partner in den Verhandlungen mit am Tisch sitzen.“ Die DTA kritisiert in diesem Kontext die namibische Regierung wegen ihres „rhetorischen und arroganten Verhaltens“. Die Regierung gehe mit dem Völkermord „wie mit jedem anderen Ereignis in der Geschichte Namibias um“, so Muharukua. Die Reparationsforderungen sollten jedoch auf die Gruppen der Herero und Nama zielen. „Unser Ziel ist der Nutzen für die zwei betroffenen Gruppen“, sagte Muharukua (AZ berichtete).

Eine weitere Station in Deutschland führte Venaani nach München, wo er sich mit dem CSU-Vorsitzenden und Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer treffen wollte. Da dieser laut Venaani krank war, fand eine Begegnung mit anderen Gesprächspartnern statt. Jürgen Fischer, Leiter des Büros des CSU-Vorsitzenden, schrieb dazu auf AZ-Nachfrage: Venaani habe „den Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags und früheren Staatsminister, Reinhold Bocklet, sowie die Vorsitzende der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung, die frühere Staatsministerin Prof. Ursula Männle, getroffen“.

Überdies habe Venaani mit Christian Kattner, Internationaler Sekretär der CSU und Generalsekretär der IDU (International Democratic Union, eine Arbeitsgemeinschaft konservativer und christdemokratischer Parteien) ein Gespräch geführt. Der DTA-Präsident erklärte dies im AZ-Gespräch damit, dass er „Lobbyarbeit für eine volle Mitgliedschaft der DTA in der IDU“ gemacht habe.

Rückblickend bezeichnet Venaani seinen Deutschland-Besuch als „hoch erfolgreich“. „Wir wurden von der CDU und CSU sehr gut empfangen, man hat unsere Angelegenheiten angehört und uns respektvoll behandelt. Ich bin vor allem froh, dass Frau Merkel Zeit hatte, denn sie ist sehr beschäftigt“, sagte er. Die Gespräche hätten der CDU und CSU zudem „eine neue Dimension für das Verständnis von Namibia“ gegeben, schätzt der Politiker ein. „Wir haben uns gegenseitig zu verschiedenen Aspekten die Augen geöffnet.“ Die CSU und die DTA seien „alte Freunde“, die Partnerschaft reiche bis vor die Unabhängigkeit zurück, so Venaani. Abschließend schätzte er ein: „Die Welt hört zu, was wir sagen; es gibt ein neues Interesse an Namibia und daran, was die DTA macht.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 20° | 34° Rundu: 21° | 36° Eenhana: 24° | 37° Oshakati: 24° | 35° Ruacana: 22° | 37° Tsumeb: 22° | 35° Otjiwarongo: 21° | 32° Omaruru: 21° | 36° Windhoek: 21° | 31° Gobabis: 22° | 33° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 17° Walvis Bay: 14° | 22° Rehoboth: 22° | 34° Mariental: 23° | 37° Keetmanshoop: 20° | 37° Aranos: 24° | 37° Lüderitz: 13° | 24° Ariamsvlei: 20° | 36° Oranjemund: 13° | 21° Luanda: 25° | 27° Gaborone: 19° | 35° Lubumbashi: 17° | 33° Mbabane: 17° | 34° Maseru: 17° | 32° Antananarivo: 17° | 30° Lilongwe: 22° | 32° Maputo: 21° | 35° Windhoek: 21° | 31° Cape Town: 16° | 21° Durban: 21° | 28° Johannesburg: 19° | 30° Dar es Salaam: 25° | 32° Lusaka: 20° | 31° Harare: 19° | 32° #REF! #REF!