Besucher sind keine Untertanen
Zusammen mit meiner Frau, unserer Tochter und deren Verlobtem haben wir während des Monats Mai einen Geländewagen mit zwei Dachzelten gemietet und bereisten in vier Wochen das wunderschöne Namibia. Wir haben uns besonders auf den oft gepriesenen Sonnenuntergang in den Dünen von Sossusvlei gefreut.
Ich habe mich vorher beim namibischen Touristenbüro in Frankfurt erkundigt; die empfahlen, nicht außerhalb des Parks zu übernachten, sondern auf den Campingplatz des Parks zu fahren. Man schrieb uns: ?Der Vorteil, den Sie haben ist, dass Sie ab 5 Uhr morgens in die Dünen fahren können und auch abends bis 21 Uhr drin bleiben können.? Ähnlich stand es auch in unserem frisch erschienenen Reiseführer vom Loose-Verlag. So haben wir nicht mit irgendwelchen Schwierigkeiten gerechnet, als wir das Tor zwischen Campingplatz und dem eigentlichen Park passiert haben, zumal vor diesem Tor eine Signal-Uhr stand, welche die Öffnungszeiten von 7.15 bis 20.45 Uhr angezeigt hat. Im Passierschein war allerdings 18.00 Uhr als Sperrstunde vermerkt; wir haben selbstverständlich angenommen, dass dies nur für Tagesbesucher gilt. Niemand sagte uns etwas anderes.
Auf dem Rückweg gegen 19.45 Uhr, nur wenige hundert Meter vom Tor entfernt, wurden wir von einem Ranger-Fahrzeug gestoppt. Die Rangerin fuhr sofort unsere Tochter, die gerade am Steuer saß, sehr aggressiv an - etwa so: Was tun Sie hier so spät, ich sagte Ihnen doch gestern, bis 18.00 Uhr haben Sie draußen zu sein! Die Gespräche verliefen natürlich auf Englisch. Das war definitiv nicht richtig, denn die Tochter war überhaupt nicht im Büro; ich habe dort die Passerscheine gekauft bei einer anderen Dame, die uns nichts zu den Öffnungszeiten sagte. Wir haben natürlich versucht klarzustellen was passiert ist. Doch die Rangerin hörte uns überhaupt nicht an, sondern konfiszierte meinen Pass und fuhr weg. Sie ließ uns dann vor dem geschlossenen Tor bis nach 22.00 Uhr warten, fast 2,5 Stunden. Es war wie ein Arrest.
Am nächsten Morgen ging ich zum Büro, um meinen Pass abzuholen. Sie ließ mich N$ 500 Strafe zahlen und wieder gab sie mir keine Chance zu erklären, warum wir am Vorabend länger im Park geblieben sind. Im Gegenteil: Sie war offensichtlich allein durch den Versuch beleidigt. Sie sagte zu einer Kollegin sinngemäß, anstatt in sich zu gehen und das Vergehen zu bereuen, reißen die hier noch den Mund auf! Was die Uhr angeht: Sie hat einfach abgestritten, dass dort die genannten Öffnungszeiten angezeigt waren. Nach Tanken und Einkaufen fuhren wir zu der Uhr, um einen fotografischen Beweis zu haben, und sieh da: Diesmal wurden die gleichen Zeiten angezeigt wie im Passierschein. Ich denke, die Frau wusste ganz genau, dass diese Uhr der Schwachpunkt ihrer Argumentation war und ließ sie zwischenzeitlich schnell verstellen.
Was uns bedrückt, waren nicht die N$ 500. Wenn man sie als Investition in die Bedürfnisse des Parks betrachten kann, ist das Geld gut verwendet. Worum es uns geht ist die brüske, ja beleidigende und schikanöse Art und Weise, wie die Rangerin mit uns umgesprungen ist und das zweieinhalbstündige Festsetzen nach einem langen und anstrengenden Tag. Ich denke, die Parkranger sollten die Besucher als Kunden der Parkverwaltung behandeln und nicht als ob sie ihre Untertanen wären - selbst wenn sie unwissentlich einen Fehler begangen haben.
Da ich meine, dass dies im wohlverstandenen Interesse der Tourismusförderung in Namibia liegen müsste, habe ich diese Erlebnisse in einem englischsprachigen Brief Herrn B. Beytell, dem Abteilungsdirektor für Tourismus im Ministerium für Umwelt und Tourismus in Windhoek, mitgeteilt. Vom Ministerium kam auch nach einem Monat keinerlei Reaktion. Daraufhin habe ich diesen Brief an mehrere Organisationen in Namibia geschickt und wenn dieser Leserbrief ein kleiner Beitrag dazu sein könnte, dass künftige Touristen keine Erfahrungen in dieser Art mehr machen müßten, wäre schon viel gewonnen.
Dr. László Trunkó
Ringstr. 5, D-76327 Pfinztal
Ich habe mich vorher beim namibischen Touristenbüro in Frankfurt erkundigt; die empfahlen, nicht außerhalb des Parks zu übernachten, sondern auf den Campingplatz des Parks zu fahren. Man schrieb uns: ?Der Vorteil, den Sie haben ist, dass Sie ab 5 Uhr morgens in die Dünen fahren können und auch abends bis 21 Uhr drin bleiben können.? Ähnlich stand es auch in unserem frisch erschienenen Reiseführer vom Loose-Verlag. So haben wir nicht mit irgendwelchen Schwierigkeiten gerechnet, als wir das Tor zwischen Campingplatz und dem eigentlichen Park passiert haben, zumal vor diesem Tor eine Signal-Uhr stand, welche die Öffnungszeiten von 7.15 bis 20.45 Uhr angezeigt hat. Im Passierschein war allerdings 18.00 Uhr als Sperrstunde vermerkt; wir haben selbstverständlich angenommen, dass dies nur für Tagesbesucher gilt. Niemand sagte uns etwas anderes.
Auf dem Rückweg gegen 19.45 Uhr, nur wenige hundert Meter vom Tor entfernt, wurden wir von einem Ranger-Fahrzeug gestoppt. Die Rangerin fuhr sofort unsere Tochter, die gerade am Steuer saß, sehr aggressiv an - etwa so: Was tun Sie hier so spät, ich sagte Ihnen doch gestern, bis 18.00 Uhr haben Sie draußen zu sein! Die Gespräche verliefen natürlich auf Englisch. Das war definitiv nicht richtig, denn die Tochter war überhaupt nicht im Büro; ich habe dort die Passerscheine gekauft bei einer anderen Dame, die uns nichts zu den Öffnungszeiten sagte. Wir haben natürlich versucht klarzustellen was passiert ist. Doch die Rangerin hörte uns überhaupt nicht an, sondern konfiszierte meinen Pass und fuhr weg. Sie ließ uns dann vor dem geschlossenen Tor bis nach 22.00 Uhr warten, fast 2,5 Stunden. Es war wie ein Arrest.
Am nächsten Morgen ging ich zum Büro, um meinen Pass abzuholen. Sie ließ mich N$ 500 Strafe zahlen und wieder gab sie mir keine Chance zu erklären, warum wir am Vorabend länger im Park geblieben sind. Im Gegenteil: Sie war offensichtlich allein durch den Versuch beleidigt. Sie sagte zu einer Kollegin sinngemäß, anstatt in sich zu gehen und das Vergehen zu bereuen, reißen die hier noch den Mund auf! Was die Uhr angeht: Sie hat einfach abgestritten, dass dort die genannten Öffnungszeiten angezeigt waren. Nach Tanken und Einkaufen fuhren wir zu der Uhr, um einen fotografischen Beweis zu haben, und sieh da: Diesmal wurden die gleichen Zeiten angezeigt wie im Passierschein. Ich denke, die Frau wusste ganz genau, dass diese Uhr der Schwachpunkt ihrer Argumentation war und ließ sie zwischenzeitlich schnell verstellen.
Was uns bedrückt, waren nicht die N$ 500. Wenn man sie als Investition in die Bedürfnisse des Parks betrachten kann, ist das Geld gut verwendet. Worum es uns geht ist die brüske, ja beleidigende und schikanöse Art und Weise, wie die Rangerin mit uns umgesprungen ist und das zweieinhalbstündige Festsetzen nach einem langen und anstrengenden Tag. Ich denke, die Parkranger sollten die Besucher als Kunden der Parkverwaltung behandeln und nicht als ob sie ihre Untertanen wären - selbst wenn sie unwissentlich einen Fehler begangen haben.
Da ich meine, dass dies im wohlverstandenen Interesse der Tourismusförderung in Namibia liegen müsste, habe ich diese Erlebnisse in einem englischsprachigen Brief Herrn B. Beytell, dem Abteilungsdirektor für Tourismus im Ministerium für Umwelt und Tourismus in Windhoek, mitgeteilt. Vom Ministerium kam auch nach einem Monat keinerlei Reaktion. Daraufhin habe ich diesen Brief an mehrere Organisationen in Namibia geschickt und wenn dieser Leserbrief ein kleiner Beitrag dazu sein könnte, dass künftige Touristen keine Erfahrungen in dieser Art mehr machen müßten, wäre schon viel gewonnen.
Dr. László Trunkó
Ringstr. 5, D-76327 Pfinztal
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Allgemeine Zeitung
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