Besucher zeigt "Kakerlaken-Niveau"

Windhoek - Der Namibia-Besuch der Jugenddelegation des Afrikanischen Nationalkongress (ANC), der von der SWAPO-Jugendliga bisher sehr gefeiert wurde, hat einen Beigeschmack erhalten. Jacob Kawe, ANC-Jugendführer in der Provinz Gauteng (früher Transvaal) hat am vergangenen Sonntag im Ortsteil Okahandja Park von Windhoek/Katutura vor einer SWAPO-Versammlung gesprochen und Namibier belehren wollen, wie sie mit politischen Oppositionsparteien umgehen sollten: "Zerstört diese politischen Kakerlaken, die sich bei Euch in der Küche aufhalten. Wir fürchten niemanden, nicht einmal unsere Führer. Wer uns widersteht, den schicken wir zur Hölle!" So das Zitat aus Kawes Sonntagsrede.
Die neue Oppositionspartei, Rally for Democracy & Progress (RDP), fordert jetzt die Regierung auf, Kawe wegen mörderischer Hetze als unerwünschte Person zu deportieren. "Solche Worte, insbesondere wenn sie an leicht zu beeindruckende Kinder und Jugendliche gerichtet sind, können dazu führen, dass Namibier einander töten." Die RDP will wissen, ob die Nation das Jahr 1994 schon vergessen habe, als ähnliche Hetze der Hutu-Extremisten von Ruanda mit selbigen Vokabeln zum Tode von nahezu einer Million Tutsi führte. "Schließlich habe die SWAPO-Regierung den rechtsextremen Südafrikaner Eugene Terreblanche wegen ähnlicher Hetzreden zur unerwünschten Person deklariert, wodurch ihm die Einreise nach Namibia verwehrt bleibt. Dasselbe soll für Kawe zutreffen, weil die Regierung ansonsten vom Vorwurf des doppelten Maßstabs getroffen werde.