Betrogene Arbeiter deportiert
Der Textilkonzern Ramatex und die Regierung wollen schnellstens 438 ungelernte Bangladescher loswerden, die sie unter falschem Vorwand angeworben und haben einfliegen lassen.
Windhoek - Unmenschliche Lebensverhältnisse und verlogene Anwerbung haben zum Aufstand der Arbeiter und zum Angriff des Dachverbands namibischer Gewerkschaften, NUNW, auf die Regierung und auf Ramatex geführt. Die erste Gruppe der Bangladescher sei schon am Samstag und die zweite gestern per Flugzeug deportiert worden, teilte Staatssekretär Andrew Ndishishi (Handel und Industrie) der AZ indessen am Sonntagvormittag mit. "Je nach Platz auf den Flugzeugen, wollen wir alle Bangladescher bis spätestens Mittwoch repatriiert haben. Wegen eines schwebenden Gerichtsverfahrens bleiben jedoch noch 66 aus der Gruppe hier", so Ndishisi.
Nach den ersten Pressebildern am Donnerstag über eingepferchte Bangladescher eskalierte die Lage um die Arbeits- und Einwanderungspolitik des Textilkonzerns und der Regierung am Freitag mit einer Pressekonferenez der NUNW, die anschließend die Medien zu einem Lokaltermin zum so genannten "Ramatex Hotel" nach Windhoek West einlud. "Als Namibier schämen wir uns, dass unser Land der Gastgeber solcher Menschenrechtsverletzungen sein kann", erklärte NUNW-Vizepräsident Alpheus Muheua am Freitag und stellte Ramatex und "unsere Regierung" vor ein Ultimatum, die Angelegenheit noch in dieser Woche zu bereinigen. "Sollten sie versagen, werden wir sofort internationalen Protest gegen Ramatex mobil machen und gegenüber Ramatex den Generalstreik erwägen."
Die Regierung und Ramatex hatten am Freitag offensichtlich begriffen, dass die Lage durch die Eigendynamik schlechter Presse und der aggressiven Stimmung der Bangladescher außer Kontrolle geraten könne. Die Sondereinheit der Polizei musste eingreifen, um zwei Ramatex-Betriebsleiter vor der lynchfreudigen Menge zu retten. Die Bangladescher zeigten Fotografen, Journalisten und Gewerkschaftern jedoch jeden Winkel des verdreckten und völlig überbevölkerten Grundstücks, das angeblich dem namibischen Hochkommissar von Malaysia, Gertze gehört, der zuvor leitender Beamter im Ministerium für Handel und Industrie war und das bemüht ist, Namibia als Standort für Industrie zu etablieren.
Laut Ndishishi hat noch am Freitag eine Krisensitzung zwischen Ramatex und zuständigen Ministerien stattgefunden, die sofortige Repatriierung der Bangladescher einzuleiten. Eine "Ramatex-Pressemitteilung" vom Wochenende bestätigt dies jedoch nicht, sondern räumt lediglich ein, dass das Management die Sache der Unterkünfte übersehen habe, "weil ein Vertragspartner für Unterbringung zuständig war". Ramatex distanziert sich in seiner undatierten Erklärung (auch ohne Namen und Kontaktnummern) noch von der Anwerbeagentur, die die ungelernten Bangladescher zu falschen Bedingungen angeheuert und mit der Zustimmung des Innenministeriums ins Land gebracht hat. Der Vertrag mit der Agentur sei nun beendet.
Bei der Anwerbeagentur handelt es sich um ein gemeinsames Unternehmen (joint venture) mit namibischen und Partnern aus Bangladesch, wie Staatssekretär Ndishishi der AZ gestern mitteilte.
Windhoek - Unmenschliche Lebensverhältnisse und verlogene Anwerbung haben zum Aufstand der Arbeiter und zum Angriff des Dachverbands namibischer Gewerkschaften, NUNW, auf die Regierung und auf Ramatex geführt. Die erste Gruppe der Bangladescher sei schon am Samstag und die zweite gestern per Flugzeug deportiert worden, teilte Staatssekretär Andrew Ndishishi (Handel und Industrie) der AZ indessen am Sonntagvormittag mit. "Je nach Platz auf den Flugzeugen, wollen wir alle Bangladescher bis spätestens Mittwoch repatriiert haben. Wegen eines schwebenden Gerichtsverfahrens bleiben jedoch noch 66 aus der Gruppe hier", so Ndishisi.
Nach den ersten Pressebildern am Donnerstag über eingepferchte Bangladescher eskalierte die Lage um die Arbeits- und Einwanderungspolitik des Textilkonzerns und der Regierung am Freitag mit einer Pressekonferenez der NUNW, die anschließend die Medien zu einem Lokaltermin zum so genannten "Ramatex Hotel" nach Windhoek West einlud. "Als Namibier schämen wir uns, dass unser Land der Gastgeber solcher Menschenrechtsverletzungen sein kann", erklärte NUNW-Vizepräsident Alpheus Muheua am Freitag und stellte Ramatex und "unsere Regierung" vor ein Ultimatum, die Angelegenheit noch in dieser Woche zu bereinigen. "Sollten sie versagen, werden wir sofort internationalen Protest gegen Ramatex mobil machen und gegenüber Ramatex den Generalstreik erwägen."
Die Regierung und Ramatex hatten am Freitag offensichtlich begriffen, dass die Lage durch die Eigendynamik schlechter Presse und der aggressiven Stimmung der Bangladescher außer Kontrolle geraten könne. Die Sondereinheit der Polizei musste eingreifen, um zwei Ramatex-Betriebsleiter vor der lynchfreudigen Menge zu retten. Die Bangladescher zeigten Fotografen, Journalisten und Gewerkschaftern jedoch jeden Winkel des verdreckten und völlig überbevölkerten Grundstücks, das angeblich dem namibischen Hochkommissar von Malaysia, Gertze gehört, der zuvor leitender Beamter im Ministerium für Handel und Industrie war und das bemüht ist, Namibia als Standort für Industrie zu etablieren.
Laut Ndishishi hat noch am Freitag eine Krisensitzung zwischen Ramatex und zuständigen Ministerien stattgefunden, die sofortige Repatriierung der Bangladescher einzuleiten. Eine "Ramatex-Pressemitteilung" vom Wochenende bestätigt dies jedoch nicht, sondern räumt lediglich ein, dass das Management die Sache der Unterkünfte übersehen habe, "weil ein Vertragspartner für Unterbringung zuständig war". Ramatex distanziert sich in seiner undatierten Erklärung (auch ohne Namen und Kontaktnummern) noch von der Anwerbeagentur, die die ungelernten Bangladescher zu falschen Bedingungen angeheuert und mit der Zustimmung des Innenministeriums ins Land gebracht hat. Der Vertrag mit der Agentur sei nun beendet.
Bei der Anwerbeagentur handelt es sich um ein gemeinsames Unternehmen (joint venture) mit namibischen und Partnern aus Bangladesch, wie Staatssekretär Ndishishi der AZ gestern mitteilte.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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