Bevölkerungsdruck und Preisspirale

Der Neueinstieg zum Eigenheim ist in keiner Generation leicht gewesen. Vor Abschaffung der Baugenossenschaften in Namibia gab es immerhin noch eine Tugend des (Bau)Sparens, wodurch mühsam ein Depositum angehäuft wurde, mit dem der Sparer ein Grundstück oder gar eine Minimumanzahlung für ein Eigenheim leisten konnte. Die Baugenossenschaften haben seinerzeit am Schalter mit attraktiven Sparzinsraten geworben.

Es gibt keinen Bankschalter mehr, an dem etwa ein verlockender Sparvertrag angeboten wird, denn die Handelsbanken erheben selbst auf dem Sparkonto derart viele Gebühren, darunter die Handelsbank, die die letzte Baugenossenschaft geschluckt hat, dass der mickrige Sparzins, und mehr wieder abgezogen wird, so dass das Sparkonto zur Verlustrechnung wird. Die Handelsbanken locken ansonsten mit schneller Kreditvergabe, schämen sich ihrer sparfeindlichen Kundenpolitik aber nicht.

So liegt es bedauerlicherweise wieder beim Staat, einen Förderrahmen zu schaffen, dass Gehaltsempfänger und Berufstätige zur Anschaffung des ersten Eigenheims einen Schub erhalten. Die soziale Schere zwischen den Glücklichen, die ein Eigenheim besitzen und keiner Mietspirale ausgesetzt sind, und der exponentiell anwachsenden Anzahl der Mieter und städtischen Squatter geht immer weiter auf und verschärft den politischen Zündstoff.