Bewohner „entlassen“ Stadtrat
Demonstration gegen Rassismus und Korruption in Henties Bay
Von Erwin Leuschner
Swakopmund/Henties Bay
Etwa 30 Einwohner der Küstenortschaft Henties Bay sind mit dem Stadtrat alles andere als zufrieden. Deshalb marschierten sie am Mittwoch zum Stadtverwaltungsgebäude, wo sie ihren Unmut zum Ausdruck brachten und eine Petition überreichen wollten. Allerdings nahm niemand die Beschwerde entgegen.
Laut dem Anführer der Gruppe „Henties Bay Social Action Movement“, Andreas Prins, besteht seine Gruppe aus mehr als 1000 Bewohnern. Allerdings nahm nur ein Bruchteil dieser Zahl an der Demonstration teil. „Wir werden keine Parteimitglieder anderer politischen Parteien im Stadtrat akzeptieren, zumindest nicht bis zu den nächsten Wahlen“, erklärte er.
Da kein städtischer Vertreter am Mittwoch die dreiseitige Petition entgegennehmen wollte, verlas Prins diese lediglich den Medien. „Wir überreichen hier heute diese Petition, die im Grunde als Misstrauensvotum an den gesamten Stadtrat verstanden werden sollte, der nun permanent aus dem Ratssaal ausgeschlossen ist“, hieß es. Als Grund wurde angegeben: „Im November 2015 haben wir die politische Führung gewählt. Diese hätte als unsere Stimme auf regionaler Führungsebene gelten müssen. Stattdessen haben sie uns im Stich gelassen, vor allem was die städtischen Dienstleistungen anbetrifft.“
Ferner monieren die Aktivisten den Umstand, dass sich der Stadtrat regelmäßig über einen Geldmangel beschwert, weshalb Entwicklungen ausbleiben, doch finde sich immer wieder Geld für Ratsmitglieder, die auf Reisen gingen. Sie würden Workshops besuchen und obendrein Spesen berechnen, doch würden die Ratsmitglieder nach ihrer Rückkehr weder „gute Nachrichten“ antragen noch würden diese Reisen die Lokalwirtschaft ankurbeln. „Wir können nicht von unglaubwürdigen, unfähigen, nichtsnutzigen und verschlafenen Personen, die sich ständig selbst bereichern angeführt werden. Sie haben kein Interesse an unseren Problemen und Lebensumständen haben“, hieß es ferner.
In der Petition werden insgesamt 14 „Gründe“ aufgeführt, die die Demonstranten dazu brachten, den Rat zu „entfernen“. Als erster Grund ist aufgeführt, dass die Ratsmitglieder samt und sonders „korrupte Führer“ seien. Außerdem seien die Stadtratsmitglieder „untauglich und unfähig“ und nicht imstande, die Stadt zu verwalten. Ferner erhebt die Gruppe Vorwürfe des Rassismus – demnach würde der Rat „weißen Personen“ Privilegien und Gelegenheiten bieten, derweil sie „schwarze Personen“ grundsätzlich ignorierten.
Aufgrund dieser Beschwerden habe die Gruppe den gesamten Stadtrat entlassen: „Ab 31. Dezember 2018 sind sie keine Stadtratsmitglieder mehr, sondern ganz normale Bewohner. Dann wollen wir eine Wahl abhalten und einen vorübergehenden Gemeinschaftrat wählen, der uns für die nächsten zwei Jahre dienen soll“, heißt es (bis zur nächsten Wahl – Anm. des Red.).
Im Gespräch mit der AZ-Schwesterzeitung Erongo erklärte Bürgermeister Herman Honeb gestern, dass die Gruppe nicht die geltenden Regeln für die Genehmigung einer Demonstration befolgt habe. Dennoch werde die Angelegenheit demnächst auf Regional-Ebene besprochen.
Swakopmund/Henties Bay
Etwa 30 Einwohner der Küstenortschaft Henties Bay sind mit dem Stadtrat alles andere als zufrieden. Deshalb marschierten sie am Mittwoch zum Stadtverwaltungsgebäude, wo sie ihren Unmut zum Ausdruck brachten und eine Petition überreichen wollten. Allerdings nahm niemand die Beschwerde entgegen.
Laut dem Anführer der Gruppe „Henties Bay Social Action Movement“, Andreas Prins, besteht seine Gruppe aus mehr als 1000 Bewohnern. Allerdings nahm nur ein Bruchteil dieser Zahl an der Demonstration teil. „Wir werden keine Parteimitglieder anderer politischen Parteien im Stadtrat akzeptieren, zumindest nicht bis zu den nächsten Wahlen“, erklärte er.
Da kein städtischer Vertreter am Mittwoch die dreiseitige Petition entgegennehmen wollte, verlas Prins diese lediglich den Medien. „Wir überreichen hier heute diese Petition, die im Grunde als Misstrauensvotum an den gesamten Stadtrat verstanden werden sollte, der nun permanent aus dem Ratssaal ausgeschlossen ist“, hieß es. Als Grund wurde angegeben: „Im November 2015 haben wir die politische Führung gewählt. Diese hätte als unsere Stimme auf regionaler Führungsebene gelten müssen. Stattdessen haben sie uns im Stich gelassen, vor allem was die städtischen Dienstleistungen anbetrifft.“
Ferner monieren die Aktivisten den Umstand, dass sich der Stadtrat regelmäßig über einen Geldmangel beschwert, weshalb Entwicklungen ausbleiben, doch finde sich immer wieder Geld für Ratsmitglieder, die auf Reisen gingen. Sie würden Workshops besuchen und obendrein Spesen berechnen, doch würden die Ratsmitglieder nach ihrer Rückkehr weder „gute Nachrichten“ antragen noch würden diese Reisen die Lokalwirtschaft ankurbeln. „Wir können nicht von unglaubwürdigen, unfähigen, nichtsnutzigen und verschlafenen Personen, die sich ständig selbst bereichern angeführt werden. Sie haben kein Interesse an unseren Problemen und Lebensumständen haben“, hieß es ferner.
In der Petition werden insgesamt 14 „Gründe“ aufgeführt, die die Demonstranten dazu brachten, den Rat zu „entfernen“. Als erster Grund ist aufgeführt, dass die Ratsmitglieder samt und sonders „korrupte Führer“ seien. Außerdem seien die Stadtratsmitglieder „untauglich und unfähig“ und nicht imstande, die Stadt zu verwalten. Ferner erhebt die Gruppe Vorwürfe des Rassismus – demnach würde der Rat „weißen Personen“ Privilegien und Gelegenheiten bieten, derweil sie „schwarze Personen“ grundsätzlich ignorierten.
Aufgrund dieser Beschwerden habe die Gruppe den gesamten Stadtrat entlassen: „Ab 31. Dezember 2018 sind sie keine Stadtratsmitglieder mehr, sondern ganz normale Bewohner. Dann wollen wir eine Wahl abhalten und einen vorübergehenden Gemeinschaftrat wählen, der uns für die nächsten zwei Jahre dienen soll“, heißt es (bis zur nächsten Wahl – Anm. des Red.).
Im Gespräch mit der AZ-Schwesterzeitung Erongo erklärte Bürgermeister Herman Honeb gestern, dass die Gruppe nicht die geltenden Regeln für die Genehmigung einer Demonstration befolgt habe. Dennoch werde die Angelegenheit demnächst auf Regional-Ebene besprochen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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