Bewusst und chronisch blind
Die Landnutzung ist unter jedem Regime ein emotionaler Dauerbrenner geblieben. Vor allem nach der Ankündigung vor vier Jahren, dass die Landreform auch durch Farmenteignung (gegen Entschädigung) ablaufen solle. Erste Zwangsverkäufe haben das Thema verschärft.
Seit über zehn Jahren tragen erfahrene Kräfte, ob aus dem Landwirtschaftsverband, NLU, oder als kundige Einzelpersonen mit gründlicher Fachkenntnis der Regierung die Machbarkeit und die Unmöglichkeit, das Für und Wider, verschiedener Neusiedel- und Reformprojekte vor, bisher ohne merklichen Erfolg.
Die Regierung hält nämlich im Falle der Parzellierung erworbener kommerzieller Farmen für rechtlose Neusiedler an einem Konzept fest, das der Farmer und Kaufmann Claus Kock vor zehn Jahren schon - noch vor dem Machtdelirium Mugabes - bis ins kleinste Existenzdetail als unrentabel und aussichtslos nachgewiesen hat; ein Konzept, das nach ihm zahlreiche Andere bis jetzt zum Namibischen Wirtschaftsforschungsinstitut, NEPRU, in anderer Form, aber inzwischen mit aktuellem negativem Anschauungsmaterial erneut als Illusion der Armutsbekämpfung exponiert haben.
Der Starrsinn der Regierung mit der Ansiedlung rechtloser, unvorbereiteter Neusiedler geht so weit, dass sich einige Kräfte der kommerziellen Farmerschaft schon der Resignation hingeben, dass die unökonomische Landreform eben der Preis sei, den man für politischen Frieden und Versöhnung zu zahlen habe. Diese Rechnung geht nur für kurze Zeit auf, weil eine zerrüttete (Land)Wirtschaft am Ende just den Menschen zuerst die Existenz raubt, denen die Politiker angeblich helfen wollten. Erschwerend kommt dazu, dass die Regierung, beziehungsweise ihr Ressort für Ländereien und Neusiedlung doppelzüngig auftritt.
Vizeminister Isak Katali aus selbigem Ressort preist (wie 2006 bei seinem Besuch in Harare) die katastrophale Zerstörung der Landwirtschaft von Simbabwe als Vorbild zur Nachahmung an. Sein vorgesetzter Minister Jerry Ekandjo hat hingegen immerhin den Mut, die Presse zum Zeugen der Aussagen der Regionalräte mehrerer Regionen zu machen, wonach das staatliche Neusiedlerprogramm auf frei oder unter Zwang angekauften Farmen bisher keine einzige Erfolgsmeldung vorweisen kann.
Die regierenden Genossen leiden dazu unter historischer Myopie, weil für sie die Geschichte erst 1990 beginnt und das ökonomische Fiasko der Odendaal-Landreform vor 40 Jahren ihnen ein verschlossenes Buch bleibt.
Auch haben sie nicht einmal mitbekommen, wie verschuldet die Mehrzahl der herkömmlichen kommerziellen Farmen ist. Dabei zeigt das jüngste kritische Gutachten zur Landreform von NEPRU (AZ-Hintergrund, 10., 11. u. 12. Januar 2007), dass es durchaus Möglichkeiten zu einer vertretbaren Landreform gibt. Zahlreiche Farmbetriebe, die Viehzucht, Jagd und Tourismus betreiben, und Hegegebiete, die neue Formen der Landnutzung erproben, demonstrieren allesamt, dass Namibia über lebensfähige und zukunftsträchtige Unternehmen verfügt.
Seit über zehn Jahren tragen erfahrene Kräfte, ob aus dem Landwirtschaftsverband, NLU, oder als kundige Einzelpersonen mit gründlicher Fachkenntnis der Regierung die Machbarkeit und die Unmöglichkeit, das Für und Wider, verschiedener Neusiedel- und Reformprojekte vor, bisher ohne merklichen Erfolg.
Die Regierung hält nämlich im Falle der Parzellierung erworbener kommerzieller Farmen für rechtlose Neusiedler an einem Konzept fest, das der Farmer und Kaufmann Claus Kock vor zehn Jahren schon - noch vor dem Machtdelirium Mugabes - bis ins kleinste Existenzdetail als unrentabel und aussichtslos nachgewiesen hat; ein Konzept, das nach ihm zahlreiche Andere bis jetzt zum Namibischen Wirtschaftsforschungsinstitut, NEPRU, in anderer Form, aber inzwischen mit aktuellem negativem Anschauungsmaterial erneut als Illusion der Armutsbekämpfung exponiert haben.
Der Starrsinn der Regierung mit der Ansiedlung rechtloser, unvorbereiteter Neusiedler geht so weit, dass sich einige Kräfte der kommerziellen Farmerschaft schon der Resignation hingeben, dass die unökonomische Landreform eben der Preis sei, den man für politischen Frieden und Versöhnung zu zahlen habe. Diese Rechnung geht nur für kurze Zeit auf, weil eine zerrüttete (Land)Wirtschaft am Ende just den Menschen zuerst die Existenz raubt, denen die Politiker angeblich helfen wollten. Erschwerend kommt dazu, dass die Regierung, beziehungsweise ihr Ressort für Ländereien und Neusiedlung doppelzüngig auftritt.
Vizeminister Isak Katali aus selbigem Ressort preist (wie 2006 bei seinem Besuch in Harare) die katastrophale Zerstörung der Landwirtschaft von Simbabwe als Vorbild zur Nachahmung an. Sein vorgesetzter Minister Jerry Ekandjo hat hingegen immerhin den Mut, die Presse zum Zeugen der Aussagen der Regionalräte mehrerer Regionen zu machen, wonach das staatliche Neusiedlerprogramm auf frei oder unter Zwang angekauften Farmen bisher keine einzige Erfolgsmeldung vorweisen kann.
Die regierenden Genossen leiden dazu unter historischer Myopie, weil für sie die Geschichte erst 1990 beginnt und das ökonomische Fiasko der Odendaal-Landreform vor 40 Jahren ihnen ein verschlossenes Buch bleibt.
Auch haben sie nicht einmal mitbekommen, wie verschuldet die Mehrzahl der herkömmlichen kommerziellen Farmen ist. Dabei zeigt das jüngste kritische Gutachten zur Landreform von NEPRU (AZ-Hintergrund, 10., 11. u. 12. Januar 2007), dass es durchaus Möglichkeiten zu einer vertretbaren Landreform gibt. Zahlreiche Farmbetriebe, die Viehzucht, Jagd und Tourismus betreiben, und Hegegebiete, die neue Formen der Landnutzung erproben, demonstrieren allesamt, dass Namibia über lebensfähige und zukunftsträchtige Unternehmen verfügt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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